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Dienstag, 29. November 2022

Das Kunstwerk „Lesser“ spendet Licht

Überdimensionale Laterne am Upper West

Wer einen Bummel durch Charlottenburg in der City West plant, der sollte in der Kantstraße vor dem „Upper West“ unbedingt mal nach oben schauen, um die vermutlich größte Gaslaterne der Welt zu bestaunen.

16 Meter hoch und vier Tonnen schwer ist das Kunstwerk „Lesser“ von Olaf Nicolai. Der hochglanzpolierte Leuchter, mehr ein Turm als eine Laterne, soll jeden Abend nach Sonnenuntergang das Gebäudeensemble am Breitscheidplatz anstrahlen und vor dem 118 Meter hohen Gebäude den öffentlichen Raum mit Kunst beleben.

Das Upper West besteht aus zwei Gebäuden und umfasst rund 53.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche. In den ersten 18 Etagen beherbergt mit 582 Zimmern eines der größten Hotels der Motel One Gruppe seine Gäste. Im 19. bis zum 32. Stock sowie in den sechs oberen Stockwerken des Nebenhauses entstanden Büroflächen mit insgesamt 20.500 Quadratmetern. In 110 Meter Höhe, im 33. Stockwerk, ist eine Skybar eingezogen.

Künstler Olaf Nicolai, der den Upper West-Wettbewerb „Kunst am Bau“ gewonnen hatte, bezeichnet sein Werk als eine Hommage an den impressionistischen Maler Lesser Ury. Der ist vor allem durch nächtliche Darstellungen Berlins bekannt geworden, in denen er im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert das „neue“, das elektrische Licht als sinnliche Sensation inszenierte.

Die 600.000 Euro teure Installation "Lesser" zeigt eine detailgetreue Nachbildung im Maßstab 4:1 einer historischen Berliner "Schinkel-Laterne". Für den deutschen Künstler ist die Entwicklung der Metropole Berlin untrennbar mit der Einführung des künstlichen Lichts, der nächtlichen Straßenbeleuchtung und der Lichtreklame verbunden.

Olaf Nicolai, geb. 1962, ist studierter Germanist. Seit den 1990er Jahren ist sein konzeptioneller Ansatz in Einzel- und Gruppenausstellungen an vielen wichtigen Orten des zeitgenössischen Kunstgeschehens präsent, so etwa auf der Documenta oder der Biennale von Venedig. Seine Erforschung von natur- und geisteswissenschaftlichen Theorien und deren Umsetzung in einen ästhetischen Kontext wurde bereits durch den Botho-Graef-Preis, den Bremer Kunstpreis und den Kunstpreis der Stadt Wolfsburg ausgezeichnet. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Die "flüssige" Zeit im Europa-Center

Nicht auf den ersten Blick, doch bei genauerem Hinschauen erkennt man das Gebilde im Berliner Europacenter am Breitscheidplatz als Uhr, die die Zeit mit „fließendem“ Wasser anzeigt. Die Uhr wurde von dem Franzosen Bernard Gitton entworfen und 1982 aufgestellt.

 Die 13 Meter hohe Wasseruhr über drei Etagen stellt den Ablauf von Minuten und Stunden im Zwölf-Stunden-Takt dar.

Die Zeit wird bei dieser Uhr in einem Kreislauf durch flüssigkeitsgefüllte Glaskugeln angezeigt, deren kleinste im Zwei-Minuten-Takt gefüllt werden. Die schon vergangenen Stunden sind anhand der Anzahl der bereits gefüllten großen Kugeln ersichtlich. Sind beispielsweise 10 große und 15 kleine Kugeln gefüllt, ist es 10:30 Uhr oder 22:30 Uhr, je nachdem, ob es sich um eine Zählung vor oder nach Mittag handelt. Sind 60 Minuten verstrichen, also 30 der kleinen flachen Glaskugeln gefüllt, fließt ihr Inhalt in die betreffende große Kugel zur Anzeige der vollen Stunde ab, und der Zyklus der kleinen Kugeln beginnt erneut. Text und Foto: Klaus Tolkmitt