Die Geschichte der „Puppenbrücke“
Wie die Schlossbrücke über den Spreekanal zu ihrem Namen kam
Wo heute das Humboldt-Forum in Berlin-Mitte steht, erinnert
nur noch die Schlossbrücke über den Spreekanal an das alte Schloss, dass hier
mal gestanden hat.
Schon im frühen 15. Jahrhundert hat es hier eine hölzerne Brücke gegeben. Diese wurde damals "Hundebrücke" genannt, da der Schlossherr und seine Besucher die Brücke nutzten, um mit ihren Hundemeuten vom Schloss in das Jagdgebiet im Tiergarten zu gelangen.
1806 marschierte Napoleon mit seinen Truppen über diese
Brücke in Berlin ein.
Die monumentalen Figuren auf dem dreibogigen Bauwerk wurden
1842–1857 von Schülern der Bildhauer Johann Gottfried Schadow und Christian
Daniel Rauch zur Erinnerung an die Befreiungskriege geschaffen.
Eigentlich hatte Schinkel einen Brückenschmuck aus Kupfer vorgesehen, aber wegen finanzieller Engpässe wurde dieser Plan nicht verwirklicht. So wurden die acht Figurengruppen aus weißem Carrara-Marmor gefertigt. Weil der weiße Marmor anfällig gegen Verschmutzung war und immer wieder gereinigt werden musste, sprach der Volksmund (wenn die Arbeit wieder anstand) von "Puppen putzen". Und so spricht man zuweilen heute noch von der „Puppenbrücke“.
Nach Abriss des Stadtschlosses hieß sie ab 1951
Marx-Engels-Brücke. Erst 1991 erhielt sie wieder ihren alten Namen und wurde ein
Baudenkmal.
Damit der Hochzeitszug über die Brücke in das Schloss
einziehen konnte, wurde das Bauwerk vorzeitig freigegeben, obwohl die
Pflasterung fehlte und das Holzgeländer nur provisorisch angebracht war. Unter
der Menschenmenge krachten Teile der Brücke in sich zusammen. Text und Fotos:
Klaus Tolkmitt
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