Der Berliner Eiffelturm im Wedding

Deutsch-Französisches Kulturzentrum trägt Europäischen Gedanken

Um den Eiffelturm zu sehen, muss man nicht unbedingt nach Paris. In Berlin nimmt man die U6 bis zum Bahnhof Rehberge in Wedding und schon steht man unter dem französischen „langen Lulatsch“.

Die französische Militärregierung ließ von 1960 bis 1961 auf einem unbebauten Grundstück an der Müllerstraße 74 das Centre Français de Berlin (CFB, deutsch: Französisches Zentrum von Berlin) errichten und einen 15 Meter hohen Mini-Eiffelturm gleich mit.

Das Zentrum mit Hotel, Kino, Theater und Bibliothek wurde bis ins Jahr 1992 als Kulturzentrum von französischen Streitkräften betrieben. Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 zog sich danach auch die französische Besatzungsmacht zurück, was zur Folge hatte, dass das Zentrum geschlossen wurde.


Der Gebäudekomplex ging im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrags und des Einigungsvertrags an das Bundesministerium der Finanzen der Bundesrepublik Deutschland über. Die Regierungen von Frankreich und Deutschland kamen aber zum Schluss, dass das Zentrum im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft und dem europäischen Gedanken zur Völkerverständigung wiedereröffnet werden sollte.

So wurde das Gebäude nach zweijähriger Umbauzeit 1994 wieder als Centre Français de Berlin neu eröffnet. Heute ist die Einrichtung eine gemeinnützige GmbH, deren Aufgabe es ist, im Sinne des europäischen Gedankens zur Völkerverständigung im Jugend-, Bildungs- und Kulturbereich beizutragen. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

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