Montag, 31. August 2020

Altes Domkreuz erinnert an zerstörte Gräber

 























Aus der Serie: Berliner Geschichte

Der Berliner Dom, die Hofkirche der Hohenzollern, zwischen 1894 und 1905 auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte errichtet und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde zwischen 1975 und 1993 komplett saniert.
 
Lediglich das Domkreuz auf der Kuppel war wegen Rostschäden irreparabel und musste 2008 durch ein neues Kreuz ersetzt werden. Die 12,5 Tonnen schwere und 15 Meter hohe Konstruktion wurde später mit Blattgold belegt.
 
Was aber passierte mit dem alten Kuppelkreuz?
 
Dank Dombaumeister Stefan Felmy steht es heute auf dem Domfriedhof an der Liesenstraße im Ortsteil Gesundbrunnen und erinnert an die Verstorbenen, deren Gräber auf dem Friedhof durch den Bau der Mauer zerstört wurden und an die Opfer, die an der Berliner Mauer ihr Leben verloren haben.
 
Eine Gedenktafel listet auf, welche Gräber durch den Mauerbau zerstört wurden und in ein Grabmal wurden folgende Worte -angelehnt an das Anti-Kriegs-Lied: „Sag mir, wo die Blumen sind“ eingemeißelt: „Sag mir, wo die Mauern sind… Menschen trugen sie fort geschwind! Zum Gedenken an all die Gräber, die der Bau der Mauer zerstörte.“ Text und Foto: Klaus Tolkmitt