Stahlskulptur mit imposanter Spannweite
Angeblich versperren auf einem Grünstreifen „An der Urania“ in Berlin-Schöneberg hohe Bäume die Sicht auf das Kunstwerk des französischen Bildhauers Bernard Venet. Dabei ist die weit ausladende Stahlskulptur mit ihrer imposanten Spannweite von 40 Metern, einer Höhe von 17 Metern und einem Gewicht von 15 Tonnen, sowie ihrer geometrischen Form von 124,5° kaum zu übersehen.
Die Form hat der Skulptur auch ihren Namen gegeben: „Arc de
124,5°“ oder „Bogen von 124,5°“ und ist ein Geschenk Frankreichs zur 750-Jahr-Feier
Berlins. Der damalige französische Premierminister Jacques Chirac kam eigens
dazu am 2. Juli 1987 nach Berlin, um das Kunstwerk einzuweihen. Die Skulptur
symbolisiert die freundschaftlichen Beziehungen Frankreichs zu dem damals noch
geteilten Berlin. Der geschwungene Bogen nimmt Bezug auf die Luftbrücke während
der Berlin-Blockade von Juni 1948 bis Mai 1949. Auf einer bronzenen
Schrifttafel werden weitere Informationen über das Kunstwerk und den Anlass
mitgeteilt.
Bernard Venet begann im Alter von 20 Jahren als
freischaffender Künstler zu arbeiten. Von 1971 bis 1976 unterrichtete er
Kunsttheorie an der Pariser Universität Sorbonne und beschäftigte sich intensiv
mit mathematischen und physikalischen Fragen. Diese Themen flossen später in
die Gestaltung seiner Stahlskulpturen ein, die sich mit den Phänomenen Raum,
Zeit und Bewegung auseinandersetzen. Seine eindrucksvollen großformatigen
Stahlbögen kann man weltweit in Museen sowie im öffentlichen Raum bewundern. In
Deutschland gibt es von Venet neben der Skulptur in Berlin noch ein Kunstwerk
in Bonn auf dem großen Kreisverkehrsplatz an der B9/Museumsmeile. Text und
Foto: Klaus Tolkmitt
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