KREUZBERCH: DER CHAMISSOPLATZ-KIEZ
Ein Gastbeitrag von Axel Goedel
Der Chamissoplatz-Kiez liecht im südlichen
Berlin-Kreuzberch, fast an der Jrenze zum Bezirk Tempelhof. Zum ehemalijen
Flughafen Tempelhof iss et von hier aus nur nen Katzensprung. Wat iss nu dit
besondere am Chamissoplatz (benannt nach dem Dichter Adelbert von Chamisso
(1781-1838)) und den umliejenden Straßen?
Hier hat sich een Kiez nahezu in seina ursprünglichen Form
ahalten, Krieg und Nachkriegbauwut haben hier eenen Stadtteil weitjehend
vaschont. Anjelecht wurde der Chamissoplatz in den 1880er Jahren und mit den
damals üblichen „Gründerzeit“-Stuckbauten bebaut. Diese haben sich bis in die
heutije Zeit fast lückenlos ahalten und stehen nun unta Denkmalschutz. Wat
heute schön aussieht, war damals sichalich wenijer anjenehm. Enge, dunkle
Wohnungen, zujebaute Hintahöfe und miserable sanitiäre Anlajen.
Die alten Häusa wurden in den 1980er Jahren nach
Hausbesetzungen weitjehend saniert und befinden heute in ansehnlichen Zustand.
Aba och dit hatte seinen Nachteil und führte zu steijenden Mieten, weshalb der
Kiez heute eha wat für Bessavadienende iss.
Ebenso wie die Häusa haben sich dit Koppsteinpflasta,
Jaslaternen, Wassapumpen und nen orijinalet Café Achteck (öffentliche
Bedürfnisanstalt) und der Wassaturm ahalten. Der Wassaturm Tempelhofer Berg,
steht an der Kopisch- Ecke Fidicinstraße. Er iss ca. 50m hoch und wurde
1887-1888 abaut. Bis in die 1950er Jahre wurde er für die Wassavasorjung
jenutzt. Denn wurden moderne Techniken einjesetzt und in den Turm wurden
Wohnungen einjebaut. Diese waren bis in die 1980er Jahre bewohnt. Schließlich
zog een Jugend-, Kultur und Kommunikationszentrum in, welchet sich dort bis
heute befindet.
Interessant iss ooch der Ökomarkt, der hier jeden Sonnabend
stattfindet. Wochentags können die Bewohna aus dem Kiez in eena der letzten
vabliebenen Markthallen am benachbarten Marheinekeplatz jut eenkoofen jehen.
Die Jejend wird jern als Filmkulisse jenutzt, wenn ne
Alt-Berliner Atmosphäre benöticht wird. Een Besuch des Chamissoplatz-Kiez lohnt
sich imma. Text: Axel Goedel Fotos: Klaus Tolkmitt
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