Mittwoch, 8. Januar 2020

Die Feldsteinkirche der Tempelritter













































Täglich Glockenspiel von der Dorfkirche Mariendorf Neben der Dorfkirche in Marienfelde, zählt die Dorfkirche in Berlin-Mariendorf im Bezirk Schöneberg-Tempelhof zu den ältesten Dorfkirchen Berlins. Der Ortsteil Mariendorf liegt an der Bundesstraße 96 zwischen dem Ortsteil Tempelhof und dem südlichen Ortsteil Lichtenrade.
Vermutlich war es der Tempelorden, der um 1230 die Kirche an der heutigen Ecke Mariendorfer Damm/Alt-Mariendorf errichtete. Die neue Kirche ersetzte einen bis dahin hölzernen Bau. Unter der Herrschaft der Tempelritter entstand eine Feldsteinkirche mit schiffsbreitem Westturm, einschiffigem Langhaus, Chor und Apsis (vierteilige Apsiskirche). Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Feldsteinsockel des Turms durch hölzerne Obergeschosse mit quadratischem Grundriss ergänzt. Außerdem wurde an der Nordseite des Chores eine Sakristei angebaut. Seit 1737 trägt die Kirche einen charakteristischen hölzernen barocken Turmaufbau, der von einem Kupferhelm und Wetterfahne abgeschlossen wird.


Zwischen 1902 und 1903 wurde die Kirche renoviert.
Der wertvolle Schnitzaltar, der 1626 von der Stadt Cölln gespendet wurde, ist seit dem 2. Weltkrieg verschollen. Die Kirchenglocke stammt von 1480 und gehört damit zu den ältesten Berliner Kirchenglocken. Sie hat beide Weltkriege unbeschadet überstanden. Seit 1846 füllt die klangvolle Orgel des Potsdamer Orgelbaumeisters Gottlieb Heise das Gotteshaus mit geistlicher Musik.
Seit 1970 erklingt außerdem mehrmals täglich drei Minuten lang vom Turm ein Glockenspiel mit 16 Glocken. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt