Der Lietzensee mit seinen stattlichen Platanen
Wie der See zu seinem Namen kommt
Mit seinem weitläufigen Park ist der Lietzensee in Witzleben im Berliner Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf ein beliebter Freizeitpark, der zum Verweilen und Entspannen einlädt.
Der Name Lietzensee stammt vom Dorf Lietzow ab, das im Jahr
1719 in die damalige Stadt Charlottenburg eingemeindet wurde. Es gehörte zum
Benediktinerinnenkloster St. Marien und wurde von den Nonnen als Fischteich
genutzt.
Oft wird der Name auch auf die alte Berliner Bezeichnung
Lietze für das Blässhuhn zurückgeführt. So findet sich im Organ der Deutschen
Ornithologen-Gesellschaft von 1855 der Eintrag: „Fulica atra, Blassente,
Lietze. (So heißt ein See bei Charlottenburg, auf dem dieser Vogel häufig zu
finden ist).
Eine Sage liefert noch eine weitere Erklärung für die
Bezeichnung Lietzensee. So soll im See das Dorf Lützow versunken sein. Der
Grund für den Untergang sei nicht bekannt, aber manchmal stießen die Fischer
mit ihren Booten mitten auf dem See an die versunkene Kirchturmspitze oder ihre
Netze verfingen sich daran.
Deshalb eigne sich das Gewässer bis heute auch nicht zum Fischen.
Auffällig sind bei einem Spaziergang die zahlreichen stattlichen Bäume, die das Ufer säumen und im Sommer für reichlich Schatten sorgen.Ein besonderes Exemplar ist die ahornblättrige Platane, die
auch Bastard-Platane oder gewöhnliche Platane genannt wird.
Sie ist um 1650 durch eine Kreuzung aus der amerikanischen
Platane (Platanus occidentalis) und der morgenländischen Platane (Platanus
orientalis) entstanden. Dieser „Bastard“ mit seinen festen, ledrigen Blättern
ist sehr anpassungsfähig und frostfest und daher weit verbreitet.
Im Gegensatz zur Eiche, auf der viele Tiere Nahrung finden,
bietet die Platane der heimischen Tierwelt wenig Abwechselung.
Ein gutes Erkennungszeichen sind der starke Stamm mit der
glatten Rinde und die gestielten Kugelfrüchte, die bis in den Winter hinein an
den Zweigen hängen.
Die ahornblättrige Platane wächst als sommergrüner Baum und
erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 45 Metern. Es sind über 300 Jahre alte
Exemplare bekannt, die noch immer wuchskräftig sind. Die Baumkrone wird bei
älteren Exemplaren hoch und breit.
Der Baum toleriert verschmutzte Luft, reinigt diese und gilt
als unempfindlich gegenüber verdichteten Böden. In vielen Ländern mit
gemäßigtem Klima ist sie deshalb ein sehr beliebter Straßenbaum. Text und
Fotos: Klaus Tolkmitt
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