Das Biedermeierweltwunder im Lustgarten


















Granitschale passt nicht in das Museum

Die Große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum in Berlin-Mitte, hat nicht nur einen imposanten Durchmesser von 6,91 Metern, mit dem mächtigen Gewicht von etwa 75 Tonnen wird sie auch als Biedermeierweltwunder bezeichnet. Mit einem Umfang von 21,7 Meter handelt es sich um die größte aus einem einzelnen Stein gefertigte Schale.

Die Granitschale, die der preußische König Friedrich Wilhelm III. bei Bauinspektor und Steinmetz Christian Gottlieb Cantian bestellte, sollte zunächst in der Rotunde des Museums aufgestellt werden. Da sie größer wurde als ursprünglich geplant, musste sie vor dem Museum Platz finden. Die Schale war in jener Zeit ein viel bestauntes und beachtetes technisches Wunderwerk.

Cantian entschied sich für den Großen Markgrafenstein, einem riesigen Findling von schätzungsweise 700–750 Tonnen Gewicht und einem Alter von 1420 Millionen Jahren. Diesen aus rotem Karlshamn-Granit bestehenden Findling hatte die Saale- oder Weichseleiszeit aus Karlshamn im mittleren Südschweden bis auf den Sandberg in den Rauenschen Bergen transportiert, wo sich eine Reihe weiterer großer Steine befindet.

Die Rauener Berge sind benannt nach dem Ort Rauen in Brandenburg. Sie liegen südlich von Fürstenwalde/Spree und ihre höchste Erhebung beträgt 153 Meter.

Der Rohling für die Granitschale wurde im September 1827 vom größeren der beiden Markgrafensteine abgespalten und im Februar 1829 als fertige Schale vor dem Museum aufgestellt. Text und Foto Klaus Tolkmitt


 

 

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