Berlin war von Seuchen und Epidemien geplagt

Mit den Desinfektionsanstalten kam die Hygiene in die Stadt Ein alter Schriftzug am Haus 39 in der Ohlauer Straße in Berlin-Kreuzberg erinnert an eine Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts, als es mit der Hygiene in der Stadt noch nicht zum Besten bestellt war. Die Menschen erkrankten an Typhus, Cholera, Pocken oder Diphtherie. Der Wiener Arzt Ignaz Semmelweis wies erstmals 1840 auf die Bedeutung der Hygiene hin und auch in Deutschland wurde das Bewusstsein für Sauberkeit von Max von Pettenkofer vertieft. So entstanden zu Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Desinfektionsanstalten. Die Anstalt in der Ohlauer Straße ist Deutschlands älteste Desinfektionsanstalt. Man begann erst mit der Desinfektion von Kleidern, Matratzen und Bettwäsche von Kranken, dann mit dem medizinischen Besteck, später wurde (wenn notwendig) auch der gesamte Hausrat mit heißer Dampfluft behandelt, um Keime abzutöten und Krankheiten einzudämmen. Die Anlage wurde fortwährend baulich verändert und e...