Hier findet Ihr kleine und große Geschichten aus dem "Dschungel" der Großstadt. Ich erzähle meine Erlebnisse von unbekannten Kleinoden, möchte aber auch Tipps geben und Hintergründe erklären, die Touristen und Berliner*innen auf den ersten Blick nicht sehen. Berlin hat viele Persönlichkeiten, deren Spuren ich aufnehme, eine Story, die erzählt werden muss und unzählige Ansichten, die ich im Bild festhalte.
Dienstag, 3. Oktober 2023
Ruhe in der Hektik
Donnerstag, 2. März 2023
Felsbrocken aus fünf Kontinenten am Platz der Nationen
Granitsteine ersetzen Denkmal
Berlin-Friedrichshain I Warum der Platz zwischen Mollstraße und Landsberger Allee im Berliner Ortsteil Friedrichshain „Platz der Vereinten Nationen" heißt, weiß niemand so recht. Und was nur wenige wissen, 1864 nannte man den Kreuzungsbereich der Nord-Süd-Achse noch Landsberger Platz.
Für Lenin war die Diktatur des Proletariats das einzig
mögliche demokratische System. Man verehrte ihn unter anderem als Schöpfer des
ersten sozialistischen Staates. Aber der sogenannte "Rote Terror"
machte Millionen von Menschen zu Opfern. Lenin gelang es nicht, zum Wohle
Russlands Gerechtigkeit und Gleichheit einzuführen - so wie es sein
ausdrückliches Ziel war. Stattdessen herrschte Gewalt, Chaos, Anarchie und
Unterdrückung.
Mag man über den heutigen Namen, der seit März 1992 seine
Gültigkeit hat, trefflich streiten, das Lenin-Denkmal ist Geschichte, nur
Lenins Kopf ist nach der „Verbannung“ wieder aufgetaucht und ziert eine
Ausstellung in der Zitadelle in Spandau.
Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Montag, 30. Januar 2023
Der Olof-Palme-Platz mit dem Ammonitenbrunnen
Zum Gedenken an den ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten
Direkt vor dem Eingang zu Berlins Aquarium im
Kreuzungsbereich Budapester Straße/ Kurfürstenstraße im Bezirk Tiergarten liegt
der Olof-Palme-Platz. Eigentlich ein schmuckloser Platz, mit ein paar Bänken
und wenig Grünfläche, wäre da nicht der markante Brunnen mit
übereinanderliegenden Schieferplatten.
Der Mord an den Ministerpräsidenten zählt zu den größten
Kriminalfällen Europas und galt lange für nicht aufklärbar. Er wurde am Abend
des 28. Februar 1986 um kurz vor Mitternacht auf offener Straße von hinten
erschossen, als er gemeinsam mit seiner Frau aus einem Stockholmer Kino kam und
auf dem Rückweg nach Hause war. Palmes Frau Lisbet überlebte die Tat leicht
verletzt.
Nach 34 Jahren und ungezählten Fehlschlägen und
Fahndungspannen gab die Polizei in Stockholm 2020 den Namen des Täters bekannt,
der allerdings nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden konnte, da er bereits
im Jahr 2000 verstorben war.
Der 2,50 × 11 × 17 Meter große Ammonitenbrunnen ist eine von
der Natur abgeschaute geometrische Konstruktion, verweist auf den
namensgebenden Ammoniten, einen vor über 70 Millionen Jahren ausgestorbenen
Kopffüßer. Kopffüßer gehören zu den größten lebenden Weichtieren und kommen nur
im Meer vor. Es gibt sowohl freischwimmende als auch am Boden lebende Arten.
Derzeit sind etwa 30.000 ausgestorbene und 1.000 heute lebende Arten bekannt.
Der Springbrunnen besteht aus 165 Schieferplatten, die im
Sauerland 160 Meter unter Tage gebrochen wurden, sowie 13 bronzenen Skulpturen,
die an urzeitliche Fossilien erinnern.
Dienstag, 6. Dezember 2022
Ein kleiner Ruheplatz zwischen Ost und West
Der Alfred-Döblin-Platz
Zum 100. Geburtstag von Alfred Döblin wurde 1978 direkt an
der Berliner Mauer ein kleiner Platz eingeweiht, der nach dem Arzt und
Schriftsteller benannt wurde. Ein paar Ruhebänke unter schattenspendenden
Linden und eine alte Schwengelpumpe sind allerdings schon alles, was diesen
kleinen versteckten Ruheplatz auszeichnet. Doch während die Mauer schon seit
Jahrzehnten verschwunden ist, hat der Platz die Zeit überlebt.
Wer mit der App von lialo den Mauerweg von Checkpoint
Charlie bis zur Oberbaumbrücke abläuft, kommt nicht nur am Alfred-Döblin-Platz
vorbei, der erhält auch noch interessante Informationen und Details zur
damaligen Demarkationslinie. Mit dem Smartphone und diesem Link: Berliner Mauertour kann die
Tour jederzeit gestartet werden.
Vor seiner Kariere als Autor begann er in Berlin das Studium
der Medizin, das er 1904 in Freiburg fortsetzte und 1905 mit der Dissertation „Gedächtnisstörungen
bei der Korsakoffschen Psychose“ abschloss. Doch schon während seiner
Studienzeit verfasste er mehrere Erzählungen, darunter die Novelle „Ermordung
einer Butterblume“.
Die erste Anstellung fand Döblin als Assistenzarzt an der
damals im ehemaligen Kloster Prüll in Regensburg im Aufbau befindlichen
Psychiatrischen Anstalt für Geisteskranke. Von 1906 bis 1908 arbeitete er in
der Irrenanstalt Buch in Berlin. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Freitag, 2. Dezember 2022
Das Institut für Normung regelt unser Leben
Am DIN-Platz in Tiergarten herrscht Ordnung
Schon seit Jahrzehnten wird in Deutschland alles „amtlich“
geregelt. So z.B. die Größe der Straßenschilder, deren Farbe und Schriftform,
die Länge des Bleistiftes und die Breite des Schreibpapiers, bis hin zur
quadratischen Plastiktüte und zur Temperaturregelung in Gebäuden.
Die DIN-Vorschrift war geboren und regelt seitdem die
Arbeitsergebnisse der Innovation, Sicherheit und Verständigung in Wirtschaft,
Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit sowie der Qualitätssicherung und
Rationalisierung und dem Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz.
In dem großen Bürohaus wird alles, womit wir täglich zu tun
haben, in Regelwerke verpackt. Nicht von ungefähr sind wir Deutschen
Weltmeister der Normen und Vorschriften.
Ursprünglich entdeckte das Militär die Norm. Während des
Ersten Weltkrieges kam es zu Nachschubproblemen, es fehlten Ersatzteile für das
MG 08/15. "MG 08/15" hieß das Maschinengewehr, mit dem das Deutsche
Heer kämpfte. Es wurde 1908 gebaut und 1915 weiterentwickelt, daher der Name
08/15.
Die wohl am weitesten verbreitete Norm ist die DIN 476,
(heute DIN EN ISO 216), besser bekannt als DIN A4. Sie stammt aus dem Jahr 1922
und regelt das Papierformat in eine Norm. Seitdem schreiben wir auf einem DIN A
4-Bogen. Bis dato gab es einen Wust an Formaten und Bezeichnungen.
Das Bezirksamt Wunsiedel übernahm im Sommer 1922 als erste
Behörde das neue Papierformat als Standardvorlage. Nach und nach folgten die
großen Ministerien und Industrieunternehmen. 14 Jahre dauerte es, bis sich die
neuen DIN-Formate endgültig als verbindliche Größe für alle offiziellen
Geschäfts- und Behördenkorrespondenzen durchsetzten. Die Regel ist inzwischen
weltweit eingeführt.
Ohne es zu sehen, ist natürlich auch der DIN-Platz vor dem Institut „genormt“. Die Größe der Pflasterplatten haben eine DIN, wie auch die Betoneinfassungen der Beete. Auf den Halteverbotsschildern taucht die "DIN-Mittelschrift" auf und auf dem Bürgersteig vor dem Haupteingang läuft man u.a. über den zweipoligen Stecker mit Schutzkontakt. Geregelt in der DIN-Norm 49441. Am DIN-Platz hält auch der BVG-Bus der Linie 100, der zwischen Alexanderplatz und Bahnhof Zoo an weiteren interessanten Berliner Highlights vorbeifährt, die man auf spielerische Art Hop on Hop off kennenlernen kann. Dazu braucht man nur sein Smartphone und diesen Link: Berliner Highlights Hop on Hop off mit dem Bus 100 und eine spannende Stadtrundfahrt kann beginnen. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Mittwoch, 31. August 2022
Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen
Berlin Besuchern ist der Prager Platz vielleicht noch nicht so bekannt, dafür nutzen die Berliner*innen aus den umliegenden Wohnvierteln nach einem Bummel durch die Einkaufspassage umso mehr die zahlreichen Bänke für eine erholsame Verschnaufpause.
Der Prager Platz, der im Ortsteil Wilmersdorf an der Grenze
zum Bayerischen Viertel im Ortsteil Schöneberg liegt, ist mit seiner
Grünanlage, einschließlich einer Fontäne auf der Mittelinsel, ein Ruhepol in
dem sonst eher hektischen Alltagsleben.
Der Platz wurde 1870 als Schmuckplatz angelegt und hieß bis
1888 Halberstädter Platz.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war der Prager Platz ein
kulturelles Zentrum des Berliner Westens. Hier und in den umliegenden Straßen
lebten und trafen sich Künstler und Intellektuelle wie Albert Einstein und Egon
Erwin Kisch. Erich Kästner hat dem Prager Platz mit seinem Kinderroman von
“Emil und die Detektive” ein literarisches Denkmal gesetzt. Er wohnte von 1927
bis 1931 in der Prager Straße. Eine Gedenktafel am Haus Nummer 8 erinnert an
diese Zeit.
Die „Prager Diele“ an der Ecke Trautenaustraße (gibt es
leider nicht mehr) war in den 1920er Jahren ein Treffpunkt russischer
Intellektueller, die als Emigranten oder „Revolutionstouristen“ nach Berlin
gekommen waren. Zu ihnen zählten die
Schriftsteller Vladimir Nabokov, Boris Pasternak und Maxim Gorki. Der Zweite
Weltkrieg beendete allerdings diese Glanzzeit des Prager Platzes, der
weitestgehend zerstört wurde
1986 wurde der Platz entsprechend seiner historischen
Struktur neu gestaltet. 1987 wurde er als Teil der Internationalen
Bauausstellung “IBA” zum besonderen Stadtplanungsprojekt, das im Juni 2002 mit
der Eröffnung der “Prager Passage” abgeschlossen wurde. Die neuen Gebäude zeigen
den traditionellen Stil der Eckbebauung an den Straßeneinmündungen.
An der Einmündung der Trautenaustraße fällt eine
Steinskulptur besonders ins Auge.
In den Stein sind Zitate des in Prag geborenen Dichters
Rainer Maria Rilke eingraviert. Das Monument ist Teil des Projektes “Unsere
Geschichte kennt keine namenlosen Helden”. Es soll für die friedliche und
freundschaftliche Nachbarschaft von Deutschen und Tschechen stehen.
Wer noch mehr über die Gegend um den Prager Platz wissen
möchte, der sollte eine Tour mit lialo.com und „Emil und den Detektiven“
machen. Spielerisch wird an den original Schauplätzen Erich Kästners Geschichte
nacherzählt. Kleine Aufgaben und Rätsel machen aus dem Spaziergang eine
„Schnitzeljagd“ für junge und ältere Teilnehmer. Mit einem Smartphone und dem
Link: Emil und die Detektive kann
man die kostenlose App sofort starten.
Eine weitere Tour führt zu beliebten Berliner Plätzen. Start
ist am Viktoria-Luise-Platz. Der Link zur Tour: Beliebte Berliner Plätze Text
und Fotos: Klaus Tolkmitt
Donnerstag, 1. Juli 2021
Wer hat´s gewusst? (7)
Wer hat`s gewusst? (7)
Große Städte haben große Plätze. In Berlin gehört der Große Stern mit der Siegessäule dazu, aber auch der Ernst-Reuter-Platz. In Paris ist der Arc de Triomphe einer der größten Platze.
Doch welcher der genannten Plätze ist der Größte?
In der lialo-Tour: 1. Berliner-Bummel-Marathon gibt es nicht nur die Antwort, dort gibt es weitere spannende Rätsel und Aufgaben auf der Original Marathon-Strecke.
Schau mal hier: Bummel-Marathon