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Mahnmal erinnert an die „Trostfrauen

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Sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen soll ins Bewusstsein rücken. Schätzungsweise 200.000 Mädchen und Frauen aus 14 Ländern sind im Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär während des Asien-Pazifik-Krieges (1931- 1945) als sogenannte „Trostfrauen“ sexuell versklavt worden. Eine Friedensstatue, die seit September 2020 an der Ecke Birkenstraße/Bremer Straße in Berlin-Moabit steht, soll das Thema der sexualisierten Gewalt ins Bewusstsein der Gesellschaft rücken. Das Denkmal gilt als Symbol der Hoffnung für Frauen und für Opfer sexueller Gewalt weltweit. Die Statue soll außerdem auf die Forderungen der Überlebenden nach Anerkennung, Aufarbeitung und Entschuldigung, die bis heute nicht erfüllt worden sind, sowie die Kontinuität sexualisierter Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten wie auch in Friedenszeiten aufmerksam machen. Die Friedensstatue soll mahnen und erinnern, sowie den Ansporn geben, Verbrechen an Mädchen und Frauen zu verfolgen und zu ahnden. In Deutschland s...

Die Geschichte der „Puppenbrücke“

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Wie die Schlossbrücke über den Spreekanal zu ihrem Namen kam Wo heute das Humboldt-Forum in Berlin-Mitte steht, erinnert nur noch die Schlossbrücke über den Spreekanal an das alte Schloss, dass hier mal gestanden hat. Die Brücke wurde 1821–1824 von Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus erbaut und ließ die Straße „Unter den Linden“ erstmals als durchgehende Prachtstraße vom Berliner Schloss bis zum Brandenburger Tor erscheinen. Schon im frühen 15. Jahrhundert hat es hier eine hölzerne Brücke gegeben. Diese wurde damals "Hundebrücke" genannt, da der Schlossherr und seine Besucher die Brücke nutzten, um mit ihren Hundemeuten vom Schloss in das Jagdgebiet im Tiergarten zu gelangen. 1806 marschierte Napoleon mit seinen Truppen über diese Brücke in Berlin ein. Die monumentalen Figuren auf dem dreibogigen Bauwerk wurden 1842–1857 von Schülern der Bildhauer Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch zur Erinnerung an die Befreiungskriege geschaffen. Jewe...

Mit Gerhart Hauptmann klassischen Melodien lauschen

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Im Frühjahr blühen rote Rosskastanien im Park Die Gerhart-Hauptmann-Grünanlage an der Bundesallee/Spichernstraße in Wilmersdorf sollte man speziell im Frühling besuchen, wenn die zahlreichen Rosskastanien wunderschön in roten Farben blühen. In dem kleinen Areal neben der Universität der Künste hat auch der Nobelpreisträger Hauptmann seinen Platz gefunden. Ihm zu Ehren wurde unter einer mächtigen Platane eine Büste des Schriftstellers aufgestellt. Gerhart Hauptmann, 1862 in Ober Salzbrunn in Schlesien geboren und am 6. Juni 1946 in Agnetendorf in Niederschlesien verstorben, war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. Bereits 1912 erhielt er einen Nobelpreis. Einige Jahres seines Lebens verbrachte Gerhart Hauptmann in Berlin. Die Großstadt machte ihn berühmt. Aber er war ein Wanderer und Reisender, der es nie über eine längere Zeit an einem Ort aushielt. In Berlin lebte Hauptmann 1885 in Moabit und von 1889 bi...

Sport und Freizeit auf der „Catcherwiese“

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Skulptur gibt der Sport- und Spielwiese den inoffiziellen Namen Zu jeder Jahreszeit kann ein Spaziergang durch den Volkspark Rehberge im Berliner Ortsteil Wedding zu einem Erlebnis werden, gibt es dort viel zu entdecken. Der Volkspark Rehberge, der aus einer ehemals bewaldeten Dünenlandschaft im Berliner Urstromtag entstand, bietet alles, was erholungssuchende Großstädter von einem Park erwarten: neben großen Wiesen und bewaldeten Parkabschnitten gibt es Sportanlagen, Spielplätze, ein Wildgehege und viel Wasser. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts plante Zoodirektor Carl Hagenbeck aus Hamburg, auf diesem Gebiet einen Ausstellungspark anzulegen. Hier sollten Tiere in einer Landschaft leben, die ihrer eigentlichen Heimat sehr nahekommt. Andere Quellen sprechen dagegen von einer Tier- und Völkerschau mit ähnlichen Darstellungsweisen wie auf der Deutschen Colonial-Ausstellung von 1896 im Treptower Park. Tiere und Menschen aus den damaligen deutschen Kolonien sollten im Park zur Schau gest...

Ein Haus mit Geschichte.

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Bundesrat tagt im ehemaligen Preußischen Herrenhaus Es wird seiner Bedeutung nicht wirklich gerecht, wenn man das Gebäude so „eingezwängt“ hinter einem hohen Zaun in der Leipziger Straße betrachtet. Dabei ist der Bundesrat, der hier regelmäßig tagt, ein wichtiges Organ bei der Mitwirkung der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland. Kein Bundesgesetz kommt zustande, ohne dass der Bundesrat damit befasst war. Viele Gesetze können sogar nur dann in Kraft treten, wenn der Bundesrat ihnen ausdrücklich zustimmt. In diesem prächtigen Gebäude sitzen also die Vertreter der Landesregierungen und beraten über entsprechende Vorhaben. Das Gebäude ist ein ehemaliges Preußisches Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit einer wechselvollen Geschichte. Als das Barock-Palais 1740 gebaut wurde, regierte noch Friedrich Wilhelm I. Doch schon ein paar Jahre später übernahm der Seidenfabrikant Johann Ernst Gotzkowsky das Haus, der in unmittelbarer Nachbarschaft noch eine Porzellan-Manufaktur eröf...

Metrische Einheit löst Meile ab

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  Meilenstein ist letzter Zeuge des Kaiserreichs Wer aus Richtung Steglitz von der Rheinstraße in Verlängerung die Hauptstraße befährt, wird kurz hinter dem Innsbrucker Platz in Schöneberg auf dem Mittelstreifen eine Säule entdecken, auf der Meilen als Längenmaß angegeben werden. Das Rätsel löst sich auf, wenn man weiß, dass es sich um eine preußische Meile handelt. Anders als die geläufige US-Meile mit 1,6 Kilometern Länge, maß das preußische Pendant 7,532 Kilometer. Damalige Zeitgenossen wussten, dass sie für diese Strecke rund zwei Stunden zu Fuß benötigten, um dann vor dem Berliner Stadtschloss zu stehen. Das Schloss war Start- und Endpunkt für alle Meilensteine im damaligen preußischen Reich. So wie vieles nicht für die Ewigkeit gemacht ist, gilt das auch für die Meilensteine als Maßeinheit. Als im Deutschen Kaiserreich 1875 das metrische System eingeführt wurde, verloren sämtliche Meilensteine ihre Bedeutung. Der Meilenstein am Innsbrucker Platz zählt zu den drei Stei...

Die Sage vom Plötzense

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Als der Dorfschulze noch die Nachbarn tyrannisierte Dort, wo bei schönem Wetter kleine Ruderboote das seichte Wasser des Plötzensees in Bewegung bringen, standen vor vielen Jahren noch Häuser. Mehr noch, ein ganzes Dorf war da angesiedelt, mit Kirche, Dorfplatz und einem Ziehbrunnen unter einer schattigen Linde. So erzählt eine Sage, die sich um den Plötzensee rangt, der seinen Namen nach der Plötze trägt, die einst noch zahlreich im Wasser schwamm. In diesem kleinen Dörfchen lebte ein roher und gewalttätiger Dorfschulze, der die Bewohner tyrannisierte, wo er nur konnte. Als der Dorfschulze eines Abends von einem Nachbardorfe, wo er vorteilhaft Holz verkauft hatte, zurückkehrte, sprang ihm der Geist auf den Rücken und hielt sich am Nacken fest. „Trage mich schnell nach dem Nachbarorte zurück“, rief er grollend dem zu Tode Erschrockenen zu. Dieser fluchte greulich und sträubte sich aus Leibeskräften. Aber der lachende Geist stieß dem Schulzen die Beine in die Seiten, wie man es be...