Ein Wahrzeichen aus der Dampflok-Ära
Der Wasserturm im Natur-Park Schöneberger Südgelände
Mit seinen 55 Metern blickt der Wasserturm im Natur-Park
Schöneberger Südgelände majestätisch über die Baumspitzen und lockt in das
ehemalige Bahnbetriebswerk am S-Bahnhof Priesterweg.
Mit der Restaurierung wurde der Turm 2019 als weithin
sichtbares Wahrzeichen wieder instandgesetzt. Er gehörte einst zu dem 1889
fertiggestellten Rangierbahnhof Tempelhof und war das Wasserreservoir für die
Dampflokomotiven, von denen auf dem Gelände ganz in der Nähe ein Schmuckstück
aus vergangenen Zeiten zu besichtigen ist.
1952 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und es entstanden
zwischen den Gleisen, die zum Teil noch sichtbar sind, wertvolle Trockenrasen,
Hochstauden und ein „Urwald“. In den 1970er-Jahren sollte der Güterbahnhof noch
einmal reaktiviert werden, doch die Natur hatte schon so weit eingegriffen, dass
ein Umdenken einsetzte und das Vorhaben zu den Akten gelegt wurde.
So ist aus dem reinen Industriegelände ein Park geworden,
der Natur und Technik hervorragend miteinander verknüpft und zu großen Teilen
als Landschaft- und Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.
Bewusst wurde an einigen Stellen das Areal der „verwilderten
Natur“ überlassen, damit seltene Tierarten ihre „Stadtwohnung“ behalten. Gottesanbeterinnen,
Eulen und etliche Wildbienenarten haben hier ein Zuhause gefunden.
Die Vielfalt des Parks als Kunst-, Kultur und Landschaftspark lässt sich auf ausgeschilderten Rundwegen von einem bzw. drei Kilometern besonders gut erkennen.
Außerdem bietet die lialo-Tour: Der Berliner Ochse aus Tempelhof einen interessanten Rundgang durch Tempelhof. Die Tour beginnt in Alt-Tempelhof und endet im Natur-Park Schöneberger Südgelände.Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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