Montag, 10. Januar 2022

Sind in Adlershof "Ufos" gelandet?

Ein Besuch im Aerodynamischen Park

Der Trudelturm und der Motorenprüfstand im Aerodynamischen Park auf dem Campus-Gelände in Adlershof sind technische Denkmale der Luftfahrtforschung der 1930er Jahre, als es in Berlin-Johannisthal noch einen Flugplatz gab.

Zwischen diesen technischen Anlagen machen auf einer Wiese jedoch kleine, ellipsenförmige und 60 Zentimeter hohe Gebilde auf sich aufmerksam, die wie unbekannte Flugobjekte (Ufos) aussehen.

Sind womöglich in Adlershof Außerirdische gelandet oder sind die Objekte von Außerirdischen ausgesetzt worden, um am Universitäts-Campus zu spionieren? Immerhin befindet sich auf dem neuen Campusgelände der Humboldt Universität Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark.

 Die Sorge ist unbegründet.

Es handelt sich bei den „Ufos“ um eine Klanginstallation, um "Kunst im öffentlichen Raum".  Es sind Lautersprechereinheiten, die untereinander vernetzt sind. Aus ihren Inneren dringen Aufnahmen des Deutschen Rundfunkarchivs, die sich auf die Luftfahrt und die umliegenden Bauwerke beziehen.

Aber auch eine Infotafel gibt Auskunft darüber, was es mit dem „dicken Ei“, dem Trudelturm auf sich hat. Der Turm, der in den Jahren 1934 bis 1936 errichtet wurde, war zu seiner Zeit eine absolute Innovation.

Er stellte dem Prinzip nach einen Windkanal dar, in

dem nicht ein horizontaler, sondern ein vertikaler Luftstrom (von unten nach oben) erzeugt wurde. In diesen wurden maßstabsgerechte, präzisionsgefertigte Flugzeugmodelle eingebracht. Damit verblieb das Flugzeugmodell immer auf Höhe der Beobachtungseinrichtung und konnte in seinem Verhalten durch Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt werden.

Gegenüber steht der schallgedämpfte Motorenprüfstand. Hier wurden Flugmotoren mit Luftschrauben (mit einem maximalen Durchmesser von fünf Metern) auf ihre Wirksamkeit, Belastbarkeit und Lebensdauer geprüft.

Neben diesen beiden technischen Denkmalen gibt es im Umfeld der Universität weitere interessante Objekte und Einrichtungen, die man mit der App von lialo entdecken kann.

Die App lässt sich ohne Download und Anmeldung sofort im Smartphones nutzen. Dieser Link: Berlins klügster Kiez führt direkt zum Start und mit kleinen Aufgaben und Rätseln zum Ziel. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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