Mahnmal erinnert an die „Trostfrauen
Sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen soll ins Bewusstsein rücken.
Schätzungsweise 200.000 Mädchen und Frauen aus 14 Ländern sind im Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär während des Asien-Pazifik-Krieges (1931- 1945) als sogenannte „Trostfrauen“ sexuell versklavt worden.
Die Statue soll außerdem auf die Forderungen der
Überlebenden nach Anerkennung, Aufarbeitung und Entschuldigung, die bis heute
nicht erfüllt worden sind, sowie die Kontinuität sexualisierter Gewalt gegen
Frauen in bewaffneten Konflikten wie auch in Friedenszeiten aufmerksam machen.
Die Friedensstatue soll mahnen und erinnern, sowie den
Ansporn geben, Verbrechen an Mädchen und Frauen zu verfolgen und zu ahnden.
In Deutschland sind bereits zwei Friedensstatuen aufgestellt
worden. Neben der ersten Statue in Wiesent bei Regensburg im
Nepal-Himalaja-Park, befindet sich die Zweite auf dem Grundstück der
Koreanischen Evangelischen Kirchengemeinde Rhein-Main in Frankfurt.
Das Mahnmal in Berlin ist eine Schenkung von „The Korean
Council for Justice and Remembrance for the Issues of Military Sexual Slavery
by Japan” aus Südkorea und wurde durch die Aktionsgruppe „Trostfrauen des Korea
Verbands“ initiiert.
Kim Hak-Soon ging 1991 als erste der ehemaligen
„Trostfrauen” mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit und deckte so das
Ausmaß der japanischen Kriegsverbrechen auf. Daraufhin begannen die
Mittwochsdemonstrationen von ehemaligen „Trostfrauen” vor der japanischen
Botschaft. Jeden Mittwoch rufen sie bis heute gemeinsam mit jungen Menschen
lautstark nach „Entschuldigung und Entschädigung”.
Die erste bronzene Friedensstatue wurde 2011 zur 1.000.
Mittwochsdemonstration für die „Trostfrauen” vor der japanischen Botschaft in
Seoul errichtet. Mittlerweile gilt sie international als Symbol gegen
Kriegsverbrechen an Mädchen und Frauen.
Seit der Errichtung der ersten Friedensstatue wurden weitere
Friedensstatuen nicht nur in Südkorea, sondern auch in Australien, Nordamerika
und Kanada errichtet.
Der leere Stuhl neben dem Mädchen hat verschiedene
Bedeutungen: Erstens symbolisiert er Leere und Verlassenheit, denn die Opfer
verließen die Erde, ohne ihre Rechte wiederhergestellt zu bekommen. Zweitens
wirkt er einladend, denn Interessierte können sich daraufsetzen und darüber
nachdenken, wie sich die Mädchen damals gefühlt haben müssen. Sie können
verstehen, wozu die heute hochbetagten Frauen aufrufen.
Der Vogel auf der Schulter des Mädchens symbolisiert Frieden
und Freiheit. Vögel fliegen hoch in den Himmel, aber legen sich auch auf der
Erde zur Ruhe. Insofern sind sie Vermittler zwischen den Lebenden auf der Erde
und den Toten im Himmel. Der Vogel des Mädchens weist darauf hin, dass die
verstorbenen „Trostfrauen” nicht ganz hinübergegangen, sondern durch ihn immer
noch mit uns verbunden sind. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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