Kreuzberger Skulpturengruppe gedenkt der Männer, die Leben
retten
Wann wird den Männern, die unser Leben retten und unser Gut
schützen schon mal ein Denkmal gesetzt. Meistens gehen sie so schnell, wie sie
gekommen sind. Sie erledigen ihren Job ohne große Worte, klatschen sich
eventuell ab, wenn es mal wieder richtig „brenzlig“ war und rollen ihre
Schläuche ohne Emotionen ein.
Schon im Jahr 1902 hatte Berlin einen Feuerwehrbrunnen, der
in der Öffentlichkeit auf den gefahrvollen Dienst der Feuerwehrleute hinweisen
sollte. Bildhauer war August Vogel (1859–1932). 1958 wurde der im Zweiten
Weltkrieg stark beschädigte Brunnen abgerissen.
Der Feuerwehrbrunnen auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg
besteht aus einem flachen Wasserbecken und einer Skulpturengruppe von Kurt
Mühlenhaupt (1921–2006), mit der die Tätigkeit der Feuerwehr humorvoll
dargestellt wird. Im Oktober 1981 wurde die Anlage in Betrieb genommen.
Drei Feuerwehrmann-Figuren stehen auf flachen Sockeln im
Wasser, sie sind leicht überlebensgroß und aus Bronze. Der Kommandeur ist mit
befehlender Geste am Hydranten postiert, zwei Feuerwehrleute stehen einander
gegenüber und halten die bronzenen Schläuche, jeder von ihnen leitet einen
Wasserstrahl ins Zentrum des Bassins.
Die Figuren und die Szene insgesamt wirken, der Absicht des
Künstlers entsprechend, etwas karikiert, dazu tragen auch die übergroßen Nasen
der Akteure bei. In seinen Lebenserinnerungen schrieb Kurt Mühlenhaupt über den
Brunnen: „In der Mitte des Platzes sollte ein kleiner Teich entstehen, von dem
sich links und rechts zwei Feuerwehrleute gegenseitig bespritzen, ein bisschen
Ulk konnte ja nicht schaden. Und dann dachte ich auch an die Kinder, sie
brauchen Erlebnisse. Ein Feuerwehrmann muss vorher schon riechen, wo es brennt.
Dafür braucht er eine große Nase (...) Ich schuf Feuerwehrleute in
Phantasieuniformen, wie sie etwa vor hundert Jahren aussahen. Die Häuser rundum
stammten ja schließlich auch aus der Zeit. (...) Für mich stand schon lange
fest, die Kinder hier in dieser Ecke kriegen einen Feuerwehrbrunnen. (...) Ich
sehe, dass ihn die Kinder angenommen haben, denn die dunkle Bronze ist vom
Rumhangeln an Armen und Nasen blitzblank und schimmert golden in der Sonne“.
Text und Fotos: Foto: Klaus Tolkmitt
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