Wer hat´s gewusst? (8)

Mosaik-Vase aus Trümmern der Gedächtniskirche

Kunstwerk am Kurfürstendamm führt Mauerblümchen-Dasein

Man könnte meinen, jeder kennt sie, denn jeden Tag spazieren Tausende Berliner und Touristen an der mannsgroßen Mosaikvase vorbei, die seit über 60 Jahren am Kurfürstendamm Ecke Grolmannstraße/ Uhlandstraße steht.

Das Kunstobjekt mit dem offiziellen Titel: „Vase mit Mosaik, asymmetrische Vase“ führt dennoch ein Mauerblümchen-Dasein und findet kaum Beachtung.

Entworfen und modelliert hat sie 1957 der Berliner Maler, Grafiker und Skulpteur Gerhard Schultze-Seehof, der sich mit der Zerstörung des Krieges und dem Überlebenswillen der Berlinerinnen und Berliner intensiv beschäftigt hat.

Einige seiner Kunstobjekte in Berlin sind geschaffen aus Schutt und Materialresten zerstörter Gebäude im Zweiten Weltkrieg. So auch die 1,78 Meter große Beton-Vase mit stattlichem 3,48 Meter Bauchumfang am Kurfürstendamm, die mit farbigen Mosaiksteinen aus den Trümmern der Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche verziert wurde.

Schultze-Seehof, 1919 geboren und 1976 verstorben, wollte mit der Vase symbolisiert gleichsam die Zerstörung Berlins im 2. Weltkrieg, aber auch die zarte Pflanze des Neuanfangs darstellen. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

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