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Mittwoch, 22. November 2023

Der Lietzensee mit seinen stattlichen Platanen

 Wie der See zu seinem Namen kommt

Mit seinem weitläufigen Park ist der Lietzensee in Witzleben im Berliner Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf ein beliebter Freizeitpark, der zum Verweilen und Entspannen einlädt.

Der Name Lietzensee stammt vom Dorf Lietzow ab, das im Jahr 1719 in die damalige Stadt Charlottenburg eingemeindet wurde. Es gehörte zum Benediktinerinnenkloster St. Marien und wurde von den Nonnen als Fischteich genutzt.

Die Worte Lietzow, Lützow, Lusce u. ä. werden aus dem slawischen Wort Luccina hergeleitet, was so viel heißt wie Sumpf oder Lache.

Oft wird der Name auch auf die alte Berliner Bezeichnung Lietze für das Blässhuhn zurückgeführt. So findet sich im Organ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft von 1855 der Eintrag: „Fulica atra, Blassente, Lietze. (So heißt ein See bei Charlottenburg, auf dem dieser Vogel häufig zu finden ist).

Eine Sage liefert noch eine weitere Erklärung für die Bezeichnung Lietzensee. So soll im See das Dorf Lützow versunken sein. Der Grund für den Untergang sei nicht bekannt, aber manchmal stießen die Fischer mit ihren Booten mitten auf dem See an die versunkene Kirchturmspitze oder ihre Netze verfingen sich daran.

Deshalb eigne sich das Gewässer bis heute auch nicht zum Fischen.

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Auffällig sind bei einem Spaziergang die zahlreichen stattlichen Bäume, die das Ufer säumen und im Sommer für reichlich Schatten sorgen.

Ein besonderes Exemplar ist die ahornblättrige Platane, die auch Bastard-Platane oder gewöhnliche Platane genannt wird.

Sie ist um 1650 durch eine Kreuzung aus der amerikanischen Platane (Platanus occidentalis) und der morgenländischen Platane (Platanus orientalis) entstanden. Dieser „Bastard“ mit seinen festen, ledrigen Blättern ist sehr anpassungsfähig und frostfest und daher weit verbreitet.

Im Gegensatz zur Eiche, auf der viele Tiere Nahrung finden, bietet die Platane der heimischen Tierwelt wenig Abwechselung.

Ein gutes Erkennungszeichen sind der starke Stamm mit der glatten Rinde und die gestielten Kugelfrüchte, die bis in den Winter hinein an den Zweigen hängen.

Die ahornblättrige Platane wächst als sommergrüner Baum und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 45 Metern. Es sind über 300 Jahre alte Exemplare bekannt, die noch immer wuchskräftig sind. Die Baumkrone wird bei älteren Exemplaren hoch und breit.

Der Baum toleriert verschmutzte Luft, reinigt diese und gilt als unempfindlich gegenüber verdichteten Böden. In vielen Ländern mit gemäßigtem Klima ist sie deshalb ein sehr beliebter Straßenbaum. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Sonntag, 4. September 2022

Stadtspaziergänge zu Naturdenkmälern

Der Kaukasische Flügelnussbaum im Tiergarten

 

Alexander von Humboldt, Berlins größter Naturforscher seiner Zeit, benutzte den Begriff „Naturdenkmale“ wohl das erste Mal.

Bei einem Naturdenkmal handelt es sich um ein entstandenes Landschaftselement, mit einer naturgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung, Seltenheit, Eigenart und Schönheit.

In Berlin stehen ca. 600 alte oder wertvolle Bäume unter Schutz. Es können aber auch Findlinge, Pfuhle, Moore, Toteislöcher oder Wanderdünen als Naturdenkmal ausgewiesen werden, deren Ursprung bis in die Eiszeit zurückgeht. Sie sind an Straßen, auf Friedhöfen, in Parks und im Wald zu finden.

Wir wollen die Spuren aufnehmen und die schönsten und interessantesten Naturdenkmale beschreiben und vorstellen.

Im Englischen Garten, in der Nähe des Teehauses, steht ein prächtiger Kaukasischer Flügelnussbaum. Dieser Baum ist eigentlich in den Bergwäldern vom Kaukasus bis zum nördlichen Iran zuhause. Der Baum kommt vor allem auf Anschwemmungen entlang von Flüssen vor, wo er durch Schösslinge oft ein Dickicht bildet. Er verlangt einen feuchten Standort, erträgt dafür kurzfristige Überschwemmungen.

Aber schon seit 150 Jahren ist er in Parkanlagen und großen Gärten außerhalb seines Ursprunglandes vorzufinden. Seinen Namen verdankt der Baum den halbkreisförmigen geflügelten Nüsschen und zur Blüte im Mai zeigt der Flügelnussbaum seine grünen hängenden Kätzchen.


Das sehenswerte Exemplar im Tiergarten hat jetzt schon eine stattliche Höhe und Breite, die sich aber noch weiter entwickeln wird.

Wer noch mehr über die Berliner Naturdenkmäler wissen möchte, kann auch auf Spurensuche mit lialo.com gehen. So gibt es eine spezielle lialo-Tour zu den Naturdenkmälern im Wedding. Der Link: https://www.lialo.com/tour/e027 führt direkt zur Tour, die am Kurt-Schumacher-Platz beginnt.

Auf dem Weg zwischen dem U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz und dem Augustenburger Platz am Virchow Klinikum, besuchen wir eine mysteriöse Stadt-Sand-Düne, streifen diverse Seen, bestaunen Naturdenkmäler im Volkspark Rehberge, im Goethepark und am Plötzensee, bevor wir vor einer prächtigen Rosskastanie die Tour beenden.

Die Serie über die Naturdenkmale hat ein offenes Ende, weil immer wieder neue Exemplare dazukommen werden. 

Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Mittwoch, 16. Juni 2021

Naturdenkmale in Berlin

Stadtspaziergänge zu stattlichen Bäumen, Toteislöchern und Findlingen

Alexander von Humboldt (* 14. September 1769 in Berlin; † 6. Mai 1859), der größte Naturforscher seiner Zeit, benutzte den Begriff „Naturdenkmale“ wohl das erste Mal. Bei einem Naturdenkmal handelt es sich um ein natürlich entstandenes Landschaftselement, mit einer naturgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung, Seltenheit, Eigenart und Schönheit. So bezieht sich die Schönheit eines Baumes auf den Stammumfang oder die Höhe. In der Regel sind es in Berlin alte oder wertvolle Bäume. Es können aber auch Findlinge, Moore oder Toteislöcher sein, die als Naturdenkmal ausgewiesen werden.

Zwei wunderschöne Baum-Exemplare stehen im und am Park von Schloss Tegel, dem Wohnhaus der Eltern von Alexander von Humboldt und der Spielwiese seiner Kindheit.

Die Stileiche hinter dem Schloss ist 400 bis 500 Jahre alt und hat einen Stammumfang von 7,80 Meter. Die „Humboldteiche“, wie sie auch genannt wird, ist ca. 30 Meter hoch. Nicht weit außerhalb des Parks steht die „Dicke Marie“, ebenfalls ein stattlicher Baum, der mit seinen 8oo Jahren als der älteste Baum Berlins in die Annalen eingegangen ist.

Wir wollen die Spuren aufnehmen und die schönsten und interessantesten Naturdenkmale beschreiben und vorstellen.

Die Serie hat also ein offenes Ende, weil immer wieder neue Exemplare dazukommen werden.

Rund 600 Bäume kennt die Verordnung zum Schutz von Naturdenkmalen in Berlin. Sie sind an Straßen, auf Friedhöfen, in Parks und im Wald zu finden. Dazu kommen unentdeckte Findlinge aus der Eiszeit, Wanderdünen und Pfuhle. 

Wer noch mehr über die Berliner Naturdenkmäler wissen möchte, geht auf Spurensuche und macht Eine lialo-Tour zu den Naturdenkmälern. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Mittwoch, 1. Juli 2020

Berlins höchster Baum


Berlins höchster Baum

Die „Burgsdorf-Lärche“ überragt alle Bäume im Tegeler Forst

Der Tegeler Forst gehört zu den schönsten und wichtigsten Naherholungszielen in Berlin. Der Wald zwischen Heiligensee und Alt-Tegel hat zudem eine besondere Attraktion aufzuweisen. Mit rund 45 Metern steht am Mühlenweg Berlins höchster Baum. Die Tegeler Lärche oder auch „Burgsdorf-Lärche“ genannt, ließ 1795 Friedrich August Ludwig von Burgsdorf an folgenden Koordinaten pflanzen: N 52°35.727, E 013°14.606.

Burgsdorf war damals Direktor der Forstakademie in Berlin. Dass der Baum über 200 Jahre später noch immer an seinem Platz steht, im Winter seine Nadeln abwirft und im Frühjahr neu austreibt, konnte er sicher nicht ahnen. Die Europäische Lärche (so der offizielle Name) war 2012 der Baum des Jahres und kann bis zu 50 Meter hoch werden. Die Berliner Lärche mit ihrem Stammumfang von knapp 3 Metern hat also noch Luft nach oben.

Mit der Humboldteiche im Schlosspark Tegel oder der Kaisereiche auf der Verkehrsinsel an der Kreuzung Rhein- und Saarstraße in Friedenau, hat Berlin weitere ungewöhnliche Bäume, über die es einiges zu erzählen gibt. Ganz in der Nähe der „Burgsdorf-Lärche“ steht an der Malche (Tegeler See) die „Dicke Marie“ in Alt-Tegel. Die knorrige Eiche ist Berlins ältester Baum. Text und Foto: Klaus Tolkmitt