Donnerstag, 14. April 2022

Eine Exkursion durch Spandau

Erlebe Geschichte zum Anfassen

Mit den Linien 3 und 9 der S-Bahn, sowie der U-Bahn 7, ist Spandau gut vernetzt und von jedem anderen Berliner Bezirk schnell erreichbar.

Was spricht also gegen eine Exkursion durch die Spandauer Altstadt mit ihrer Geschichte zum Anfassen und einer Zeitreise in das Mittelalter.

Mit der Web-App von www.lialo.com und einem Smartphone wird der 3,5 Kilometer lange Spaziergang eine Erlebnistour für die ganze Familie. Man erfährt Hintergründe zur Geschichte, zu Ereignissen von Bedeutung und muss 

spielerisch kleine Rätsel und Aufgaben lösen.

Mit dem Link: Ein Spaziergang durch das Mittelalter geht es direkt zur Tour, die am Rathaus beginnt und in der Altstadt endet. Selbst Zuhause auf dem Sofa ist der Spaziergang durch Spandau unterhaltsam, doch der Rundgang draußen macht sicher noch mehr Spaß.

Wo Spree und Havel zusammenfließen, wurde Spandau einst als slawische Siedlung gegründet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Spandauer sich rühmen, älter als Berlin zu sein. Wen wunderts, wenn sie gern von Berlin „bei“ Spandau reden, wenn es um die Ortsbezeichnung geht

Über die Zitadelle, einer der am besten erhaltenen Renaissancefestungen Europas kommt man in den ältesten Siedlungsteil der Spandauer Altstadt, dem Behnitz. Im Volksmund auch „Kolk“ genannt, ist dieser Teil der Altstadt mit seinen engen Gassen, alten Fachwerkbauten und einer kleinen Kirche ein Besuch ins „Mittelalter“. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt















Montag, 11. April 2022

Der "Mäusebunker", ein Beispiel für Brutalismus

Kontroverse Diskussion über ehemalige Tierversuchsanstalt

Wer genau hinsieht, dem wird am Hindenburgdamm in Lichterfelde, in der Nähe der alten Dorfkirche ein besonderes Bauwerk auffallen, eine experimentelle Forschungseinrichtung für Medizin der Charité. Besser bekannt ist das Gebäude als „Mäusebunker“, weil hier die ehemaligen zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin untergebracht waren.

Der nicht schön anzusehende (aber zweckmäßige) Bau wurde erst 1981 fertiggestellt, nachdem viele Jahre der Planung und Bauunterbrechungen voran gingen. Das Gebäude gehört seit 2003 zur Charité und war bis 2020 ein Ort für Tierversuche und der Aufzucht der Versuchstiere.

Wegen Havariegefährdung, Asbestbelastung und nicht wirtschaftlicher Sanierungskosten beschloss die Charité 2012, einen Ersatzbau auf dem Campus Berlin-Buch zu errichten, der 2019 in Betrieb genommen wurde.

Der „Mäusebunker“ an der Krahmerstraße/Hindenburgstraße wurde inzwischen aufgegeben.

Die öffentlichen Reaktionen auf das Gebäude waren schon zu allen Zeiten kontrovers. Die Kritik richtete sich gegen die Nutzung für Tierversuche, gegen die hohen Kosten und gegen die wehrhafte Gestaltung als Betonpyramide.

Nun streiten sich die „Gelehrten“, was mit dem Gebäude, dessen besonderes Merkmal die rausragenden Lüftungsrohre sind, die wie Geschützrohre beängstigend aussehen, passieren soll. Die Einen plädieren für einen sofortigen Abriss, andere sind gegen die Abrisspläne. Zu ihnen gehören bekannte Architekten und Kunsthistoriker, sowie die frisch gegründete Initiative „Mäusebunker“, die mit einer im März 2020 gestarteten Petition Denkmalschutz für das Gebäude forderte.

Da an mehreren Stellen das Gebäude als bedeutendes Beispiel für Brutalismus in Deutschland bezeichnet wird, werden wir, bis eine Entscheidung gefallen ist, noch länger mit dem „Mäusebunker“ leben. Text und Foto: Klaus Tolkmitt