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Donnerstag, 4. November 2021

Ein Wahrzeichen aus der Dampflok-Ära

Der Wasserturm im Natur-Park Schöneberger Südgelände

Mit seinen 55 Metern blickt der Wasserturm im Natur-Park Schöneberger Südgelände majestätisch über die Baumspitzen und lockt in das ehemalige Bahnbetriebswerk am S-Bahnhof Priesterweg.

Mit der Restaurierung wurde der Turm 2019 als weithin sichtbares Wahrzeichen wieder instandgesetzt. Er gehörte einst zu dem 1889 fertiggestellten Rangierbahnhof Tempelhof und war das Wasserreservoir für die Dampflokomotiven, von denen auf dem Gelände ganz in der Nähe ein Schmuckstück aus vergangenen Zeiten zu besichtigen ist.

1952 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und es entstanden zwischen den Gleisen, die zum Teil noch sichtbar sind, wertvolle Trockenrasen, Hochstauden und ein „Urwald“. In den 1970er-Jahren sollte der Güterbahnhof noch einmal reaktiviert werden, doch die Natur hatte schon so weit eingegriffen, dass ein Umdenken einsetzte und das Vorhaben zu den Akten gelegt wurde.

So ist aus dem reinen Industriegelände ein Park geworden, der Natur und Technik hervorragend miteinander verknüpft und zu großen Teilen als Landschaft- und Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

Bewusst wurde an einigen Stellen das Areal der „verwilderten Natur“ überlassen, damit seltene Tierarten ihre „Stadtwohnung“ behalten. Gottesanbeterinnen, Eulen und etliche Wildbienenarten haben hier ein Zuhause gefunden.

Die Vielfalt des Parks als Kunst-, Kultur und Landschaftspark lässt sich auf ausgeschilderten Rundwegen von einem bzw. drei Kilometern besonders gut erkennen. 

Außerdem bietet die lialo-Tour: Der Berliner Ochse aus Tempelhof  einen interessanten Rundgang durch Tempelhof. Die Tour beginnt in Alt-Tempelhof und endet im Natur-Park Schöneberger Südgelände.Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Donnerstag, 7. November 2019

Berliner Geschichten

Wie kommt die Dampflok in den Wald ? 













Es ist schon ein wenig merkwürdig, wenn man am S-Bahnhof Priesterweg das „Südgelände“ im Berliner Ortsteil Schöneberg betritt. Ein Spaziergang durch den 18 Hektar großen Park gleicht einem Abenteuer zwischen Natur und Technik. Früher rollten hier Züge der Bahn zum Rangierbahnhof Tempelhof oder zum Bahnbetriebswerk.
Heute hat sich die Natur fast alles „zurückerobert“, obwohl Gleise immer noch sichtbar sind und Teile der alten Bahnanlagen erhalten sind. Der 50 Meter hohe Wasserturm des ehemaligen Bahnbetriebswerks gilt als weithin sichtbares Wahrzeichen des Parks und die alte Dampflok der Baureihe 50 aus dem Jahr 1940 versteckt sich zwischen Birken und Hecken.

Der Park zeichnet sich durch die Kombination von verfallenden Eisenbahnanlagen, Naturschutz und neuen Kunstobjekten, der Künstlergruppe Odius aus. Da sich auf dem Gelände eine Vielzahl seltener Pflanzen befinden, ist ein Teil des Areals auch zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Und das mitten in Berlin. Einige Wege führen über Stege und sollten nicht verlassen werden, besonders in der Brutzeit der Vögel, die das hohe Gras nutzen, um ihre Nester zu bauen.
Mehr erfahren kann man über das Südgelände bei Parkführungen, die der Berliner Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anbietet.
Der Park ist ganzjährig tagsüber geöffnet und kann über den S-Bahnhof Priesterweg erreicht werden. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt