Mahnmal erinnert an ehemalige Synagoge
Zeugnisse jüdischer Kultur in der Friedrichstadt
Das Kunstwerk „Blatt“ aus dem Jahr 1997 erinnert durch die
Anordnung der Bänke an den Grundriss der ehemaligen Synagoge aus dem Jahr 1891.
Die Betonbänke stellen eine einzelne Seite, ein Blatt aus einem jüdischen
Gebetbuch – dem Talmud – dar. Daher kommt auch der Name für das Mahnmal.
In der Berliner Friedrichstadt, wo heute das Geschäftshaus mit der Ersatzkasse steht, gibt es noch viele Zeugnisse jüdischer Kultur. Dies ist dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. zu verdanken, der die südliche Friedrichstadt zu einem bevorzugten Wohngebiet des liberalen Judentums machte.
Mit 1800 Plätzen gehörte die Synagoge damals zu den größten
sakralen Gebäuden in Berlin. Während der Novemberpogrome 1938 wurde sie in
Brand gesteckt und stark beschädigt. Weitere Beschädigungen im zweiten
Weltkrieg führten dazu, dass die Synagoge im Jahr 1956 abgerissen wurde.
Wer mit der Web-App von lialo.com auf seinem Smartphone die
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interessante Details zur Demarkationslinie zwischen Ost- und Westberlin, der
kommt auch am Mahnmal zur Synagoge vorbei. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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