Freitag, 8. April 2022

Auf Spurensuche im Goethepark

Nach einem Spaziergang im Volkspark Rehberge im Berliner Bezirk Wedding, bietet sich noch ein Gang durch den Goethepark an.

Wer den Parkausgang an der Transvaalstraße nutzt und die paar Treppenstufen nimmt, steht nach 250 Metern mitten im Goethepark. Gleich rechts an der ersten Weggabelung an einem Rhododendronhain befindet sich das Denkmal für Wolfgang von Goethe.

Auf der Stele aus Muschelkalk sind die Lebensdaten und die Signatur des Dichters eingraviert, der 82 Jahre alt wurde.

Die natürliche Modellierung des Geländes im Park wurde genutzt, um Ruheplätze, sowie "Buddelplätze" und eine Rodelbahn für Kinder anzulegen.

Das leicht hügelige Gelände weist außerhalb der drei Spiel- und Liegewiesen dichte Gehölzbestände auf, an deren Rand ein mächtiger Findling nicht mehr wegzurücken ist.

Dieser Brocken hier ist ein Naturdenkmal, der während der Eiszeit (also vor unvorstellbaren 10.000 Jahren) durch Gletscher transportiert an den heutigen Standorten abgelegt wurden. 

Wer mehr über Berliner Naturdenkmäler im Wedding wissen möchte, nutzt die Web-App von lialo. Dort wird spielerisch auf die zahlreichen Ereignisse und Geschichten am Rande des Weges hingewiesen. 

Mit dem Link geht es direkt zur Tour: Naturdenkmäler - Auf Spurensuche. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 5. April 2022

Der Berliner Eiffelturm im Wedding

Deutsch-Französisches Kulturzentrum trägt Europäischen Gedanken

Um den Eiffelturm zu sehen, muss man nicht unbedingt nach Paris. In Berlin nimmt man die U6 bis zum Bahnhof Rehberge in Wedding und schon steht man unter dem französischen „langen Lulatsch“.

Die französische Militärregierung ließ von 1960 bis 1961 auf einem unbebauten Grundstück an der Müllerstraße 74 das Centre Français de Berlin (CFB, deutsch: Französisches Zentrum von Berlin) errichten und einen 15 Meter hohen Mini-Eiffelturm gleich mit.

Das Zentrum mit Hotel, Kino, Theater und Bibliothek wurde bis ins Jahr 1992 als Kulturzentrum von französischen Streitkräften betrieben. Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 zog sich danach auch die französische Besatzungsmacht zurück, was zur Folge hatte, dass das Zentrum geschlossen wurde.


Der Gebäudekomplex ging im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrags und des Einigungsvertrags an das Bundesministerium der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland über. Die Regierungen von Frankreich und Deutschland kamen aber zum Schluss, dass das Zentrum im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft und dem europäischen Gedanken zur Völkerverständigung wiedereröffnet werden sollte.

So wurde das Gebäude nach zweijähriger Umbauzeit 1994 wieder als Centre Français de Berlin neu eröffnet. Heute ist die Einrichtung eine gemeinnützige GmbH, deren Aufgabe es ist, im Sinne des europäischen Gedankens zur Völkerverständigung im Jugend-, Bildungs- und Kulturbereich beizutragen. Text und Foto: Klaus Tolkmitt