Montag, 23. November 2020

Bei einem Sapaziergang Sport und Geschichte erleben (Teil 1)

Olympiastadion Berlin

Der Berliner Olympiapark mit dem Olympiastadion im Zentrum, erinnert nicht nur an die olympischen Spiele von 1936, das gesamte Gelände ist Geschichtsort monumentaler Bauweise aus der Zeit des Nationalsozialismus.   















Auf einem Rundgang über das weitläufige Gelände wollen wir den Sportpark ein wenig näher erkunden. Teil eins befasst sich mit dem Olympiastadion.     

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Ohne das Stadion betreten zu müssen, erahnt man bei einem Blick durch die beiden Türme Bayernturm (links) und Preußenturm (rechts) am Haupteingang die Ausmaße des großen Ovals, das 1936 zur Eröffnung der XI. Olympiade 110.000 Zuschauern Platz bot.

Nach diversen Umbaumaßnahmen und Renovierungen können heute knapp 75.000 Zuschauer auf den Rängen Platz finden. 



























Bei einer kostenpflichtigen Führung lässt sich auch das Innere des Stadions besichtigen. Gleich links neben dem Eingang ist das Besucherzentrum. Dort gibt es weitere Informationen und Eintrittskarten.

Das Stadion wäre noch höher und gewaltiger, wenn die Erbauer den Unterring nicht in die Erde eingelassen hätten.

Von 1936 bis 1950 hieß das Olympiastadion "Reichssportfeld" und war zur damaligen Zeit das größte Stadion der Welt!

Was nicht so bekannt ist, bereits 1916 sollte es in Berlin eine Olympiade geben. Das "Deutsche Stadion" war schon gebaut, da machte der 1. Weltkrieg den Sportlern die Teilnahme unmöglich. Das Stadion befand sich genau an der Stelle des heutigen Berliner Olympiastadions.

Das Deutsche Stadion hatte neben einem Fußballfeld eine 600 Meter lange Laufbahn, eine 666 Meter lange Radrennbahn und ein 100 Meter langes Schwimmbecken.

Schaut man durch die Türme auf das Vorfeld des Stadions, fällt rechts eine 200 Jahre alte Traubeneiche auf, die „Podbielski-Eiche“, die zu Ehren von Victor von Podbielski, dem langjährigen Vorsitzenden des Reichsausschusses für Olympische Spiele, den Namen erhielt und heute ein geschütztes Naturdenkmal ist. Eine Gedenktafel für den Sportförderer befindet sich am Marathontor im Stadion.

Die Olympischen Ringe sind immer in den Farben Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün, zusammen mit der Farbe Weiß im Hintergrund gehalten und symbolisieren die „Verschlungenheit“, die Universalität der olympischen Idee und die durch sie vereinten Kontinente.

Auf dem Weg in den Olympiapark „umrunden“ wir das Stadion und gehen, das Stadion im Rücken, rechts am Besucherzentrum vorbei, Richtung S-Bahnhof und biegen dann aber schon nach ca. 180 Metern rechts in den Carl-Schuhmann-Weg ein. 

Nach weiteren 200 Metern stehen wir vor dem Südeingang des Olympiastadions auf dem Coubertinplatz.  Schauen wir durch das Zaungitter zum Stadion, sehen wir links eine große Glocke. Sie war das Symbol der Olympischen Sommerspiele 1936. Die 4,28 Meter hohe Glocke mit einem Durchmesser von etwa 2,80 Metern und 9,6 Tonnen Gewicht war nach der feierlichen Überführung in die Deutsche Reichshauptstadt am 11. Mai 1936 in den Glockenturm am Maifeld gehoben worden.

Im 2. Weltkrieg wurde die Anlage durch britische Soldaten gesprengt, die Glocke "überlebte" den Anschlag mit einem kleinen Riss und wurde schließlich auf dem Vorplatz des Olympiastadions vergraben. 1956 erinnerte man sich an das "Versteck" und buddelte die Glocke wieder aus.

Heute ist die historische Olympia-Glocke, mit der Inschrift: „Olympische Spiele 1936“ und „Ich rufe die Jugend der Welt“ Denkmal, Sehenswürdigkeit und Treffpunkt vieler Besucher des Olympiastadions.

Wir verlassen den Coubertinplatz an der Trakehner Allee und biegen rechts auf die Jesse-Owens-Allee ein. Teil 2 folgt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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