Ein Haus mit Geschichte.
Bundesrat tagt im ehemaligen Preußischen Herrenhaus
Es wird seiner Bedeutung nicht wirklich gerecht, wenn man
das Gebäude so „eingezwängt“ hinter einem hohen Zaun in der Leipziger Straße
betrachtet. Dabei ist der Bundesrat, der hier regelmäßig tagt, ein wichtiges
Organ bei der Mitwirkung der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland.
In diesem prächtigen Gebäude sitzen also die Vertreter der
Landesregierungen und beraten über entsprechende Vorhaben.
Das Gebäude ist ein ehemaliges Preußisches Herrenhaus aus
dem 18. Jahrhundert mit einer wechselvollen Geschichte.
Als das Barock-Palais 1740 gebaut wurde, regierte noch
Friedrich Wilhelm I. Doch schon ein paar Jahre später übernahm der
Seidenfabrikant Johann Ernst Gotzkowsky das Haus, der in unmittelbarer
Nachbarschaft noch eine Porzellan-Manufaktur eröffnete. Doch schon bald musste
er Konkurs anmelden und Friedrich II. machte daraus 1763 die Königliche
Porzellan-Manufaktur (KPM).
1825 ging das Haus in den Besitz des Bankiers Abraham
Mendelssohn-Bartholdy über, bis 1851 die erste Kammer des neuen Preußischen
Landtages durch König Friedrich Wilhelm IV. etabliert wurde.
Mit dem Mauerfall gab es die letzte große Veränderung. 1996 entschied
die Bundesregierung, den Sitz des Bundesrates von Bonn nach Berlin zu verlegen.
Nach Planung und Umbau zog dann im Jahr 2000 der Bundesrat in das ehemalige
Herrenhaus ein, das seitdem ein Ort der transparenten Politik und einer
gelebten Demokratie ist. Text und Foto: Klaus Tolkmitt
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