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Samstag, 4. Juni 2022

Der Große und der Kleine

Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt

Der Künstler Stephan Balkenhol zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen deutschen Bildhauern. Seine Werke werden weltweit in Museen gezeigt. Zu den bekanntesten Skulpturen zählen "Der Arm" vor dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und "Sempre più" im Caesarforum in Rom.

Eine seiner größten Skulptur steht im Lichthof des Bürohauses am Pariser Platz 6a gleich neben dem Brandenburger Tor. Das aus Tuffstein hergestellte Werk steht seit 1999 dort und zeigt eine fünf Meter hohe männliche Figur und einen 1,50 Meter kleinen Mann, der zwischen seinen Beinen hindurchblickt.

Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er entwickelt Grundtypen, die er vielfältig variiert. Sein bekanntester Figurentypus ist der Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd,


so wie bei seiner Skulptur der große und der kleine Mann.  Kleidung und Haltung der dargestellten Menschen deuten auf die Gegenwart. Sie zeigen keine eindeutigen Emotionen, sie blicken scheinbar ins Leere oder auf unbekannte Punkte. Die Figuren sollen distanziert, anonym und rätselhaft bleiben.

Der Künstler arbeitet an mehreren Skulpturen gleichzeitig und fertigt ungefähr 100 Skulpturen pro Jahr.

Seit 1992 lehrt Balkenhol als Professor an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, wo er auch lebt und sein Dienst-Atelier hat. Ein weiteres Atelier hat er in Berlin. Außerdem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Kassel. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 10. November 2020

"WIR" - weltoffen, individuell, respektvoll

 



















Menschliche Eichenholzskulptur in der Landesvertretung

Bei einem Spaziergang zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor, auf Höhe der Hessischen Landesvertretung an der Ecke Ebertstraße/In den Ministergärten, fällt eine Skulptur ins Blickfeld, die auf einer Anhöhe steht.

Der hessische Künstler Stephan Guber hat 2017 das Projekt: „Wir – weltoffen, individuell, respektvoll“, mit fünf lebensgroßen menschlichen Eichenholzskulpturen geschaffen und zu einer Gruppe arrangiert.

Zwei Jahre hat Guber an der Installation gearbeitet, die auf dem Gelände mit Resten der Bunkeranlage der Reichskanzlei einen „exponierten Platz“ erhalten hat. Außerdem lag das Areal während der Teilung Deutschlands mitten im Todesstreifen.

„Wir“, das ist ein Kreis von Menschen, in den die eigene Person eingeschlossen ist – aber „wir“, das ist auch der Kreis, der sich schließt und andere als nicht dazugehörig ausschließt, eben „ihr“. Es kommt auf den Standpunkt an, von dem aus jemand nicht nur beobachtet, sondern auch spricht.

Stephan Guber greift diese Themen auf, indem er fünf sehr unterschiedliche menschliche Skulpturen schafft, die sich wegen ihrer ausgeprägten Individualität zu einer Gruppe formieren. Sie treten „durch Positionierung, Haltung, Mimik, und Blick mit sich selbst, untereinander, aber auch mit den Betrachtern in einen subtilen Dialog. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Mittwoch, 16. September 2020

Kulturforum - Pendant zur Museumsinsel

 



















Ideenwettbewerb entwickelte das Kulturforum

Unmittelbar am Potsdamer Platz, im Berliner Ortsteil Tiergarten im Bezirk Mitte, ist über die Jahrzehnte ein Kulturforum entstanden, das Museen, Bibliotheken und Musiksäle umfasst.

Die Bebauung des ehemaligen gründerzeitlichen Villenviertels war bereits unter den Nationalsozialisten im Rahmen der geplanten Umgestaltung Berlins zur „Welthauptstadt Germania“ großflächig abgerissen worden. Weitere Zerstörungen brachte der Zweite Weltkrieg.



























Lediglich die St.-Matthäus-Kirche am Matthäikirchplatz, 1844 bis 1846 als dreischiffiger Ziegelbau durch Friedrich August Stüler errichtet, konnte 1960 nach schweren Kriegsschäden im Außenbau wiederhergestellt und innen modern ausgebaut werden.

1958 wurde ein Wettbewerb: „Hauptstadt Berlin“ durchgeführt, der dazu führte, am Rand des Tiergartens ein neues kulturelles Zentrum zu errichten. Es sollte zusammen mit dem historischen Zentrum im Ostteil der Stadt die Mitte eines künftigen Gesamt-Berlin bilden und Teil eines in Ost-West-Richtung verlaufenden „Kulturbandes“ sein.


























So entstanden nach und nach die Philharmonie (1963), der Kammermusiksaal der Philharmonie (1987), das Musikinstrumenten-Museum (1984), die Staatsbibliothek (1977), die Nationalgalerie und das Kunstgewerbemuseum (1985), das Kupferstichkabinett (1992), die Kunstbibliothek (1992), das Wissenschaftszentrum (1988) sowie die Gemäldegalerie (1998). 2026 soll das Museum der Moderne eröffnet werden.

Die Ausstellungen und Konzerte und nicht zuletzt die hier anzutreffenden bedeutenden Architekturen von Mies van der Rohe, Hans Scharoun, Hilmer und Sattler machen das Forum zu einer wichtigen Sehenswürdigkeit in Berlin.

Das Kulturforum wurde einst als kommerzielles Schaufenster des ehemaligen West-Berlins als kulturelles Zentrum entwickelt: Direkt an der Berliner Mauer und eher in Randlage zur West-Berliner City gelegen sollte mit dem Kulturforum als Pendant zur Museumsinsel ein deutliches Zeichen für ein auch kulturell lebendiges West-Berlin gesetzt werden. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Sonntag, 16. August 2020

Stadtführung, Schnitzeljagd & Stadtrallye mit lialo

 

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Dienstag, 16. Juni 2020

Urbanes Berlin in Moabit


Kulturfabrik lebt bürgerschaftliches Engagement

Das ehemals als Fabrik und Lager genutzte Haus in der Lehrter Straße 35 im Berliner Ortsteil Moabit im Bezirk Mitte drohte zu verfallen, obwohl es (oder gerade) seit 1911 unter Denkmalschutz steht. 

Nach langem Leerstand wurde es 1991 als „Kulturfabrik Moabit“ von Anwohnern, Studenten und Künstlern als Verein wiedereröffnet und hat sich zu einem soziokulturellen Kulturhaus mit Theater, Kino, Konzerten, Café und pädagogischer Betreuung für Kinder und Jugendliche entwickelt.

Werkstatt-Workshops und Nachbarschaftshilfe gehören zu den Standardangeboten der Kulturfabrik, die in einem Haus mit langer Geschichte untergekommen ist. Das 1911 für den Wertheim-Konzern erbaute Haus beherbergte gleich mehrere Berliner Industrie- und Handwerksbetriebe, angefangen von einer Heeresfleischerei, Keksfabrik, Konservenfabrik bis hin zu einem Steinmetzbetrieb. 

Heute sind mehrere Vereine für das Innenleben der Räumlichkeiten verantwortlich und sorgen mit ihrem Programm für ein Stück ursprüngliches urbanes Berliner Leben und bürgerschaftliches Engagement. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt