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Das wilde Lebend des Jan Erik Hanussen

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Hellseher machte öffentlichkeitswirksame spektakuläre Vorhersagen. Friedhöfe sind Orte der Ruhe und die Stille zwischen den hohen, alten Bäumen, den Mausoleen und Gräbern macht die Großstadt vergessen. Aber sie können auch unzählige spannende Geschichten erzählen, wie die von Hermann Steinschneider , besser bekannt unter seinem dänischen Namen Jan Erik Hanussen, der auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Um sein Grab zu finden, braucht man auf Deutschlands zweitgrößtem Friedhof einen Plan oder die App von lialo, auf der man mit seinem eigenen Smartphone einen Rundgang über den Friedhof machen kann und zu einigen bekannten „Promis“ geführt wird. Hier der Link zur Tour: Stahnsdorf Friedhof Südwestkirchhof Promi Führung Jan Erik Hanussen soll angeblich den Reichstagsbrand 1933 vorausgesagt haben. Er war trotz jüdischer Herkunft Sympathisant der Nazis und pflegte enge Kontakte zur SA. Ebenso unterstützte er in seinen astropolitischen Zeitunge...

Schloss Schönhausen

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Der Sommersitz der Königin Elisabeth Christine. Zunächst Landsitz bedeutender preußischer Adelsfamilien, wurde das Gut Schönhausen 1740 Sommersitz der Königin Elisabeth Christine, der Gemahlin Friedrichs des Großen. Nach der Thronbesteigung schenkte er ihr Schönhausen als Sommerschloss. Sie machte das Schloss zu einem Juwel des Rokokos. Während des Siebenjährigen Krieges verwüsteten russische Truppen das Schloss völlig. 1764 gewährte der König die Mittel, das Schloss zu seiner heutigen Gestalt umzubauen. Die beiden Seitenflügel wurden auf die Höhe des Hauptbaus gebracht und der Hof mit einem großzügigen Treppenhaus überbaut. Nach dem Ende der Monarchie in Preußen und im Deutschen Reich ging Schloss Schönhausen 1920 in den Besitz des preußischen Staates über. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss ab 1935 zu einem Ausstellungsgebäude umgebaut und radikal modernisiert. Zunehmend diente Schönhausen auch für die Einlagerung von sogenannter entarteter Kunst durch die Re...

Berlins berühmte Straße

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Die Promis aus der Giesebrechtstraße. Die Giesebrechtstraße im Berliner Ortsteil Charlottenburg, die Anfang der 1920er Jahre in Zusammenhang mit der Bebauung des Kurfürstendamms entstand, ist nicht nur eine beliebte Wohnadresse, sie ist auch bekannt wegen der zahlreichen Promis, die hier wohnten oder noch heute hier ihr Domizil haben. Erst mit den Plänen zum Bau des Kurfürstendammes ab 1882 entstanden auch für die Gegend westlich der Leibnizstraße detaillierte Bebauungspläne, die dann auch ab 1904 umgesetzt wurden.  Ihren Namen erhielt die Straße nach dem Historiker Wilhelm von Giesebrecht (1814–1889), passend zur Mommsen-, Gervinus- und Rankestraße, die ebenfalls nach Historikern benannt wurden, sowie zu anderen Straßen in diesem Viertel, die Namen von Wissenschaftlern tragen. Im Berliner Adressbuch von 1905 sind die Hausnummern 1–23 als Neubau oder Baustelle mit den dazugehörigen Eigentümern (Maurermeister, Zimmermeister und Architekten bzw. Bodengesellschaft Kurfürstendamm...

Es klappern die Mühlen…

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Berlin hat noch mehrere historische Windmühlen. Wer hätte das gedacht. In Berlin und im Umland gab es noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts über 150 Windmühlen. Heute im Jahr 2025 sind es im Stadtgebiet nur noch sechs Mühlen, die zwischen Hochhäusern oder in Mischgebieten zu bewundern sind. Zwei weitere Mühlen stehen im Deutschen Technikmuseum und können dort bestaunt werden. Da alle Mühlen unter Denkmalschutz stehen, kann man davon ausgehen, dass noch künftige Generationen erfahren können, warum es diese klobigen Bauten mit drehenden Flügeln gab und noch gibt. Fast alle waren dem Verfall preisgegeben, wenn nicht private Organisationen und Investoren dafür gesorgt hätten, dass sich die Flügel zum Teil noch immer drehen. So erging es auch der ältesten noch erhaltenen Mühle, der Jungfernmühle am Rande der Gropiusstadt im Berliner Ortsteil Buckow. Die Holländermühle stand ursprünglich auf dem Amtsacker in der Nähe des Nauener Tores in Potsdam. 1860 stellte sie nach einhundert Jah...

Der Boulevard der Stars verödet

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In Berlin werden Prominente mit Füßen getreten Ähnlich dem „Walk of Fame“ in Hollywood, werden in Berlin auf dem „Boulevard der Stars“ am Postdamer Platz die Großen des deutschsprachigen Films und Fernsehens mit einem Stern auf dem Boden geehrt. Seit 2010, nachdem der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den Boulevard im Rahmen der Berlinale eingeweiht hatte, kommen jährlich neue Sterne dazu. So jedenfalls war der Plan, aus dem leider nichts geworden ist, bzw. der nicht weiter ausgeführt wird. Die Idee zum Boulevard der Stars hatte der Filmhistoriker Gero Gandert bereits im Jahr 2002. Ein erster Wettbewerb zur Ausgestaltung der Gedenkstätte scheiterte allerdings 2004 an den örtlichen Gegebenheiten. In der Folge wurden die Rahmenbedingungen modifiziert und Auswahlverfahren durchgeführt, an denen sich 153 Bewerber aus Deutschland und vorwiegend dem europäischen Ausland beteiligten.                ...

Hauptwanderweg 5 der Berliner Wanderweg Teil 1

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1.Etappe S-Bahnhof Lichtenrade – S-Bahnhof Schichauweg. Berlin hat 20 grüne Hauptwege, auf denen man wandern, flanieren oder einfach nur spazieren gehen kann. Das Wege-Netz durch die grünen Korridore der Stadt umfasst mehr als 550 Kilometer, die weitestgehend vom fließenden Verkehr verschont geblieben sind und man den Lärm einer Großstadt nicht mehr als belästigend wahrnimmt. Der Wanderweg 5 verläuft in Nord-Süd-Richtung und begleitet die Panke bis zur Mündung in die Spree. Der insgesamt 45 Kilometer lange Hauptweg geht aber noch weiter bis nach Lichtenrade an die südliche Stadtgrenze Berlins. Wir wollen den Weg in kleinen Etappen erkunden und beginnen die Tour in umgekehrter Richtung. Lichtenrade ist historisch ländlich geprägt, hat heute aber mehr als 50.000 Einwohner. Die Form des alten Dorfangers ist noch gut zu erkennen. Er ist von Bäumen umsäumt, sodass er wie ein kleiner Park wirkt. In seiner Mitte liegen die Dorfkirche Lichtenrade und der idyllische Dorfteich (Giebelpfuhl...

Ein Spaziergang im Bayerischen Viertel

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Von Viktoria Luise von Preußen zum Literaturhaus Eine Station hinter dem Nollendorfplatz hält die kürzeste Berliner U-Bahn (U4) am Viktoria-Luise-Platz. Dieser, nach Kaiser Wilhelm II. einziger Tochter Viktoria Luise von Preußen benannte Platz im Ortsteil Schöneberg, des Bezirks Schöneberg-Tempelhof, ist inzwischen eine denkmalgepflegte Anlage mit einer Brunnenfontäne und wunderschön restaurierten Gründerzeithäuser. Von hier aus kann man einen wunderbaren Kiezspaziergang von 2,5 Kilometern durch das Bayerische Viertel bis hin zum Kurfürstendamm machen und dabei auf den Spuren von Albert Einstein, Erich Kästner oder auch Billy Wilder wandeln.  Der Viktoria-Luise-Platz steht auch im Mittelpunkt der kostenlosen Tour von lialo: Begleite Emil als Detektiv durch Berlin.  Für diese Tour ist nur ein Smartphone notwendig, damit man den Spaziergang starten kann. Gegenüber dem U-Bahn-Ausgang schlagen wir den Weg in die Regensburger Straße ein. Schon nach wenigen Metern stehen wir vo...