Donnerstag, 16. April 2020

Freitag, 10. April 2020

Der "Houseball"

Skulptur von Claes Oldenburg

Gleich um die Ecke vom Check Point Charlie steht in der Mauerstraße am Bethlehem-Kirchplatz in Berlin-Mitte unübersehbar eine 11-Meter hohe Skulptur. Der "Houseball" von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen (entstanden 1995-97) wurde als "drop sculpture" konzipiert: Die inhaltliche Dimension des Kunstwerks - Migration, Flucht und Wanderschaft - soll sich darin manifestieren.
Die Skulptur ist annähernd kugelförmig und stellt ein Bündel Hausstand dar und enthält verschiedene Möbel und andere Gegenstände. Sie ist in knallbunten Farben gehalten und kann stilistisch der für Oldenburg typischen Pop Art zugeordnet werden.

Mittwoch, 8. April 2020

Das Reitergrab von Neukölln


 




Das Reitergrab aus dem Körnerpark

Es gibt nur wenige bekannte Gräber aus der Zeit der Völkerwanderung im 5. und 6. Jahrhundert. Umso mehr ist das germanische „Reitergrab von Neukölln“ schon eine archäologische Seltenheit, als man es 1912 bei Erdarbeiten an der Jonas/Selckestraße in der damaligen Stadt Rixdorf gefunden hatte.
Als der Körnerpark aus einer Kiesgrube entstehen sollte, entdeckte man in einer Gruft die Knochenreste eines Pferdes und eines männlichen Toten, sowie Teile seiner Ausrüstung, wie Beschläge eines Gürtels, Bronzenägel und ein Schwert. Das Zeugnis der Vergangenheit ist jetzt im Märkischen Museum in Berlin-Mitte ausgestellt. Text und Foto: Klaus Tolkmitt Foto Reitergrab: Anagoria

Montag, 30. März 2020

Die goldene Uhr ohne Ziffern


Ein zweiteiliges Kunstwerk an der Charitè

Auf dem ersten Blick sieht man eine Uhr ohne Ziffern. Blickt man genauer, dann fehlen auch die Zeiger. Es ist also gar keine Uhr, sondern eine goldene Sonne, die da an einer Wand gegenüber dem Bettenhaus der Charité in der Luisenstraße im Berliner Bezirk-Mitte hängt?
Es ist beides, vor allem ein Kunstwerk von Renate Wolff. Die Künstlerin, die Malerei und Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf studiert hat, lebt und arbeitet in Berlin und gewann mit ihrem Projekt „Die goldene Stunde“ 2017 den 1. Preis im Kunstwettbewerb für das Bettenhochhaus des Charité Universitätskrankenhauses.

Der Begriff „die goldene Stunde“ kommt aus der Medizin und ist der Fachbegriff für den Zeitraum, in der Patienten in der Notfallmedizin gerettet werden können.
Das Kunstwerk hat zwei Teile. Mit einem Durchmesser von achteinhalb Metern wurde an der Brandwand das goldene Ziffernblatt ohne Stunden- und Minutenstrichen installiert und im Innenhof des Hauses komplettiert ein Ziffernblatt in gleicher Größe nur in umgekehrter Weise das Projekt.
Das Kunstwerk steht allerdings in der Kritik. Die gold-glänzende Uhr soll 450.000 Euro gekostet haben, statt der ausgelobten Summe von 280.000 Euro. Für den Steuerzahlerbund ein Ärgernis, obwohl bei öffentlichen Bauten in Berlin ein Prozent der Gesamtkosten für Kunst am Bau ausgegeben werden muss. Damit soll die Verschönerung des öffentlichen Raums und die Förderung von Künstlern vorangetrieben werden. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Sonntag, 22. März 2020

Berlins unbekanntester Park

Oase der Ruhe zwischen Ziersträuchern und Blumenbeete

Man muss schon in der Oranienburger Straße 19/20 in Berlin-Mitte genau hinsehen, um den Eingang zu finden, der zum Krausnickpark führt. Er ist nach dem Kommunalpolitiker Heinrich Wilhelm Krausnick (1797–1882) benannt und der vermutlich unbekannteste Park in Berlin. Aus einer ehemals privaten Gartenanlage entstand 2007 ein öffentlicher Park, der jetzt von einem Anwohnerverein liebevoll gepflegt wird, um dieses idyllische Kleinod zu erhalten. Noch den Lärm von der belebten Oranienburger Straße im Ohr, spürt man nach wenigen Schritten im Park die himmlische Ruhe und entspannte Atmosphäre zwischen Ziersträuchern und Blumenbeeten.

Die Geschichte des Parks geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit wurde hier Obst und Gemüse angebaut. In den Jahren ab 1840 erfolgte in der Oranienburger Straße die erste feste Bebauung. Der königliche Bauinspektor errichtete darüber hinaus ein Sommerhaus, das 1878 durch ein Ballhaus mit zwei großen Sälen ersetzt wurde. Das gehobene Bürgertum erfreute sich an einer Kegelbahn, einem Musikpavillon und an einem Springbrunnen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Anlage zerstört. 1959 wurde einer der Ballsäle zum Hörsaal umgebaut und von der Psychologischen Fakultät der Humboldt-Universität genutzt. Der Garten wurde aufgeteilt, einige Parzellen als Gärten, Spielplatz und für eine Kindertagesstätte genutzt.

1997 begannen erste Überlegungen, den Park wieder als öffentliche Grünanlage zu erschließen. Zehn Jahre später standen die erforderlichen Mittel bereit, um mit Hilfe des Bezirksamtes Mitte eine öffentliche Parkanlage zu errichten. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt