Mit Speed zum wilden Eber










                                                      


Wie ist der Platz zu seinem Namen gekommen?

Wenn die Marathon-Läufer*innen mit 58 Metern die höchste Stelle des Berlin-Marathons im Ortsteil Schmargendorf erreicht haben, geht es mit Speed die Lentzestraße herunter zum Platz „Am wilden Eber“.

Doch der „Abstieg“ ist kaum wahrnehmbar, beträgt der Höhenunterschied auf der gesamten Strecke des Berlin-Marathons gerade mal 0,6 Prozent.

Trotzdem sind viele Teilnehmer schon an ihrem Limit angekommen, denn nach 28 Kilometern brauchen sie von den zahlreichen Zuschauern am wilden Eber moralische Unterstützung. Gleich mehrere Musikgruppen sorgen hier für Unterhaltung und feuern die Läufer*innen an, die nach einer halben Umrundung den Platz auch schon wieder verlassen.

Aber wie kommt der Platz, der sieben Straßeneinmündungen hat, zu so einem Namen?

Er geht zurück auf eine Anekdote: 1885 soll hier im Biergarten „Zur Waldschänke“ ein wilder Eber aufgetaucht sein, der bei den Gästen einen großen Schreck hinterließ. Der Wirt soll das Wildschein nicht nur erschossen haben, von nun an nannte er sein Restaurant „Gasthaus zum Wilden Eber“.

 In den 20er Jahren schuf Paul Gruson die Bronzeplastik eines kampfeslustigen wilden Ebers für den gleichnamigen Platz. Damals ein ruhiges idyllisches Plätzchen am Rande des Grunewalds, ist der Platz heute zu einem stark befahrenen Verkehrskreisel geworden. Wie viele andere Plastiken, Statuen oder Denkmale hatte auch der Eber den Krieg nicht überstanden. 1961 wurde eine Neuauflage der Öffentlichkeit feierlich übergeben.

Diese und andere Geschichten sind mit der Web-App von lialo zu erleben. So z.B. in der Tour: Berliner-Bummel-Marathon Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Kommentare