Im Rathaus Spandau "regiert" ein sturer Esel
Tierplastik begrüßt die Besucher im Foyer
Während in den meisten Berliner Rathäusern der
„Amtsschimmel“ wiehert, steht im Spandauer Rathaus seit 1955 in der
Eingangshalle ein sturer Esel, der aber nicht unbedingt auf das Verhalten der
Mitarbeitenden hinweist.
Es ist eine Skulptur des bekannten Tierbildhauers August
Gaul, der für den „kleinen Eselsreiter“ seinen Sohn als Modell ausgesucht
hatte.
Georg August Gaul (* 22. Oktober 1869 in Großauheim; † 18.
Oktober 1921 in Berlin) war Bildhauer und Medailleur im Übergang vom
Historismus zur Moderne.
Nach der Ausbildung an der Hanauer Zeichenakademie wechselte
August Gaul 1888 nach Berlin und war mit drei großformatigen Raubtierbronzen an
der Ausführung der Nationaldenkmäler für Kaiser Wilhelm I. und Bismarck
beteiligt, die vor dem Berliner Stadtschloss und vor dem Reichstag errichtet
wurden.
Nachdem er 1890 eine Dauerfreikarte für den Berliner Zoologischen Garten gewonnen hatte, standen im Zentrum seines Lebenswerks nur noch Tierplastiken. Lediglich drei Darstellungen von Menschen sind bekannt, darunter sein Eselsreiter im Foyer des Spandauer Rathauses.
Der Entenbrunnen am Renaissance Theater |
Sein Ehrengrab des Landes Berlin ist auf dem Friedhof
Dahlem-Dorf zu finden.
Wer mehr Informationen über das Rathaus und Spandau erhalten
möchte, der sollte sich mit der Web-App lialio.com auf den Weg durch Spandau
machen. Spielerisch mit kleinen Aufgaben und Rätseln führt die App durch das
Mittelalter und erzählt die lebendige Geschichte des alten Spandaus.
Die Exkursion beginnt am Rathaus, das mit der S-Bahn 3 und 9
sowie mit der U-Bahn 7 gut zu erreichen ist. Hier geht es direkt zur Tour: Der Esel im Rathaus Spandau.
Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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