Freitag, 22. November 2019

Wörterbuch für Zugereiste und Touristen

Eine kleine Auswahl Berliner Mundart, damit man den Berliner besser versteht.
Die Auswahl ist nicht vollständig und wird ständig erweitert.

Allet in Butta               -                      (alles in Butter) oder alles in Ordnung
Allet wird jut              -                       alles wird gut
Allet paletti                –                       alles in Ordnung
Äppfelkahn               -                        Große Füße
beschnarchen         -                           etwas bedenken, überschlafen
Blondes                       -                       so wird das Berliner Weißbier genannt
Brummtriesel             -                       schwerer Kopf durch Alkohol, Kater
Det is dufte                       -                 das ist super
Dich hamse wohl mit’n Klammerbeutel jepudert?  - Hast Du den Verstand verloren?
Dit hab ick ma selba ausklamüsat  -Das hab ich mir selbst ausgedacht
Droschkenkutscher     -                     Taxifahrer
Elbkähne            -                               Große Schuhe
Fatzke                -                                Wichtigtuer
Fußpilz                 -                              Bier zum mitnehmen (Bier to go)
Hallo Atze            -                              so begrüßt man einen Freund oder Bekannten.
Humpen                           -                  ein Bierkrug
Dit is knorke                    –                 das ist super
Ick bin een Berlina        –                   Ich bin ein Berliner!
Ick könnt ma beöl`n      -                    sich freuen, laut lachen
Ick lach mir`n Ast         -                    Ich kann mich köstlich amüsieren
Is det scheen               –                       Ist das schön
Jestan warn wa uffn Weihnachtsmarkt   -   Gestern waren wir auf dem Weihnachtsmarkt
Keule                         -                        Bruder, guter Freund
Kiez                           -                         Berliner Viertel
Kleene heb die Botten    -                  Mädchen heb die Füße
Nuttenbrosche         -                         Brunnen der Völkerfreundschaft am Alex
Pappe                       -                         Führerschein
Molle                        -                         Glas Bier
Mollenfriedhof       -                          Dicker Bauch
Wann kommt denn dene Mischpoke - Wann kommt denn deine Verwandschaft
Wanne                     -                          Einsatzfahrzeug der Polizei
wechloofen            -                            weglaufen
Wer Geld hat, hat auch Knete, Kohle, Kies, Mäuse, Moos oder Penunse.
voll jut eh                     –                   das ist gut
(wird fortgesetzt)

Mittwoch, 20. November 2019

Die Friedensglocke von Berlin

Zum Gedenken an die Toten von Hiroshima und Nagasaki

Zum 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges läutete am 1. September 1989 erstmals die Friedensglocke im Berliner Volkspark Friedrichshain.
Im Dezember 1988 trug die "World Peace Bell Association" die Bitte an Manfred Schmidt, Botschafter der DDR in Japan, heran, eine Friedensglocke in repräsentativer und zentraler Lage aufstellen zu dürfen.
So wurde entschieden, den Tempel mit Glocke am Großen Teich im Volkspark Friedrichshain, in unmittelbarer Nähe des Alexanderplatzes und der Gründungsstätte von Berlin - der Nikolaikirche, zu errichten.

Der kleine Glockentempel ist nach japanischen Entwürfen von deutschen Handwerkern kunstfertig errichtet worden. Die Glocke wurde aus Münzen der damaligen 104 UN-Mitgliedsstaaten gegossen und trägt auf Japanisch und Deutsch das Wort „Frieden“.

Von den 25 Friedensglocken weltweit, die von der Weltfriedensglockengesellschaft, einer Assoziation der UNO, errichtet wurden, haben zwölf diese besondere Legierungsart.
Als ein Symbol der Mahnung zum Frieden ist in Anwesenheit höchster Regierungs- und gesellschaftlicher Repräsentanten der DDR und breiter Bevölkerungsschichten die Friedensglocke von Berlin im Volkspark Friedrichshain feierlich übergeben worden. Der Vizepräsident der World Peace Bell Association (Gesellschaft Weltfriedensglocke) Kiyoo Takayama aus Japan übergab die 365 Kilogramm schwere Glocke an die ehemalige Hauptstadt der DDR.

Die Idee der Friedensglocken wurde von Chiyoji Nakagawa, einem Überlebenden der Atombombenabwürfe von 1945, geboren. Mit seinen Freunden sammelte er Münzen aus vielen Ländern, die dann mit metallenen Trümmern Hiroshimas verschmolzen wurden.
Der Magistrat von Berlin beschloss, die Glocke im Volkspark Friedrichshain aufzustellen, als Symbol des Willens, dass auch künftig glückliche Menschen ohne Angst vor einem Krieg leben können. Begleitet vom Beifall der Kundgebungsteilnehmer läutete die Tochter des antifaschistischen Widerstandskämpfers Anton Saefkow, Dr. Bärbel Schindler-Saefkow, und die Japanerin Sachiko Wakizaka von der "World Peace Bell Association" gemeinsam am 1. September 1989 die Friedensglocke ein. Hunderte Tauben stiegen danach in den Himmel.

Heute gehört die Friedensglocke zum Kleinod des wiedervereinigten Berlins. Zwei Tafeln unter der Glocke mahnen zum Gedenken an die Opfer der US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki von 1945. Text und Foto: Klaus Tolkmitt