Sport und Freizeit auf der „Catcherwiese“
Skulptur gibt der Sport- und Spielwiese den inoffiziellen Namen
Zu jeder Jahreszeit
kann ein Spaziergang durch den Volkspark Rehberge im Berliner Ortsteil Wedding
zu einem Erlebnis werden, gibt es dort viel zu entdecken.
Der Volkspark Rehberge, der aus einer ehemals bewaldeten Dünenlandschaft im Berliner Urstromtag entstand, bietet alles, was erholungssuchende Großstädter von einem Park erwarten: neben großen Wiesen und bewaldeten Parkabschnitten gibt es Sportanlagen, Spielplätze, ein Wildgehege und viel Wasser.
Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts plante Zoodirektor Carl Hagenbeck aus Hamburg, auf diesem Gebiet
einen Ausstellungspark anzulegen. Hier sollten Tiere in einer Landschaft leben,
die ihrer eigentlichen Heimat sehr nahekommt.
Andere Quellen
sprechen dagegen von einer Tier- und Völkerschau mit ähnlichen
Darstellungsweisen wie auf der Deutschen Colonial-Ausstellung von 1896 im
Treptower Park. Tiere und Menschen aus den damaligen deutschen Kolonien sollten
im Park zur Schau gestellt werden. Es kam allerdings nie zur Realisierung, da
1914 der Erste Weltkrieg ausbrach.
Während des Krieges
benötigten die Berliner Brennholz und so holzten sie die Bäume in den Rehbergen
ab. Durch die fehlende Vegetation kam es verstärkt zur Bodenerosion. Dünen
türmten sich auf und Flugsand beeinträchtigte das Leben der Bevölkerung.
Der hier liegende Sand wurde lange Zeit mit Karren in die Berliner Innenstadt gebracht und dort als „Wittensand“ für die Reinigung der Fußböden verkauft.
In den 1920er
Jahren wurde das Areal dann als Landschaftspark geplant und umgesetzt. Seitdem
dient er zur Erholung und bietet Raum für Spaß und Aktivitäten.
Am Rand der Wiese
steht eine Ringerstatue, die 1906 von Wilhelm Haverkamp geschaffen wurde.
Ursprünglich befand sie sich an zentraler Stelle im Schillerpark, musste dort
aber 1941 dem neu errichteten Schillerdenkmal Platz machen.
Auf einem Sockel aus Muschelkalk stehen zwei nackte Ringer, denen die Anspannung im Kampf anzusehen ist. Die Skulptur ist eine Reminiszenz an das Herkules-Antäus-Gemälde, des Malers Hans Baldung von 1531.
Wer noch mehr
wissen möchte, der sollte einen Spaziergang durch den Volkspark machen und auf
Naturdenkmäler achten. Mit einem Smartphone und diesem Link: Naturdüne und Findlinge - Spurensuche in Wedding kann man die Tour abgehen. Text und
Fotos: Klaus Tolkmitt
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