Der Große und der Kleine

Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt
Der Künstler Stephan Balkenhol zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen deutschen Bildhauern. Seine Werke werden weltweit in Museen gezeigt. Zu den bekanntesten Skulpturen zählen "Der Arm" vor dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und "Sempre più" im Caesarforum in Rom.

Eine seiner größten Skulptur steht im Lichthof des Bürohauses am Pariser Platz 6a gleich neben dem Brandenburger Tor. Das aus Tuffstein hergestellte Werk steht seit 1999 dort und zeigt eine fünf Meter hohe männliche Figur und einen 1,50 Meter kleinen Mann, der zwischen seinen Beinen hindurchblickt.

Bei Balkenhol steht der Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er entwickelt Grundtypen, die er vielfältig variiert. Sein bekanntester Figurentypus ist der Mann mit schwarzer Hose und weißem Hemd,

so wie bei seiner Skulptur der große und der kleine Mann.  Kleidung und Haltung der dargestellten Menschen deuten auf die Gegenwart. Sie zeigen keine eindeutigen Emotionen, sie blicken scheinbar ins Leere oder auf unbekannte Punkte. Die Figuren sollen distanziert, anonym und rätselhaft bleiben.

Der Künstler arbeitet an mehreren Skulpturen gleichzeitig und fertigt ungefähr 100 Skulpturen pro Jahr.

Seit 1992 lehrt Balkenhol als Professor an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, wo er auch lebt und sein Dienst-Atelier hat. Ein weiteres Atelier hat er in Berlin. Außerdem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Kassel. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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