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Das Beamtentor in Wedding

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Berliner Bilderbogen Eingangsportal der ehem. AEG-Werke in Berlin Wedding in der Brunnenstraße

Die goldene Uhr ohne Ziffern

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Ein zweiteiliges Kunstwerk an der Charitè Auf dem ersten Blick sieht man eine Uhr ohne Ziffern. Blickt man genauer, dann fehlen auch die Zeiger. Es ist also gar keine Uhr, sondern eine goldene Sonne, die da an einer Wand gegenüber dem Bettenhaus der Charité in der Luisenstraße im Berliner Bezirk-Mitte hängt? Es ist beides, vor allem ein Kunstwerk von Renate Wolff. Die Künstlerin, die Malerei und Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf studiert hat, lebt und arbeitet in Berlin und gewann mit ihrem Projekt „Die goldene Stunde“ 2017 den 1. Preis im Kunstwettbewerb für das Bettenhochhaus des Charité Universitätskrankenhauses. Der Begriff „die goldene Stunde“ kommt aus der Medizin und ist der Fachbegriff für den Zeitraum, in der Patienten in der Notfallmedizin gerettet werden können. Das Kunstwerk hat zwei Teile. Mit einem Durchmesser von achteinhalb Metern wurde an der Brandwand das goldene Ziffernblatt ohne Stunden- und Minutenstrichen installiert und im Innenhof des ...

Berlins unbekanntester Park

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Oase der Ruhe zwischen Ziersträuchern und Blumenbeete Man muss schon in der Oranienburger Straße 19/20 in Berlin-Mitte genau hinsehen, um den Eingang zu finden, der zum Krausnickpark führt. Er ist nach dem Kommunalpolitiker Heinrich Wilhelm Krausnick (1797–1882) benannt und der vermutlich unbekannteste Park in Berlin. Aus einer ehemals privaten Gartenanlage entstand 2007 ein öffentlicher Park, der jetzt von einem Anwohnerverein liebevoll gepflegt wird, um dieses idyllische Kleinod zu erhalten. Noch den Lärm von der belebten Oranienburger Straße im Ohr, spürt man nach wenigen Schritten im Park die himmlische Ruhe und entspannte Atmosphäre zwischen Ziersträuchern und Blumenbeeten. Die Geschichte des Parks geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit wurde hier Obst und Gemüse angebaut. In den Jahren ab 1840 erfolgte in der Oranienburger Straße die erste feste Bebauung. Der königliche Bauinspektor errichtete darüber hinaus ein Sommerhaus, das 1878 durch ein Bal...

Berliner Bilderbogen aus Spandau

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Die Havel in Spandau

Der "Schwerbelastungskörper" in Tempelhof

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Hitler wollte in Tempelhof einen gewaltigen Triumphbogen bauen   Im Zusammenhang mit der geplanten Umgestaltung Berlins zur Reichshauptstadt „Germania“ untersuchten 1937–1943 Ingenieure die Tragfähigkeit des Berliner Baugrundes. Unter der Leitung des Generalbauinspektors Albert Speer, dem Architekten Adolf Hitlers, ging ein gigantisches Projekt in Planung, das Berlin völlig neu gestalten sollte. Nach Hitlers Vorstellung hätten zwei Magistralen die neue „Welthauptstadt“ wie ein Kreuz durchschnitten. Die größte Aufmerksamkeit galt der Nord-Süd-Achse mit ihrer 7 km langen und 120 m breiten Prachtstraße. An deren Ende war ein gewaltiger Triumphbogen geplant, der alle baulichen Dimensionen Berlins gesprengt hätte. Der Zweite Weltkrieg setzte der menschenverachtenden Stadtplanung der Nationalsozialisten ein Ende. Der „Schwerbelastungskörper“ an der General-Pape-Straße 34A im Bezirk Schöneberg-Tempelhof zeugt bis heute von den wahnsinnigsten Bauvorhaben, ...

Ein Ort zum Feiern und Wohlfühlen

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Hochzeit und Kleinkunst im „Haus der Ideen“ Während auf dem Nahmitzer Damm der Großstadtverkehr pulsiert, scheint nur einen Steinwurf entfernt in der Dorfaue in Alt-Marienfelde die Uhr stehengeblieben zu sein. Direkt am Dorfteich befindet sich das „Haus der Ideen“ von Reinhard Berger, der sein kleines Refugium zu einer verträumten Wohlfühloase ausgebaut hat. Man muss allerdings erst das gusseiserne Tor aufstoßen und die schwere Schiebetür öffnen, um zwischen mannshohen Stauden in einem Wintergarten zu stehen, der ahnen lässt, dass da noch mehr zu sehen sein wird. Das zweigeschossige Landhaus, 1883 vom Hufschmied Otto Bössler erbaut, befindet sich im Familienbesitz. Bis in die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts beherbergte das Grundstück im rückwärtigen Teil eine Hufschmiede mit Stallungen. Heute bietet sich der über viele Jahrzehnte urig gewachsene Garten mit seinen lauschigen Sitzecken, mit einer Natursteinbank in einem verglasten Rundpavillon besonders für einen g...

Von der Feuerbestattung zum Kulturquartier

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Historische Führungen im ehemaligen Krematorium Wir schreiben das Jahr 1900. Die Zahl der Einwohner in Berlin wird von Jahr zu Jahr höher. Damit einhergehend steigt auch die Zahl der Toten. So machte man sich Gedanken, wie die nun auch steigende Zahl der Bestattungen geregelt werden könnte. Eine Art der Beisetzung war die Feuerbestattung und Aufbewahrung der Asche in speziell gestalteten Gefäßen, den Urnen. Ein speziell gegründeter Verein für Feuerbestattung ließ in den Jahren 1909/10 eine Urnen-Feierhalle und eine Verbrennungsanlage errichten. 1912 erfolgte im neuen Krematorium Wedding in der Gerichtstraße die erste Einäscherung eines Verstorbenen. Das Krematorium erhielt seinen Standort auf dem ersten kommunalen, 1828 angelegten Friedhof Berlins, der eine Fläche von 31.000 Quadratmetern aufwies. Dieser war als Bestattungsstätte 1879 aufgegeben worden und sollte ursprünglich in einen Park umgestaltet werden. Im Jahr 1936 erfolgte ein zeitgemäßer Erweiterungsbau. Diese zwei...