Fliegen wie ein Vogel

Ein Ikarus-Denkmal für den Flugpionier Otto Lilienthal

Hauptberuflich führte er eine Dampfkessel- und Maschinenfabrik, doch seine Liebe galt dem Fliegen. Mit seinen Flugmodellen wollte sich Otto Lilienthal frei wie ein Vogel in der Luft bewegen.

Seine Leidenschaft musste der besessene Flugpionier allerdings 1896 nach einem Flugunfall mit seinem Leben „bezahlen“. Der in Anklam 1848 geborene Lilienthal ließ sich in u.a. in Berlin-Lichterfelde eigens einen „Fliegeberg“ errichten, auf dem er seine Versuche durchführte.

Lilienthal war der erste Mensch, der erfolgreich Gleitflüge mit einem Flugapparat durchführte und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf und so den Weg zu dessen späterem Erfolg bahnte.

Heute dient die Anlage als Erinnerungsstätte, neben einem weiteren Denkmal in Lichterfeld-Ost. Im Park an der Bäkestraße wurde ihm zu Ehren 1914 ein Denkmal errichtet, das 2012 saniert wurde und seitdem im neuen Glanz erstrahlt.

Eine lebensgroße Ikarusfigur auf einem 4 Meter hohen Sockel erinnert an den Pionier, der kontinuierlich seine Flugversuche verbesserte und schließlich Flüge von unglaublichen 250 Metern absolvierte. Die Plastik von Bildhauer Christian Breuer zeigt Ikarus als nackten Jüngling mit ausgestreckten Armen, an denen Flügel befestigt sind. Die griechische Sage von dem Sohn des Dädalos, der nicht dem Rat seines Vaters folgte und sich mit seinen in Wachs gestärkten Flügeln zu sehr der Sonne näherte und abstürzte, soll das tragische Schicksal Lilienthals versinnbildlichen.

Der kleine Park, in dem das Denkmal steht, wurde eigens für das Denkmal angelegt. Hier war früher ein sumpfiges Gelände, das erst mit dem Bau des Teltowkanals trockengelegt werden konnte.

Das Grab Otto Lilienthals befindet sich auf dem Berliner Friedhof Lankwitz. Es ist ein Ehrengrab des Landes Berlin. Auf der Grabplatte steht der Satz: „Opfer müssen gebracht werden“. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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