Ein Spaziergang im Bayerischen Viertel



Von Viktoria Luise von Preußen zum Literaturhaus

Eine Station hinter dem Nollendorfplatz hält die kürzeste Berliner U-Bahn (U4) am Viktoria-Luise-Platz. Dieser, nach Kaiser Wilhelm II. einziger Tochter Viktoria Luise von Preußen benannte Platz im Ortsteil Schöneberg, des Bezirks Schöneberg-Tempelhof, ist inzwischen eine denkmalgepflegte Anlage mit einer Brunnenfontäne und wunderschön restaurierten Gründerzeithäuser.

Von hier aus kann man einen wunderbaren Kiezspaziergang von 2,5 Kilometern durch das Bayerische Viertel bis hin zum Kurfürstendamm machen und dabei auf den Spuren von Albert Einstein, Erich Kästner oder auch Billy Wilder wandeln.

durch das Bayerische Viertel bis hin zum Kurfürstendamm. Gegenüber dem U-Bahn-Ausgang schlagen wir den Weg in die Regensburger Straße ein. Schon nach wenigen Metern stehen wir vor dem Haus Nummer 33. Hier lebte von 1919 bis 1933 die „Berolina des Chansons“ Claire Waldoff. Ihr zu Ehren wurde eine Gedenktafel angebracht.

Kleine blühende Vorgärten säumen im Sommer die Straße, bis wir drei Querstraßen weiter rechts in die Kulmbacher Straße einbiegen. Am Ende folgen wir links der Geisbergstraße, überqueren am Nürnberger Platz die Spichernstraße und spazieren im weiteren Verlauf in der Schaperstraße. An der Bundesallee werfen wir einen Blick auf die Universität der Künste (Fakultät Musik) und gehen anschließend um das Gebäude herum. Zwischen Universität und dem Haus der Berliner Festspiele, in dem unter anderem das „Berliner Theatertreffen“ stattfindet ist der Aufgang zu einem Parkdeck. Ein wenig versteckt steht dort Berlins beliebter Kleinkunsttempel, das Spiegelzelt der „Bar jeder Vernunft“.


Am Ende der Schaperstraße stoßen wir auf den Fasanenplatz, der bereits im Ortsteil Wilmersdorf liegt und einst als Schmuckplatz konzipiert wurde. Zurzeit ist davon wenig zu sehen. Gerhart Hauptmann, der 1890 in der Fasanenstraße 39 wohnte und Heinrich Mann (Fasanenstraße 61) könnten von besseren Zeiten berichten. Wir bleiben auf der Fasanenstraße und queren die Lietzenburger. Vorbei an Galerien und Antiquitätenläden kommen wir zur „Villa Grisebach“ und dem Literaturhaus. Im Literaturhaus Berlin finden regelmäßig Ausstellungen und Lesungen statt. Im Sommer kann man hier im schattigen Garten bei Kaffee und Kuchen die Tour ausklingen lassen oder noch ein paar Meter weiter zum Kurfürstendamm schlendern. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt                                                                                                 



Kommentare