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Hinter Mauern der Macht

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Das „Städtchen“ im Majakowskiring Berlin-Pankow I Wer heute durch den Majakowskiring im Ortsteil Niederschönhausen spaziert, ahnt kaum, dass sich hinter den Gründerzeitvillen einst das Herz der DDR-Machtelite verbarg. Das abgeschirmte Wohnviertel war jahrzehntelang das Zuhause der höchsten Funktionäre der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Ein Ort, der Geschichte atmet – und bis heute seine reservierte Eleganz bewahrt hat. Vom Industriellenviertel zur Polit-Enklave Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte die sowjetische Besatzungsmacht das Gebiet rund um den Majakowskiring zum Sperrgebiet. Auf Passierscheinen wurde es schlicht als „Städtchen“ bezeichnet. Die Villen, einst von Industriellen bewohnt, wurden beschlagnahmt und teilweise enteignet. Ab 1949 übernahm die SED das Areal und wandelte es in ein exklusives Wohngebiet für die DDR-Führung um. Seit 1950 trägt die Straße den Namen des russischen Dichters Wladimir Majakowski – ein symbolischer Akt, der die ideo...

Schloss Schönhausen. Der Sommersitz der Königin Elisabeth Christine.

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Zunächst Landsitz bedeutender preußischer Adelsfamilien, wurde das Gut Schönhausen 1740 Sommersitz der Königin Elisabeth Christine , der Gemahlin Friedrichs des Großen . Nach der Thronbesteigung schenkte er ihr Schönhausen als Sommerschloss. Sie machte das Schloss zu einem Juwel des Rokokos . Während des Siebenjährigen Krieges verwüsteten russische Truppen das Schloss völlig. 1764 gewährte der König die Mittel, das Schloss zu seiner heutigen Gestalt umzubauen. Die beiden Seitenflügel wurden auf die Höhe des Hauptbaus gebracht und der Hof mit einem großzügigen Treppenhaus überbaut. Nach dem Ende der Monarchie in Preußen und im Deutschen Reich ging Schloss Schönhausen 1920 in den Besitz des preußischen Staates über. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss ab 1935 zu einem Ausstellungsgebäude umgebaut und radikal modernisiert. Zunehmend diente Schönhausen auch für die Einlagerung von sogenannter entarteter Kunst durch die Reichskunstkammer. Erst nach dem Zweiten Welt...

Ein Preuße in München

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Ein Preuße aus Berlin gründet den FC Bayern München Wir schreiben das Jahr 1900, als der Berliner Franz John aus Pankow nach seiner Ausbildung zum Fotografen nach München geht, um dort als Preuße bayerische Geschichte zu schreiben. Als begeisterter Fußballfan und -spieler schloss sich der gebürtige Pritzwalker der Fußballabteilung des Männer Turnvereins (MTV) 1879 München an. Nach einem Streit zwischen seinem Verein und dem Süddeutschen Fußballverband verließen, unter der Führung von John, die Balltreter den MTV und gründeten einen eigenen Verein. Es war die Geburtsstunde des FC Bayern München. Ein Preuße aus Berlin war nicht nur der Hauptinitiator der Vereinsgründung, der Pankower wurde 1900 sogar zum ersten Präsidenten des FC Bayern München gewählt. Heute vermutlich unvorstellbar. Nach drei Jahren an der Vereinsspitze trat John 1903 von seinem Präsidentenamt zurück. Er ging zurück nach Berlin und eröffnete in der Kreuzstraße 16 in Pankow ein Fotolabor. John blieb auch we...