In Rauchfangwerder ist Berlin zu Ende
Am Rande Berlins gibt es viele schöne Ecken, die sich zu
besuchen lohnen. Ob im Norden oder Süden, Westen oder Osten, überall aber gab
es bis 1989 unüberwindbare Mauer- und Zaunanlagen, die ein Betreten des Grenzgebietes
verhinderten. Nun ist aus der innerdeutschen Grenze eine „unsichtbare“ Landesgrenze
geworden, die zum Teil noch eine vielfältige Fauna und Flora aufweist.
Diese Grenzen aufzuspüren ist eine besonders schöne
Herausforderung, wenn man zum Beispiel den südlichsten Punkt Berlins finden
will.
Schaut man sich den Berliner Stadtplan an, dann kann man schnell
vermuten, dass Schmöckwitz im Bezirk Treptow-Köpenick ziemlich weit im Süden
liegt. Schmöckwitz ist umschlossen von Wald und Wasser, dem Langen See, dem
Seddinsee, dem Zeuthener See, vom Großen Zug und dem Krossinsee. Im Ortsteil
Rauchfangswerder, einer kleinen Siedlung am Zeuthener See, kommt man dann dem
südlichsten Punkt Berlins tatsächlich sehr nahe, denn die Landesgrenze befindet
sich mitten im See und ist somit der südlichste Punkt Berlins.
Das ehemalige Fischerdorf ist ein beliebtes Naherholungsziel
und vom S-Bahnhof Grünau schnell zu erreichen. Zuerst mit der Tam 68 an der
Dahme entlang bis zum Endpunkt in Schmöckwitz, dann weiter mit der Kleinbuslinie
168 der BVG bis zum Moßkopfring. Das Ufer ist allerdings durch Privatbesitz
nicht direkt zu erreichen. Man muss zirka 300 Meter die Straße bis zum Waldrand
laufen, um beim Waldspielplatz am See zu stehen, doch der Weg lohnt sich. Text
und Foto: Klaus Tolkmitt