Das Brecht-Haus in Weissensee


Kein anderer deutscher Schriftsteller hat die Entwicklung der Dramatik des 20. Jahrhunderts weit über Deutschland hinaus so geprägt wie Bertolt Brecht. Seine marxistische Überzeugung und seine kulturpolitisch herausragende Stellung in der DDR führten allerdings dazu, dass man ihm in der Bundesrepublik erst spät den Rang einräumte, der ihm gebührt.
 
Brecht hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt. Etwa ab 1926 befasste er sich mit den marxistischen Theoretikern und mit dem dialektischen Materialismus. 1928/29 besuchte er die »Marxistische Arbeiter-Schule«. In dieser Phase entwickelte Brecht sein »episch-dialektisches Theater«. 1928 wurde im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin »Die Dreigroschenoper« mit der Musik von Kurt Weill uraufgeführt, die zu einem der größten Bühnenerfolge der Weimarer Zeit wurde.

Während seiner Zeit in Berlin, lebte er von 1949 bis 1953 mit Helene Weigel in Berlin-Weissensee, in der Berliner Allee 185. Es war mal eine herrschaftliche Villa im neoklassizistischen Stil erbaut, die ursprünglich unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Aus Kostengründen wurde das Vorhaben jedoch eingestellt. Das historische Brecht-Haus ist heute in Privatbesitz und sieht leider ein wenig trostlos aus. Lediglich der Schriftzug „Brecht Haus Weissensee“ am Giebel des Hauses erinnert an den großen Schriftsteller. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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