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Berlin hat einen neuen Sternenhimmel

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Der U-Bahnhof „Museumsinsel“ zählt zu den schönsten Stationen Der neue U-Bahnhof Museumsinsel ist nicht nur der 175. U-Bahnhof im Berliner Verkehrsnetz, er ist auch einer der schönsten Bahnhöfe im Untergrund. Der als „Lückenschluss“ der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor geplante Bahnhof im Ortsteil Berlin-Mitte erlaubt nun den direkten Zugang zum neuen Humboldt-Forum, zu den Museen und dem Dom. Doch nicht nur die exponierte Lage macht die Station zu etwas Besonderem, es ist die überaus stilvolle Gestaltung. Für Architekt Max Dudler ist das Tunnelbauwerk eine Hommage an Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der wie kein anderer das Stadtbild in der historischen Mitte Berlins geprägt hat. Der Architekt ließ sich von Schinkel inspirieren, der 1816 als Bühnenbild für Aufführungen der Zauberflöte einen Nachthimmel entworfen hatte. So sorgen jetzt über 6600 Lichtpunkte im Gewölbe, dass der Betrachter glaubt, in einen Sternenhimmel zu sehen. Auch der Säulengang auf dem...

Skulptur vor Gymnasium ist beliebter Treffpunkt

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Bronzeplastik „Hand mit Uhr“ im Video von Depeche Mode  Wenn sich die Schüler/innen des Gymnasiums Tiergarten im Berliner Hansaviertel nach dem Unterricht noch verabreden, dann treffen sie sich meistens „an der Hand“. Gemeint ist eine Skulptur des Bildhauers Joachim Schnettau, der auch den Weltkugelbrunnen (Wasserklops) auf dem Breitscheidplatz geschaffen hat. Seine Bronzeplastik „Hand mit Uhr“ wurde als Kunst am Bau 1975 auf dem Vorplatz der Menzel-Oberschule, dem heutigen Gymnasium Tiergarten, an der Ecke Altonaer Straße/Lessingstraße, errichtet. Es war Schnettaus erste Skulptur, die er im öffentlichen Raum gestaltet hat, danach kam noch der Weltkugelbrunnen und „das tanzende Paar“ auf dem Hermannplatz in Neukölln dazu. Die Hand-Skulptur stützt sich auf einer viereckigen Stele und ist insgesamt 4,5 Meter hoch. Den Abschluss der Skulptur bildet das abgeschnittene Handgelenk. Direkt darunter ist eine elektronische Uhr mit digitaler Ziffernanzeige eingelassen. Das Kunstwer...

Der Rathenau-Brunnen im Volkspark Rehberge

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Ein Spaziergang zu den Naturdenkmälern in Wedding Der Volkspark Rehberge bietet auf seinen insgesamt 115 abwechslungsreichen Hektar alles, was erholungssuchende Großstädter von einem Park erwarten: neben großen Wiesen und bewaldeten Parkabschnitten gibt es Sportanlagen, Spielplätze, ein Wildgehege und viel Wasser. Der Park wurde in den 1920er Jahren als Landschaftspark geplant und umgesetzt. Seitdem dient er zur Erholung und bietet Raum für Spaß und Aktivitäten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts plante Zoodirektor Carl Hagenbeck aus Hamburg, auf diesem Gebiet einen Ausstellungspark anzulegen. Hier sollten Tiere in einer Landschaft leben, die ihrer eigentlichen Heimat sehr nahekommt. Andere Quellen sprechen dagegen von einer Tier- und Völkerschau mit ähnlichen Darstellungsweisen wie auf der Deutschen Colonial-Ausstellung von 1896 im Treptower Park. Tiere und Menschen aus den damaligen deutschen Kolonien sollten im Park zur Schau gestellt werden. Es kam allerdings nie zur Realisierung...

Ein kleiner Ruheplatz zwischen Ost und West

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  Der Alfred-Döblin-Platz Zum 100. Geburtstag von Alfred Döblin wurde 1978 direkt an der Berliner Mauer ein kleiner Platz eingeweiht, der nach dem Arzt und Schriftsteller benannt wurde. Ein paar Ruhebänke unter schattenspendenden Linden und eine alte Schwengelpumpe sind allerdings schon alles, was diesen kleinen versteckten Ruheplatz auszeichnet. Doch während die Mauer schon seit Jahrzehnten verschwunden ist, hat der Platz die Zeit überlebt. Wer mit der App von lialo den Mauerweg von Checkpoint Charlie bis zur Oberbaumbrücke abläuft, kommt nicht nur am Alfred-Döblin-Platz vorbei, der erhält auch noch interessante Informationen und Details zur damaligen Demarkationslinie. Mit dem Smartphone und diesem Link: Berliner Mauertour kann die Tour jederzeit gestartet werden.  Alfred Döblin (1878-1957), der in Kreuzberg und Friedrichshain als Mediziner gearbeitet hat, schrieb 1929 in seinem Roman „Berlin Alexanderplatz“ die Geschichte des Lohnarbeiters Franz Biberkopf auf, der na...

Das Institut für Normung regelt unser Leben

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Am DIN-Platz in Tiergarten herrscht Ordnung Schon seit Jahrzehnten wird in Deutschland alles „amtlich“ geregelt. So z.B. die Größe der Straßenschilder, deren Farbe und Schriftform, die Länge des Bleistiftes und die Breite des Schreibpapiers, bis hin zur quadratischen Plastiktüte und zur Temperaturregelung in Gebäuden. Die DIN-Vorschrift war geboren und regelt seitdem die Arbeitsergebnisse der Innovation, Sicherheit und Verständigung in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit sowie der Qualitätssicherung und Rationalisierung und dem Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz. „Die Arbeitsergebnisse werden veröffentlicht und ihre Anwendung wird gefördert zum Nutzen der Allgemeinheit unter Wahrung des öffentlichen Interesses in geordneten und transparenten Verfahren“ so der offizielle Wortlaut des Deutschen Instituts für Normung e.V., kurz: DIN genannt. Das Institut hat seinen Sitz in Berlin (natürlich) am DIN-Platz an der Kurfürstenstraße in Tiergarten. In dem großen...

Das Kunstwerk „Lesser“ spendet Licht

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Überdimensionale Laterne am Upper West Wer einen Bummel durch Charlottenburg in der City West plant, der sollte in der Kantstraße vor dem „Upper West“ unbedingt mal nach oben schauen, um die vermutlich größte Gaslaterne der Welt zu bestaunen. 16 Meter hoch und vier Tonnen schwer ist das Kunstwerk „Lesser“ von Olaf Nicolai. Der hochglanzpolierte Leuchter, mehr ein Turm als eine Laterne, soll jeden Abend nach Sonnenuntergang das Gebäudeensemble am Breitscheidplatz anstrahlen und vor dem 118 Meter hohen Gebäude den öffentlichen Raum mit Kunst beleben. Das Upper West besteht aus zwei Gebäuden und umfasst rund 53.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche. In den ersten 18 Etagen beherbergt mit 582 Zimmern eines der größten Hotels der Motel One Gruppe seine Gäste. Im 19. bis zum 32. Stock sowie in den sechs oberen Stockwerken des Nebenhauses entstanden Büroflächen mit insgesamt 20.500 Quadratmetern. In 110 Meter Höhe, im 33. Stockwerk, ist eine Skybar eingezogen. Künstler Olaf Nicolai, der d...

Stahlskulptur mit imposanter Spannweite

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"Arc de 124,5°" ist ein Geschenk Frankreichs Angeblich versperren auf einem Grünstreifen „An der Urania“ in Berlin-Schöneberg hohe Bäume die Sicht auf das Kunstwerk des französischen Bildhauers Bernard Venet. Dabei ist die weit ausladende Stahlskulptur mit ihrer imposanten Spannweite von 40 Metern, einer Höhe von 17 Metern und einem Gewicht von 15 Tonnen, sowie ihrer geometrischen Form von 124,5° kaum zu übersehen. Die Form hat der Skulptur auch ihren Namen gegeben: „Arc de 124,5°“ oder „Bogen von 124,5°“ und ist ein Geschenk Frankreichs zur 750-Jahr-Feier Berlins. Der damalige französische Premierminister Jacques Chirac kam eigens dazu am 2. Juli 1987 nach Berlin, um das Kunstwerk einzuweihen. Die Skulptur symbolisiert die freundschaftlichen Beziehungen Frankreichs zu dem damals noch geteilten Berlin. Der geschwungene Bogen nimmt Bezug auf die Luftbrücke während der Berlin-Blockade von Juni 1948 bis Mai 1949. Auf einer bronzenen Schrifttafel werden weitere Informationen üb...

„Langer Jammer“ erinnert noch heute an den Viehhof

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Moderne Wohnungen im ehemaligen Schlachthof Wer an den alten, sanierten Backsteinbauten im Dreieck Thaerstraße – Eldenaer Straße – Ringbahn in Prenzlauer Berg an der Grenze zur Friedrichshain und Lichtenberg vorbeigeht, vermutet wohl kaum, dass hier mal Rinder und Schweine in Massen gehalten und geschlachtet wurden. Im Jahr 1827 eröffnete der Gastwirt Klaeger in der Nähe des Landsberger Tores einen Viehmarkt mit Schlachthaus und Ställen für 1000 Rinder, 4000 Schweine und 6000 Hammel. Das war möglich geworden, nachdem als Teil der preußischen Reformen 1810 die Gewerbefreiheit eingeführt wurde. Bereits 1875 gab etwa 800 private Schlachthäuser in Berlin und Umland. Viele davon schlachteten das Vieh unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen und das Fleisch wurde kaum kontrolliert. Der Virologe Rudolf Virchow schlug 1864 in der Stadtverordnetenversammlung vor, ein von der Stadt Berlin betriebenes, öffentliches Schlachthaus einzurichten, um für die immer weiterwachsende Bevölker...

Lava-Gestein vor der Botschaft erinnert an Vulkanausbruch

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Die Nordischen Länder setzen ein Zeichen der Zusammenarbeit Wir schreiben den 23. Januar 1973, als auf der kleinen isländischen Insel Himaey die Erde bebte. Nur 200 Meter vor der Stadt öffnete sich die Erde und spuckte unerbittlich Feuer und Asche in die Luft. Die 5300 Einwohner ließen all ihre Habseligkeiten zurück und wurden mitten in der Nacht mit Fischerbooten auf das Festland evakuiert. Der Ausbruch dauerte schließlich fünf Monate und bildete den neuen Vulkan „Eldfell“, der das Gesicht der Insel für immer veränderte. Familien mussten die verheerende Zerstörung ihrer Häuser und Lebensgrundlagen mit ansehen. Ein Viertel der Stadt wurde unter Lava begraben und mit Tonnen von Asche überzogen. Der Bund der Nordischen Länder (Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island) sorgten für einen Wiederaufbau der Stadt, damit die Menschen in ihre Heimat zurückgehen konnten. Der Lava-Stein vor der Botschaft der Nordischen Länder in Berlin in der Rauchstraße soll nicht nur an das s...

„WALK OF FAME“ am Olympiastadion Berlin

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Die Geschichte deutscher Fußballhelden Fußballfans und Besucher des Olympiastadions in Berlin können auf dem "WALK OF FAME" und "WALL OF FAME" wandeln und dabei die Pokalgeschichte des Deutschen Fußballbundes (DFB) auf unterhaltsame Weise kennenlernen. Nach dem denkmalgerechten Umbau 2004 besichtigen jährlich immer mehr Besucher die eindrucksvolle Arena, die 1936 zur Olympiade erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit der Neueröffnung erhielt das Stadion eine Fünf-Sterne-Klassifizierung, was es zu einer Top-Sehenswürdigkeit in Berlin machte, aber auch für den Europäischen Fußballverband (UEFA) von Interesse wurde. Die Auszeichnung ist Voraussetzung, damit in einem Stadion ein Champions-League-Finale ausgetragen werden kann. In ganz Europa erfüllen gerade mal 24 Stadien diese Auflagen. Seit 1985 wird im Olympiastadion das Endspiel des DFB-Pokals durchgeführt. Mit dem "WALK OF FAME" und "WALL OF FAME": WEGE ZUM RUHM hat der D...

Claire Waldoffs zuhause waren Varietés und Revuen

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Die Chanson- und Liedsängerin mit der kratzbürstigen Stimme Mitte der 1920er Jahre wird Berlin zur größten Industriestadt Europas. Kunst und Kultur erlebten einen bisher unbekannten Aufschwung. Große Künstler der damaligen Zeit traten entweder im Romanischen Café am Kurfürstendamm auf oder in den zwei größten Varietés Berlins, der Scala und dem Wintergarten. Josephine Baker brachte den Charleston nach Deutschland und die „Dreigroschenoper“ erlebte im Theater am Schiffbauerdamm ihre Uraufführung. Mittendrin Claire Waldoff, als Clara Wortmann in Gelsenkirchen geboren, stand sie zu dieser Zeit mit der noch unbekannten Marlene Dietrich auf der Bühne. Besonders erfolgreich wurde sie mit Darbietungen von Chansons, gesungen im Berliner Dialekt, den sie auf Kneipentouren gelernt hatte. Ihr Markenzeichen waren Krawatte, Hemdbluse und bronzeroter Bubikopf und sie rauchte und fluchte auf der Bühne. Ihre wohl berühmtesten Lieder sind: „Wer schmeißt denn da mit Lehm“ und „Hermann heeßta“. Sie...

Der Flensburger Löwe aus Dänemark

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Der Flensburger Löwe Löwen-Kopie stand im Berliner Villenviertel Alsen Nach einem Besuch im Haus der "Wannsee-Konferenz" am Westufer des Großen Wannsees in Berlin sollte man gleich nebenan noch einen Blick auf den „Flensburger Löwen“ richten. Rund zwei Tonnen schwer ist der Zinkabguss des Bronzeoriginals des dänischen Bildhauers Herman Wilhelm Bissen. Sie erinnert an den entscheidenden Sieg der Preußen im Dänischen Krieg 1864 auf der Insel Alsen. Das Original steht nach einem Zwischenstopp in Dänemark seit 2011 wieder in Flensburg. Im Deutsch-Dänischen Krieg, in dem Preußen und Österreich den Schleswig-Holsteinern beistanden, siegte bei der Festung Düppeler Schanzen im April 1864 die deutsche Seite. Dänemark musste eine weit nördlichere Grenzlinie akzeptieren. Fast das gesamte Herzogtum Schleswig fiel an Preußen und wurde 1867 mit dem Herzogtum Holstein eine neue Provinz. Flensburg wurde damit deutsch. Die Bronzestatue wurde im Jahre 1867 gemeinsam mit den vier Sockel-R...

Berliner Original lebte einst in Stolpe

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Der „Eiserne Gustav“ kämpfte gegen den Niedergang des Droschkengewerbes Im Berliner Wannsee-Ortsteil Stolpe geht es noch recht beschaulich zu. Der kleine Ort hat noch seinen dörflichen Charakter behalten und Berlin scheint weit weg zu sein.  Im alten Wannsee lebte aber ein Berliner, der es zu Weltruhm gebracht hat. Um sein Haus zu finden, muss man der Chausseestraße folgen und in die Alsenstraße abbiegen. Ein Stück weiter an der Hausnummer 11 hängt eine Gedenktafel für den „Eisernen Gustav“ (Gustav Hartmann). Wie „Pinsel-Heinrich“ (Maler Heinrich Zille) und der „Hauptmann von Köpenick“ (Schumacher Friedrich Wilhelm Voigt) war auch der „Eiserne Gustav“ ein Berliner Original, aber kein Berliner: Gustav Hartmann stammte ursprünglich aus Magdeburg und hatte sich in Stolpe in der Alsenstraße mit einem Pferde-Fuhrunternehmen selbstständig gemacht. Er schrieb Geschichte, nachdem er sich für eine Aktion gegen den Niedergang des Droschkengewerbes und die steigende Zahl von Autos mit...

Der „schiefe Turm“ von Stralau

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Älteste Kirche in Friedrichshain Auf einem Spaziergang am Ufer der Spree lässt sich ein Stück Berliner Mittelalter entdecken, denn der Sakralbau der Stralauer Dorfkirche geht auf das Jahr 1459 zurück. Die auf einer Landzunge zwischen Spree und Rummelsburger Bucht gelegene Kirche gilt als älteste Kirche des Ortsteils Friedrichshain im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Sie hat in den Jahrhunderten vieles erlebt und überstanden, jedoch der Bombenangriff im zweiten Weltkrieg hat ihr arg zugesetzt. Beim Wiederaufbau wurde offenbar der Krater nicht ausreichend aufgefüllt, die Folgen sind heute zu sehen. Der Turm hat eine Schieflage und ist seither bekannt als der „schiefe Turm von Stralau“, in Anlehnung an den schiefen Turm von Pisa. Was viele aber nicht wissen, der Stralauer Kirchenturm soll bereits 1934 eine Schieflage aufgewiesen haben. Wie dem auch sei, heute neigt er sich um 1,1 Grad mehr als sein italienischer „Kollege“, ohne dessen Berühmtheit erlangt zu haben. Seit 1992 träg...

Der Molecule Man erhebt sich aus der Spree

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Großskulptur aus Aluminiumplatten reflektiert das Sonnenlicht Die Berliner nennen die Skulptur liebevoll „Dreikäsehoch“, dabei ragt der „Molecule Man“ in der Spree in Treptow 30 Meter in die Höhe und hat immerhin ein Gewicht von 45 Tonnen. Das Monumentalkunstwerk wurde im Mai 1999 von dem amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffen, der seine Berliner Arbeit als größtes Werk bezeichnet und das Zusammentreffen der drei Berliner Ost- und West-Bezirke Friedrichshain, Kreuzberg und Treptow symbolisieren wollte. Die Skulptur ist Teil der Kunstsammlung der "Allianz" vor und in den "Treptowers". Ein kleineres, nur 30 Fuß hohes Exemplar der Skulptur aus dem Jahr 1991 steht vor dem Civic Center in Los Angeles. Das Kunstwerk ist aus wetterfesten, gelochten Aluminiumplatten, die sich gegenüberstehen und in der Mitte treffen. Der Künstler will daran erinnern, „dass sowohl der Mensch als auch die Moleküle in einer Welt der Wahrscheinlichkeit existieren und das ...

Tankstelle erinnert an die 1920er Jahre

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Eine Garage für zwei Reichsmark am Tag Man muss schon genau hinschauen, um die ehemalige Tankstelle als solche zu erkennen. An der Ecke Heilbronner Straße / Holtzendorffstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg drohte die denkmalgeschützte Anlage langsam zu verfallen, obwohl oder gerade, weil sie unter Denkmalschutz steht. Die Holtzendorff-Garagen und die öffentliche Tankstelle im Ortsteil Halensee wurden 1929 fertiggestellt. Bauherr war die Deutsche Mineralöl-Vertriebs-Gesellschaft mbH (Minex), die bis 2002 den Betrieb führte und dann das Gelände an die Deutsche Bahn verkaufte. Während die zahlreichen Garagen über die Jahrzehnte zusehends verfielen, konnte die Tankstelle „gerettet“ werden. Allerdings verfolgt sie nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck, Benzin zu verkaufen, sondern zeigt heute interessierten Berlinern, wie es vor 100 Jahren in der Stadt zum Teil ausgesehen hat. Wie bei allen Großgaragen der damaligen Zeit üblich, wurden hier Automobile geparkt, repariert, gewartet ...

Stadtspaziergänge zu Naturdenkmälern

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Der Kaukasische Flügelnussbaum im Tiergarten Alexander von Humboldt, Berlins größter Naturforscher seiner Zeit, benutzte den Begriff „Naturdenkmale“ wohl das erste Mal. Bei einem Naturdenkmal handelt es sich um ein entstandenes Landschaftselement, mit einer naturgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung, Seltenheit, Eigenart und Schönheit. In Berlin stehen ca. 600 alte oder wertvolle Bäume unter Schutz. Es können aber auch Findlinge, Pfuhle, Moore, Toteislöcher oder Wanderdünen als Naturdenkmal ausgewiesen werden, deren Ursprung bis in die Eiszeit zurückgeht. Sie sind an Straßen, auf Friedhöfen, in Parks und im Wald zu finden. Wir wollen die Spuren aufnehmen und die schönsten und interessantesten Naturdenkmale beschreiben und vorstellen. Im Englischen Garten, in der Nähe des Teehauses, steht ein prächtiger Kaukasischer Flügelnussbaum. Dieser Baum ist eigentlich in den Bergwäldern vom Kaukasus bis zum nördlichen Iran zuhause. Der Baum kommt vor allem auf Anschwemmungen entl...

Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen

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Der Prager Platz kennt keine namenlosen Helden Berlin Besuchern ist der Prager Platz vielleicht noch nicht so bekannt, dafür nutzen die Berliner*innen aus den umliegenden Wohnvierteln nach einem Bummel durch die Einkaufspassage umso mehr die zahlreichen Bänke für eine erholsame Verschnaufpause. Der Prager Platz, der im Ortsteil Wilmersdorf an der Grenze zum Bayerischen Viertel im Ortsteil Schöneberg liegt, ist mit seiner Grünanlage, einschließlich einer Fontäne auf der Mittelinsel, ein Ruhepol in dem sonst eher hektischen Alltagsleben. Der Platz wurde 1870 als Schmuckplatz angelegt und hieß bis 1888 Halberstädter Platz. Der Name erinnert an den Prager Frieden am 23. August 1866, der den Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich beendete. 1904 erhielt der Platz eine Grünanlage und 1907 Wohngebäude im Stil der späten Gründerzeit. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war der Prager Platz ein kulturelles Zentrum des Berliner Westens. Hier und in den umliegenden Straßen lebten un...

Der Adler von Tempelhof

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Ein wenig einsam, dennoch stolz und mit stechendem Blick steht auf einem Sockel vor dem ehemaligen Berliner Zentralflughafen Tempelhof ein   Adlerkopf . Könnte der Greifvogel, Symbol Deutscher Geschichte, von seinen Erlebnissen berichten, seine Erzählungen wären sehr lang. Geschaffen wurde der Metallvogel 1940 vom Bildhauer Wilhelm Lemke, nach einem Entwurf des Flughafen-Architekten Ernst Sagebiel. „Die Figur hatte auf dem Dach der Haupthalle nur eine dekorative Funktion, war nicht als Hoheitszeichen gedacht“, so Sagebiel 1962 in einem Brief. Der gesamte viereinhalb Meter hohe Adlerkörper, von dem jetzt nur noch der Kopf übrig ist, diente Rotarmisten als Kulisse für Siegesfotos, reiste körperlos von Berlin über den Atlantik und wieder zurück, lag zwischendurch jahrzehntelang in einem Museumskeller herum, kam erst durch die private Neugier eines jungen US-Offiziers auf seinen Ehrenplatz am Rande des Flughafen-Vorplatzes. 1962 wurde die Skulptur auf dem Dach des Flughafens zerlegt un...

Amerikaner schenken eine spektakuläre Skulptur

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Eine riesige Skulptur in der Nähe des Alliiertenmuseums an der Clayallee in Berlin-Zehlendorf soll an den Tag erinnern, an dem in Berlin die Mauer fiel. Der Zusammenbruch der Berliner Mauer am 9. November 1989 war für die amerikanische Künstlerin Veryl Goodnight ein Moment der Freude, die sie mit dieser überdimensionalen Skulptur ausdrücken wollte. Die Zusammensetzung des Monuments besteht aus fünf wilden Pferden, die durch Trümmer der eingestürzten Berliner Mauer laufen. Die Skulptur „The Day the Wall Came Down“ ist ein Freundschaftsgeschenk des amerikanischen Volkes an die Menschen in Deutschland und wurde 1998 zum 50. Jahrestag der „Berliner Luftbrücke“ aufgestellt und vom damaligen amerikanischen Präsidenten George Bush eingeweiht. Für das circa 4 Meter hohe und circa 7,5 Tonnen schwere Memorial, hatte die Künstlerin mit ihrem Mann in den USA über eine Million Dollar Spendengelder gesammelt. Eine Kopie der Skulptur steht im zentralen Innenhof der George Bush Presidential Library,...

Auf den Spuren Berliner Naturdenkmäler

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Von Reinickendorf in den wilden Wedding Berlin hat nicht nur die einzige innerstädtische Düne Deutschlands, weitere Naturdenkmäler, wie Findlinge und Bäume unterstreichen die naturgeschichtliche Bedeutung Berlins. Auf einem Spaziergang von Reinickendorf in den wilden Wedding, durch den Volkspark Rehberge bis zum Augustenburger Platz, findest Du versteckte Schätze der Natur. Auf dem ca. 6 Kilometer langen Weg zwischen dem U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz und dem Augustenburger Platz am Virchow Klinikum, siehst Du eine mysteriöse Stadt-Sand-Düne, streifst an diversen Seen entlang und kannst im Volkspark Rehberge, im Goethepark und am Plötzensee prächtige Naturdenkmäler bestaunen. Öffne auf Deinem Smartphone die Web-App von lialo.com und such die Tour: „Berliner Naturdenkmäler-Auf Spurensuche“ oder drück den Link: Berliner Naturdenkmäle r und Du kannst die Tour sofort starten.  Auf dem Spaziergang wirst Du einige besondere Bäume und Findlinge sehen, die Geschichten dazu erfahre...

Der Wasserturm mit dem Turmfalken

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„Jungfern“ aus dem Benediktinerinnenkloster sind Namensgeber für Volkspark Mit seinen stolzen 38 Metern ragt er über die Baumspitzen, der in Eisenklinker gebaute Wasserturm ist zentraler Anlaufpunkt im Volkspark Jungfernheide. Bis um 1800 gingen hier im Waldgebiet östlich von Spandau die königlichen Hohenzollern auf Jagd. Vor 200 Jahren diente es noch militärischen Zwecken und auch Luftschiffe waren eine Zeitlang stationiert. Nach dem Ersten Weltkrieg geht es der Wirtschaft und den Menschen in Berlin nicht besonders gut. Notstandsprogramme musste helfen, den Menschen Arbeit und Brot zu geben. So wurde der Gartenarchitekt Erwin Barth beauftragt, in den Jahren ab 1920 einen Landschaftspark mit Sportplätzen, Ruderteich und Badeanstalt zu gestalteten. Mit Spiel- und Sportwochen wurde im Mai 1923 der Volkspark Jungfernheide eröffnet. Nicht alles war gleich fertig, ein Freilufttheater nach antikem Vorbild kam 1925 dazu und erst 1927 wurde mit dem Wasserturm ein expressionistisches Ku...