Posts mit dem Label Kunst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kunst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 11. März 2021

Ein Kunstwerk mit geheimen Botschaften

Kryptographie aus Stahl

Recht eindrucksvoll befasst sich der Künstler und Lichtdesigner Nils R. Schultze mit Verschlüsselungsverfahren. Seine Plastik „Kryptographie“ aus rostbraunem CorTen-Stahl steht an der Ecke Brook-Taylor-Straße/Rudower Chaussee im Berliner Ortsteil Adlershof.

Der Künstler hat in seinem Kunstwerk geheime Botschaften versteckt. Auf einem Betonfundament wurde eine rechteckige zweiteilige Stahl-Platte in der gleichen Größe wie ihr Untergrund montiert. Darauf stehen in diagonaler Anordnung zwei rechteckige Wandscheiben mit durchbrochener Gestaltung.

Sein Verfahren beruht auf der Suche nach dem richtigen Blickwinkel. Denn nur aus bestimmten Perspektiven lassen sich die in den Metalltafeln versteckten Botschaften entschlüsseln.

Hat man den richtigen Blickwinkel gefunden, sind die zum Teil spiegelverkehrten Worte „TRÄUME“, „GEDANKE“, „VISION“ zu lesen, bzw. zu entschlüsseln.

Der Begriff Kryptographie bedeutet Geheimschrift. Die Kryptographie befasste sich historisch mit der Erzeugung, Betrachtung und Beschreibung von Verfahren, um „geheim zu schreiben“, also mit Verschlüsselungsverfahren. Text und Foto: Klaus Tolkmitt


 

Sonntag, 20. Dezember 2020

Kunst am Bau im Berliner Flughafen

Mit dem „fliegenden Teppich“ durch den „Sternentalerhimmel“

Wer das neue Abflug-Terminal 1 im Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) zum ersten Mal betritt und suchend nach oben blickt, wird unter dem Dach eine riesige rote „Matte“ schweben sehen, die sich bei näherer Betrachtung und Erkundung als „fliegender Teppich“ herausstellt.

Heißt das nun, ab Berlin fliegt man umweltfreundlich mit Teppichen und nicht mehr mit Flugzeugen? Natürlich nicht, hier es handelt es sich hier um „Kunst am Bau“ und „Kunst im öffentlichen Raum“.

Kunst am Bau im öffentlichen Raum ermöglicht einer breiten Öffentlichkeit eine ästhetische Erfahrung und Auseinandersetzung mit Kunst. Werden Gebäude, Straßen oder Plätze mit öffentlichen Mitteln (also Steuergeldern) gebaut oder neu gestaltet, dann sind gemäß der Anweisung des Landes Berlin Mittel für Kunst am Bau bereitzustellen.

Die Höhe der bereitzustellenden Mittel berechnet sich nach Prozentanteilen. Bei Investitionen von unter einer Million Euro sollen zwei Prozent oder mindestens 3.750 Euro und bei Investitionen von über einer Million Euro sollen ein Prozent oder mindestens 10.000 Euro für Kunst am Bau ausgegeben werden. Die Werke sollen dabei einen Bezug zur Architektur und zur Funktion des Bauwerkes herstellen.

Von dieser Regelung ist natürlich auch der neue Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) betroffen, in dem gleich mehrere Kunstprojekte zu bestaunen sind.


So scheint der von der kalifornischen Künstlerin gestaltete rote Teppich aus Metallgewebe geradezu durch den Luftraum zu schweben. Sie lässt sich in ihrer Kunst „The Magic Carpet“ von Architektur, Handwerk und Design inspirieren.

Wenn nicht am Flughafen Willy Brand, wo sonst liegt das Geld sozusagen auf der Straße und muss nur aufgehoben werden.

Gleich nach der Ankunft am Flughafen werden die Fluggäste von einem „Sternentalerhimmel“ in Form von im Boden eingelassenen Münzen begrüßt. Die Verlockung ist groß, sich zu bücken und diese aufzusammeln.

Die Künstler Cisa Bogman und Oliver Störmer (STOEBO) haben 5000 Münzen aus aller Welt gesammelt, sie in die Marmorfliesen eingearbeitet, um so eine Verbindung von fernen Ländern, vom Reisen und Fliegen herzustellen.

Auch die riesige rot-weiße, um eine Fluggastbrücke gewickelte Perlenkette drängt die Assoziation an eine Bauabsperrung auf. Und geradezu visionär erscheint die Multimedia-Installation von Bjørn Melhus. Er entführt Betrachter via Smartphone in das „Gate X“, durch das eine computergenerierte Familie geistert. Der Flughafen, so hieß es bei der Präsentation, erscheine als „virtuelles Luftschloss“.

Zwischen 150.000 und 350.000 Euro haben jeweils die insgesamt sechs Kunstwerke im Publikumsbereich des Flughafens gekostet. Angesichts der Gesamtausgaben von über 6 Milliarden Euro für den Flughafen, ein „Schnäppchen“. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 10. November 2020

"WIR" - weltoffen, individuell, respektvoll

 



















Menschliche Eichenholzskulptur in der Landesvertretung

Bei einem Spaziergang zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor, auf Höhe der Hessischen Landesvertretung an der Ecke Ebertstraße/In den Ministergärten, fällt eine Skulptur ins Blickfeld, die auf einer Anhöhe steht.

Der hessische Künstler Stephan Guber hat 2017 das Projekt: „Wir – weltoffen, individuell, respektvoll“, mit fünf lebensgroßen menschlichen Eichenholzskulpturen geschaffen und zu einer Gruppe arrangiert.

Zwei Jahre hat Guber an der Installation gearbeitet, die auf dem Gelände mit Resten der Bunkeranlage der Reichskanzlei einen „exponierten Platz“ erhalten hat. Außerdem lag das Areal während der Teilung Deutschlands mitten im Todesstreifen.

„Wir“, das ist ein Kreis von Menschen, in den die eigene Person eingeschlossen ist – aber „wir“, das ist auch der Kreis, der sich schließt und andere als nicht dazugehörig ausschließt, eben „ihr“. Es kommt auf den Standpunkt an, von dem aus jemand nicht nur beobachtet, sondern auch spricht.

Stephan Guber greift diese Themen auf, indem er fünf sehr unterschiedliche menschliche Skulpturen schafft, die sich wegen ihrer ausgeprägten Individualität zu einer Gruppe formieren. Sie treten „durch Positionierung, Haltung, Mimik, und Blick mit sich selbst, untereinander, aber auch mit den Betrachtern in einen subtilen Dialog. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Freitag, 31. Juli 2020

Der Indische Brunnen am Engelbecken

Wasser speiende Löwenköpfe zieren seit 1995 den exotischen indischen Brunnen inmitten des Rosengartens am Engelbecken in Berlin-Kreuzberg. Teile des Brunnens wurden bei Ausgrabungen im ehemaligen Luisenstädtischen Kanal 1993 gefunden. Sie gehörten zu einer Brunnenanlage, die hier schon vor dem Zweiten Weltkrieg gestanden hat und später im Grenzgebiet zwischen Ost- und Westberlin zugeschüttet wurde und in Vergessenheit geriet.

Der Berliner Künstler Gerald Matzner baute den aus fünf ringförmigen Etagen und zwei Becken bestehenden Brunnen nach historischem Vorbild wieder auf.  Die Figur auf der Spitze des Brunnens erinnert an eine Tempeltänzerin und unter ihr sprudelt Wasser aus anmutenden Gebilden wie Löwenköpfen und sitzenden Frauenfiguren.

Mit dem „Engelbecken“ und seinen Fontänen bildet der Brunnen ein geschlossenes Gesamtbild einer restaurierten Grünanlage. Maßgeblich daran beteiligt waren die Anwohner und Gewerbetreibende, die sich finanziell engagierten, um die planerischen Voraussetzungen zu schaffen. Im Sommer 2004 wurde die Gesamtanlage fertiggestellt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt