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Posts mit dem Label "Kunstobjekt" werden angezeigt.

Der ungekrönte „König von Kreuzberg“

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Ein Spaziergang durch die Mühlenhaupt-Höfe im Bergmannstraßen-Kiez Wer vor 2019 durch den Bergmannstraßen-Kiez im Berliner Bezirk Kreuzberg spaziert ist, wird die Mühlenhaupt-Höfe in der Fidicinstraße 40 noch nicht kennen. Auf dem Gelände einer früheren Brauerei befindet sich hier als Teil eines Künstlerhofes mit Ateliers, Werkstätten, Proberäumen und Theatern das Kurt Mühlenhaupt Museum. In einer Dauerausstellung wird in einem Querschnitt die künstlerische Arbeit von Kurt Mühlenhaupt gezeigt. Mühlenhaupt, 1921 in Klein Ziescht im Kreis Jüterbog-Luckenwalde geboren und am 16. April 2006 in Zehdenick, Ortsteil Bergsdorf verstorben, war ein Berliner Original und Künstler, dessen Skulpturen und Bilder viele Menschen in der Berliner Kunstszene inspiriert haben. Als Maler, Bildhauer und Schriftsteller war er bekannt für seine humorvollen und satirischen Darstellungen des Berliner Lebens. Er galt als Kreuzberger Milieu-Maler und gehörte zu der 1972 gegründeten Gruppe der Berliner Malerpo...

Spektakuläre Skulptur zum Fall der Mauer

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Amerikaner schenken den Deutschen ein Pferde-Monument Berlin-Zehlendorf I Eine riesige Skulptur in der Nähe des Alliiertenmuseums an der Clayallee in Berlin-Zehlendorf soll an den Tag erinnern, an dem in Berlin die Mauer fiel. Der Zusammenbruch der Berliner Mauer am 9. November 1989 war für die amerikanische Künstlerin Veryl Goodnight ein Moment der Freude, die sie mit dieser überdimensionalen Skulptur ausdrücken wollte.  Die Zusammensetzung des Monuments besteht aus fünf wilden Pferden, die durch Trümmer der eingestürzten Berliner Mauer laufen. Die Skulptur „The Day the Wall Came Down“ ist ein Freundschaftsgeschenk des amerikanischen Volkes an die Menschen in Deutschland und wurde 1998 zum 50. Jahrestag der „Berliner Luftbrücke“ aufgestellt und vom damaligen amerikanischen Präsidenten George Bush eingeweiht. Für das circa 4 Meter hohe und circa 7,5 Tonnen schwere Memorial hatte die Künstlerin mit ihrem Mann in den USA über eine Million Dollar Spendengelder gesammelt. Eine Kopie de...

Das Kunstwerk „Lesser“ spendet Licht

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Überdimensionale Laterne am Upper West Wer einen Bummel durch Charlottenburg in der City West plant, der sollte in der Kantstraße vor dem „Upper West“ unbedingt mal nach oben schauen, um die vermutlich größte Gaslaterne der Welt zu bestaunen. 16 Meter hoch und vier Tonnen schwer ist das Kunstwerk „Lesser“ von Olaf Nicolai. Der hochglanzpolierte Leuchter, mehr ein Turm als eine Laterne, soll jeden Abend nach Sonnenuntergang das Gebäudeensemble am Breitscheidplatz anstrahlen und vor dem 118 Meter hohen Gebäude den öffentlichen Raum mit Kunst beleben. Das Upper West besteht aus zwei Gebäuden und umfasst rund 53.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche. In den ersten 18 Etagen beherbergt mit 582 Zimmern eines der größten Hotels der Motel One Gruppe seine Gäste. Im 19. bis zum 32. Stock sowie in den sechs oberen Stockwerken des Nebenhauses entstanden Büroflächen mit insgesamt 20.500 Quadratmetern. In 110 Meter Höhe, im 33. Stockwerk, ist eine Skybar eingezogen. Künstler Olaf Nicolai, der d...

Stahlskulptur mit imposanter Spannweite

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"Arc de 124,5°" ist ein Geschenk Frankreichs Angeblich versperren auf einem Grünstreifen „An der Urania“ in Berlin-Schöneberg hohe Bäume die Sicht auf das Kunstwerk des französischen Bildhauers Bernard Venet. Dabei ist die weit ausladende Stahlskulptur mit ihrer imposanten Spannweite von 40 Metern, einer Höhe von 17 Metern und einem Gewicht von 15 Tonnen, sowie ihrer geometrischen Form von 124,5° kaum zu übersehen. Die Form hat der Skulptur auch ihren Namen gegeben: „Arc de 124,5°“ oder „Bogen von 124,5°“ und ist ein Geschenk Frankreichs zur 750-Jahr-Feier Berlins. Der damalige französische Premierminister Jacques Chirac kam eigens dazu am 2. Juli 1987 nach Berlin, um das Kunstwerk einzuweihen. Die Skulptur symbolisiert die freundschaftlichen Beziehungen Frankreichs zu dem damals noch geteilten Berlin. Der geschwungene Bogen nimmt Bezug auf die Luftbrücke während der Berlin-Blockade von Juni 1948 bis Mai 1949. Auf einer bronzenen Schrifttafel werden weitere Informationen üb...

Der Molecule Man erhebt sich aus der Spree

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Großskulptur aus Aluminiumplatten reflektiert das Sonnenlicht Die Berliner nennen die Skulptur liebevoll „Dreikäsehoch“, dabei ragt der „Molecule Man“ in der Spree in Treptow 30 Meter in die Höhe und hat immerhin ein Gewicht von 45 Tonnen. Das Monumentalkunstwerk wurde im Mai 1999 von dem amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffen, der seine Berliner Arbeit als größtes Werk bezeichnet und das Zusammentreffen der drei Berliner Ost- und West-Bezirke Friedrichshain, Kreuzberg und Treptow symbolisieren wollte. Die Skulptur ist Teil der Kunstsammlung der "Allianz" vor und in den "Treptowers". Ein kleineres, nur 30 Fuß hohes Exemplar der Skulptur aus dem Jahr 1991 steht vor dem Civic Center in Los Angeles. Das Kunstwerk ist aus wetterfesten, gelochten Aluminiumplatten, die sich gegenüberstehen und in der Mitte treffen. Der Künstler will daran erinnern, „dass sowohl der Mensch als auch die Moleküle in einer Welt der Wahrscheinlichkeit existieren und das ...

Der Adler von Tempelhof

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Ein wenig einsam, dennoch stolz und mit stechendem Blick steht auf einem Sockel vor dem ehemaligen Berliner Zentralflughafen Tempelhof ein   Adlerkopf . Könnte der Greifvogel, Symbol Deutscher Geschichte, von seinen Erlebnissen berichten, seine Erzählungen wären sehr lang. Geschaffen wurde der Metallvogel 1940 vom Bildhauer Wilhelm Lemke, nach einem Entwurf des Flughafen-Architekten Ernst Sagebiel. „Die Figur hatte auf dem Dach der Haupthalle nur eine dekorative Funktion, war nicht als Hoheitszeichen gedacht“, so Sagebiel 1962 in einem Brief. Der gesamte viereinhalb Meter hohe Adlerkörper, von dem jetzt nur noch der Kopf übrig ist, diente Rotarmisten als Kulisse für Siegesfotos, reiste körperlos von Berlin über den Atlantik und wieder zurück, lag zwischendurch jahrzehntelang in einem Museumskeller herum, kam erst durch die private Neugier eines jungen US-Offiziers auf seinen Ehrenplatz am Rande des Flughafen-Vorplatzes. 1962 wurde die Skulptur auf dem Dach des Flughafens zerlegt un...

Die "Gute Stube" in der Florastraße

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Mosaikmöbel bieten Fotomotiv für Hochzeitspaare Vom Frühjahr bis in den Herbst macht die Florastraße in Pankow ihrem Namen alle Ehre. Überall blüht es vor den Fenstern und Türen in bunten, leuchtenden Farben und ein Spaziergang entlang der sanierten Bürgerhäuser ist ein Spaziergang zum Genießen.   Zu Recht wird die Florastraße Pankows blühendes Viertel genannt. Kommt man aus Richtung S-Bahn-Station Wollankstraße in den grünen Kiez, dann fallen hinter dem Haus mit der Nummer 88/89 sogleich die großen Mosaikmöbel ins Auge, die dort im Freien zum Sitzen einladen. Hier befindet sich ein sogenannter Pocketpark, den die Künstler Christine Gersch und Igor Jerschov angelegt haben und dafür den Gustav-Meyer-Sonderpreis (benannt nach dem ersten Berliner Stadtgartendirektor) entgegennahmen. Sie nutzten die Grundfläche eines Gründerzeithauses, das hier stand und im Krieg zerstört wurde. Die Mosaikmöbel stehen für Wohnstube, Küche, Schlafzimmer und Leseecke und die Steinverzierungen im Bo...

Der Große und der Kleine

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Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt Der Künstler Stephan Balkenhol zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen deutschen Bildhauern. Seine Werke werden weltweit in Museen gezeigt. Zu den bekanntesten Skulpturen zählen "Der Arm" vor dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und "Sempre più" im Caesarforum in Rom. Eine seiner größten Skulptur steht im Lichthof des Bürohauses am Pariser Platz 6a gleich neben dem Brandenburger Tor. Das aus Tuffstein hergestellte Werk steht seit 1999 dort und zeigt eine fünf Meter hohe männliche Figur und einen 1,50 Meter kleinen Mann, der zwischen seinen Beinen hindurchblickt. Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er entwickelt Grundtypen, die er vielfältig variiert. Sein bekanntester Figurentypus ist der Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd, so wie bei seiner Skulptur der große und der kleine Mann.  Kleidung und Haltung der dargestellten Menschen deuten auf die Gegenwart. Sie zeigen keine ei...

Die Kugel der Nacht

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Kunstwerk am Robert-Koch-Institut wird nach Sonnenuntergang „lebendig“ Am Tage ist die Halbkugel aus Beton an der schlichten Wand am Robert-Koch-Institut in der Seestraße 10 in Berlin-Wedding ein trister Steinknödel, der jedoch jeden Abend zum Sonnenuntergang ein eigenes Leben entwickelt. DIE KUGEL DER NACHT ist ein Werk des Künstlers Egill Sæbjörnsson aus Reykjavik, der hier (soweit bekannt) die einzige permanent gezeigte Outdoor-Video-Projektion der Welt installiert hat. Pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit wird das dreidimensionale Objekt des Künstlers durch eine rechnergesteuerte Projektion mittels einer Zeitschaltuhr zum Leben „erweckt“, dass an Bakterien, Viren, Einzeller oder auch Planeten erinnert. Bis zum Morgengrauen zeigt das Programm immer wieder neue Bilder und transformiert sich zu einer hypnotischen Kugel, täglich, seit 2014. Auf Spurensuche zu den schönsten Naturdenkmälern in Berlin, mit der Web-App von www.lialo.com , kommt man auch an dieser Installation vo...

Bronze-Gruppe „überlebte“ Abriss

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  „Nackedeis“ sonnen sich seit 2007 am Ufer der Spree Dort, wo heute am Ufer der Spree zwischen der Friedrichsbrücke und der Karl-Liebknecht-Brücke am Dom Aquarée zum Shoppen, Dinieren und Wohnen eingeladen wird, stand noch bis 2001 das Palasthotel. Das Hotel war eines von mehreren Hotels in der DDR, die nur für konvertible Währungen genutzt werden konnten und hauptsächlich auf ein westliches Publikum ausgerichtet waren. Vor dem Hotel sprudelte aus einem acht­ecki­gen Brunnen Wasser und auf einem Sockel waren von Bildhauer Wilfried Fitzenreiter vier lebensgroße Aktfiguren aus Bronze gruppiert, drei Mädchen und ein Junge. Mit dem Abriss des Hotels wurde der Brunnen abgebaut, doch für die Figuren konnte ein neuer Platz gefunden werden. Seit 2007 sonnen sie sich nun weiter unbekleidet nahe der ursprünglichen Stelle auf der Mauer des Spreeufers. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt und Bundesarchiv, Bild 183-1988-0726-024 / Uhlemann, Thomas / CC-BY-SA 3.0 Ganz in der Nähe gibt es zud...

Sind in Adlershof "Ufos" gelandet?

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Ein Besuch im Aerodynamischen Park Der Trudelturm und der Motorenprüfstand im Aerodynamischen Park auf dem Campus-Gelände in Adlershof sind technische Denkmale der Luftfahrtforschung der 1930er Jahre, als es in Berlin-Johannisthal noch einen Flugplatz gab. Zwischen diesen technischen Anlagen machen auf einer Wiese jedoch kleine, ellipsenförmige und 60 Zentimeter hohe Gebilde auf sich aufmerksam, die wie unbekannte Flugobjekte (Ufos) aussehen. Sind womöglich in Adlershof Außerirdische gelandet oder sind die Objekte von Außerirdischen ausgesetzt worden, um am Universitäts-Campus zu spionieren? Immerhin befindet sich auf dem neuen Campusgelände der Humboldt Universität Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark.  Die Sorge ist unbegründet. Es handelt sich bei den „Ufos“ um eine Klanginstallation, um "Kunst im öffentlichen Raum".   Es sind Lautersprechereinheiten, die untereinander vernetzt sind. Aus ihren Inneren dringen Aufnahmen des Deutschen Rundfunkar...