Samstag, 30. November 2019

Ein Ausstellungshaus von besonderer Bedeutung



Ein Haus mit internationalem Ruf
Einst als Kunstgewerbemuseum konzipiert, präsentiert sich der Martin-Gropius-Bau im Berliner Ortsteil Kreuzberg heute als eines der bedeutendsten Ausstellungshäuser in Europa, mit internationalem Ruf. Das Gebäude in der Niederkirchnerstraße 7 befand sich bis 1990 direkt an der Berliner Mauer. Fertiggestellt wurde der Bau 1881 von den Architekten Martin Gropius (verwandt mit dem Bauhaus-Gründer Walter Gropius) und Heino Schmieden im Stil der italienischen Renaissance. Die Zwischenräume der Fenster wurden mit Wappen deutscher Länder aus Mosaiken geschmückt.
Nach dem Ersten Weltkrieg beherbergte das Gebäude das Museum für Vor- und Frühgeschichte und sollte nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ursprünglich abgerissen werden. Walter Gropius setzte sich dafür ein, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen und 1978 mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Die Bauleitung lag in Händen der Architekten Winnetou Kampmann und seiner Ehefrau Ute Weström. Weitere Sanierungsmaßnahmen erfolgten zwischen 1998 und 2000. Dazwischen lag 1999 eine Ausstellung zur 50-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Herz des Gebäudes ist der verglaste Lichthof, der schon
allein ein Besuch wert ist und frei zugänglich ist.
Die Berliner Festspiele betreiben den Martin-Gropius-Bau im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und organisieren hier Ausstellungen und Konzerte renommierter Künstler, wie zum Beispiel Ai Weiwei, Frida Kahlo oder David Bowie. Text und Foto: Klaus Tolkmitt





Donnerstag, 28. November 2019

Der Trudelturm

„Torkelnde“ Flugobjekte vor dem Absturz bewahren 

Zwischen dem großen Windkanal und dem Motorenprüfstand steht im Aerodynamischen Park der Humboldt-Universität auf dem Campus in Berlin-Adlershof der denkmalgeschützte Trudelturm.

 Der Turm hat mehr das Aussehen eines überdimensionalen Ostereis, als ein wissenschaftliches Objekt. Die Baudenkmale im Park aus den 1920er und 1930er Jahren erinnern auch daran, dass am ehemaligen Flugplatz Johannisthal die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) dort ihre Versuche durchgeführt hat. Der 20 Meter hohe Trudelturm wurde 1934 errichtet und war eine technische Innovation, mit der man erstmals den gefährlichen Zustand des Trudelns bei Flugzeugen simulieren konnte. Im Labor wurde erforscht, wie zur Erde „torkelnde“ Flugobjekte wieder beherrschbar werden, um Abstürze zu vermeiden. In einem vertikalen Luftstrom wurden

Flugmodelle mit Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt, um den komplexen Prozess beim Trudeln besser sehen und

verstehen zu können. Der Aerodynamische Park gehört zum Gelände des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Adlershof, der seit 1992 auf einer Fläche von über 400 Hektar entstanden ist. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Erlebnistouren durch Berlin. Schau auch mal hier: Berlins klügster Kiez