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Berliner Volksmund: Warum das ICC „Alu-Monster“ heißt – und das Abgeordnetenhaus zum „Abgetrocknetenhaus“ wurde.

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Berolinismen – Die einzigartige Sprachkultur der Hauptstadt. Der Berliner Volksmund ist berühmt für seine humorvollen, manchmal bissigen, aber immer liebevollen Spitznamen. Diese sogenannten Berolinismen oder Berlinismen gehören fest zur Identität der Stadt. Sie beschreiben Gebäude, Orte oder Gewohnheiten auf eine Weise, die nur Berlinerinnen und Berliner so treffend formulieren können. Einige dieser Ausdrücke haben längst Kultstatus erreicht, andere sorgen bis heute für Diskussionen: Sind sie wirklich im Alltag entstanden – oder wurden sie eher von Stadtführern und Reiseführern populär gemacht? Zwei der bekanntesten Beispiele sind das Alu-Monster und das Abgetrocknetenhaus . Das „Alu-Monster“ – Das ICC Berlin und seine futuristische Aura Ein High-Tech-Gigant der Nachkriegszeit Das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC) im Ortsteil Westend zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der deutschen Nachkriegsarchitektur. Mit seinen beeindruckenden Dimensionen – 313 Meter Läng...

Parks & Gärten in Berlin

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Eine Reise durch das grüne Berlin. Berlin ist eine Stadt mit viel Wasser und Grün. Fast sieben Prozent der Fläche bestehen aus Gewässern, über achtzehn Prozent aus Wald. Hinzu kommen zahlreiche Parks, Grünanlagen, Landschafts- und Naturschutzgebiete. Auch die vielen Kleingärtner tragen mit Obstbäumen, Gemüse und Blumen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Besonders prägend sind die Straßenbäume: Rund 440.000 stehen in Berlin, vor allem Linden, Ahorn und Eichen, daneben Kastanien und Platanen. Grünste Stadt Europas? Ob Berlin die grünste Stadt Europas ist, bleibt umstritten. Oslo, Stockholm oder Bristol beanspruchen ähnliche Titel. In Deutschland lag Potsdam 2019 mit 33 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner vorn. Doch Berlinerinnen und Berliner lassen sich davon kaum beeindrucken – wer durch den Grunewald oder am Müggelsee spaziert oder die Weite des Tempelhofer Feldes erlebt, weiß um die besondere Qualität des Berliner Stadtgrüns. Vielfalt der Parks Berlin soll rund 2.500...

Ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit

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Ein Spaziergang zu den „Promis“ auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof. Wenn sich im Herbst der Nebel über die Gräber legt, entfaltet der Südwestkirchhof in Stahnsdorf eine ganz besondere Mystik. Doch nicht nur im Frühjahr und Sommer lohnt sich ein Besuch: Im farbenprächtigen Indian Summer, wenn die mächtigen Bäume ihr buntes Kleid tragen, oder im Winter, wenn Schnee die Landschaft in eine stille Ruhe taucht, wird der Friedhof zu einem eindrucksvollen Ort der Besinnung. Bei einem Rundgang begegnet man hier prominenten Politikern, Musikern, Schriftstellern, Dichtern und Filmemachern, die ihre letzte Ruhe gefunden haben. Der Friedhof, 1909 eröffnet und außerhalb der Berliner Stadtgrenzen gelegen, beeindruckt durch seine gewaltigen Ausmaße. Mit seiner Fläche gilt er nach dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg als der zweitgrößte Friedhof Deutschlands. Orientierung leicht gemacht Die Vielzahl der Gräber macht die Suche nach bekannten Persönlichkeiten zur Herausforderung. Abhilfe schaff...

Berliner Volksmund: Von der Goldelse bis zum Hohlen Zahn.

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Der Berliner Volksmund ist reich an originellen Ausdrücken, die liebevoll als Berolinismen oder Berlinismen bezeichnet werden. Diese Begriffe sind fest in der Berliner Umgangssprache verankert und spiegeln die einzigartige Kultur der Hauptstadt wider. Besonders beliebt sind Spitznamen für Gebäude, Denkmäler und berlintypische Gewohnheiten, die oft mit einem Augenzwinkern verwendet werden. Einige dieser Ausdrücke haben längst überregionale Bekanntheit erlangt – andere wiederum sorgen für Diskussionen, ob sie wirklich aus dem Berliner Alltag stammen oder eher von Stadtführern und Reiseführern geprägt wurden. Goldelse, die Siegesgöttin Viktoria Die Berliner Siegessäule auf dem Großen Stern im Ortsteil Tiergarten trägt eine weibliche Bronzefigur, die Siegesgöttin Viktoria. Die Siegessäule gehört zu den bedeutendsten Nationaldenkmälern Deutschlands und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins. Erbaut wurde sie von 1864 bis 1873 von Heinrich Strack zur Erinnerung an die Einigu...

Ein Spaziergang durch die Geschichte Teil 2

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Entdecke Alt-Tempelhof : Von der Eiszeit zur Funkzeit. Tempelhof zählt zu den bekanntesten Berliner Ortsteilen. Der ehemalige Zentralflughafen Berlin-Tempelhof war neben Johannisthal und Staaken einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm bereits 1923 den Linienverkehr auf. Bis zu seiner Schließung am 30. Oktober 2008 gehörte er zusammen mit Tegel und Schönefeld zu den drei internationalen Flughäfen im Großraum Berlin. Doch Tempelhof ist weit mehr als nur ein Ort der Luftfahrtgeschichte – ein Spaziergang durch Alt-Tempelhof eröffnet spannende Einblicke in die Vergangenheit. Rundgang durch Alt-Tempelhof Dies ist Teil 2 von einem Rundgang, der im Lehnepark am Klarensee beginnt, der ein Relikt aus der Eiszeit ist und im 1. Teil des Rundgangs beschrieben wird. Eine ausführliche Beschreibung der gesamten Tour, die bis zum S-Bahnhof Priesterweg führt, hält die App von lialo bereit. Sie lässt sich problemlos mit dem Smartphone öffnen. Hier der Link zur Tour: „...

Berliner Originale - Von Bimmel-Bolle bis Mutter Lustig

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Was wäre Berlin ohne seine Originale?  Das wäre wie Currywurst ohne Schrippe – schlicht undenkbar! Schon im 19. und 20. Jahrhundert sorgten Figuren wie Bimmel-Bolle , Krücke , Pinselheinrich oder Mutter Lustig auf den Straßen der Stadt für die unverwechselbare „ Berliner Schnauze “. Sie waren laut, frech, manchmal schräg – aber immer ein Stück echtes Milljöh. Aber auch die Harfenjule , der Hauptmann von Köpenick und Eckensteher Nante zählen zu den bekanntesten Berliner Originalen, die hier vorgestellt werden. Wenn Bolle bimmelt, hört ganz Berlin zu Die meisten Protagonisten kamen eher aus ärmlichen Verhältnissen, Carl Andreas Julius Bolle , besser bekannt als Bimmel-Bolle, war ein erfolgreicher Unternehmer.   Während andere mit flotten Sprüchen über die Runden kamen, baute er ab 1879 ein echtes Milch-Imperium auf. Seine Kühe grasten am Lützowufer und die Milch wurde zunächst in einer Milchbar verkauft. Doch bald zogen Bolle-Mädchen mit Handwagen und Kannen durch die S...

Den Politikern „aufs Dach steigen“

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Die Reichstagskuppel verbindet Geschichte und Moderne. Die Glaskuppel auf dem Reichstagsgebäude ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Berlins. Sie verbindet moderne Architektur mit politischer Symbolik und zieht jährlich Millionen Besucher an. Entworfen wurde die Kuppel vom britischen Architekten Sir Norman Foster , der mit seinem Konzept die Idee von Transparenz und Bürgernähe in der Demokratie sichtbar machen wollte. Die Kuppel besteht aus etwa 3.000 Glasplatten und erhebt sich rund 23 Meter über dem Dach des Reichstags und misst etwa 40 Meter im Durchmesser. Ihr Inneres wird von einem imposanten Spiegelkonus geprägt, der Tageslicht in den Plenarsaal lenkt und zugleich die Luftzirkulation unterstützt. Damit ist die Konstruktion nicht nur ein ästhetisches Highlight, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Architektur . Ein beweglicher Sonnenschutz verhindert Blendung und sorgt für angenehme Temperaturen. 360-Grad-Blick über Berlin und direkte Sicht in den Plenarsa...

Ein Spaziergang durch die Geschichte

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Entdecke Alt-Tempelhof : Von den Templern über die Dorfkirche bis zur Eiszeit . Tempelhof zählt zu den bekanntesten Berliner Ortsteilen . Der ehemalige Zentralflughafen Berlin-Tempelhof war neben Johannisthal und Staaken einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm bereits 1923 den Linienverkehr auf. Bis zu seiner Schließung am 30. Oktober 2008 gehörte er zusammen mit Tegel und Schönefeld zu den drei internationalen Flughäfen im Großraum Berlin. Doch Tempelhof ist weit mehr als nur ein Ort der Luftfahrtgeschichte – ein Spaziergang durch Alt-Tempelhof eröffnet spannende Einblicke in die Vergangenheit. Rundgang durch Alt-Tempelhof Dies ist Teil 1 von einem Rundgang, der an der U-Bahn-Station Alt-Tempelhof beginnt und einst den Mittelpunkt des Angerdorfes markierte. Eine ausführliche Beschreibung der Tour, die bis zum S-Bahnhof Priesterweg führt, hält die App von lialo bereit. Sie lässt sich problemlos mit dem Smartphone öffnen. Hier der Link zur Tour: „In T...

Melli Beese – Deutschlands erste Flugpilotin

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Pionierin der Lüfte hat ein Ehrengrab in Schmargendorf. Amelie Hedwig Boutard-Beese , bekannt als Melli Beese , war eine Frau, die Geschichte schrieb: Am 13. September 1911 wurde sie die erste Frau in Deutschland, die eine Fluglizenz erhielt. Ihr Weg dorthin war geprägt von Leidenschaft, Mut und Widerstand gegen gesellschaftliche Konventionen. Geboren 1886 in Laubegast bei Dresden , entdeckte Beese früh ihre kreative und technische Begabung. Nach einem Bildhauerstudium in Stockholm und ersten Erfahrungen im Hochseesegeln entwickelte sie eine Faszination für die Luftfahrt. Zurück in Deutschland, besuchte sie Vorlesungen in Mathematik und Flugmechanik und suchte auf dem Flugplatz Johannisthal bei Berlin nach einem Fluglehrer – ein Unterfangen, das sich als schwierig erwies. Mehrfach wurde sie abgewiesen, bis Robert Thelen sie schließlich unterrichtete. Ein Meilenstein für Frauen in der Luftfahrt in der Doch auch danach blieb ihr Weg steinig. Sabotageversuche, Vorurteile und ...

Kaffeetrinken im „schönsten Sudhaus Europas“

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Zeitgenössische Kunst in historischen Gebäuden . Berlin-Neukölln I. Auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln lässt sich eine Zeitreise zurück in die 1930-Jahre machen. Das ehemalige Brauereigelände sieht nach der Stilllegung der Brauerei im Jahr 2005 so aus, als würden hier Bauarbeiter gerade Urlaub machen. Einiges haben sie weggerissen, einiges muss noch weggeräumt werden, einiges muss noch saniert werden. Hier im Rollbergviertel , zwischen der Karl-Marx-Straße und der Hermannstraße wurde zwischen 1926 und 1930 eine moderne Brauerei erbaut. Jedenfalls für damalige Verhältnisse. Bauherr war die Berliner Kindl-Brauerei AG. Die Brauereigeschichte in Neukölln begann aber schon früher. Im Jahr 1872 schloss sich eine Gruppe Gastwirte aus dem damalige Rixdorf zusammen, um auf dem Rollberg vor den Toren Berlins, eine moderne Braustätte zu errichten. Die Rixdorfer Gastwirte wollten nicht länger die brutale Preispolitik der damaligen Brauereien hinnehmen, w...