Sonntag, 27. Dezember 2020

Der Hochbunker an der Pallasstraße


Ein Ort der Erinnerungen

In der Nähe des Kleistparks, dort wo auch der Berliner Sportpalast einst die Massen anzog, steht in der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg ein Relikt aus dem zweiten Weltkrieg.

Bis heute erinnert der graue, vierstöckige, nur im Rohbau fertig gestellte Hochbunker an die national-sozialistische Diktatur und den Zweiten Weltkrieg. Errichtet wurde er 1944/45 von sowjetischen Zwangsarbeitern.

Der Bunker an der Pallasstraße sollte die technischen Anlagen des nahen gelegenen Fernmeldeamtes aufnehmen, doch dazu kam es nicht mehr. Nach dem Krieg versuchten US-Soldaten mehrmals vergeblich den Bunker zu sprengen. Aus Rücksicht auf die umliegenden Bauten konnten keine ausreichend großen Sprengungen durchgeführt werden. Der Bunker wurde 1977 mit dem auf Stelzen stehenden Teil des Pallasseums überbaut. Gegen vielfachen Widerstand wurde er auf Wunsch der westlichen Alliierten 1986-89 zum größten Zivilschutzbunker Berlins ausgebaut, mit vier Eingangsschleusen und über 4.800 Plätzen.

Der Bunker war einer der Drehorte des 1987 entstandenen Films Der Himmel über Berlin von Wim Wenders. 2002 wurde am Bunker ein »Ort der Erinnerung« eingeweiht, der auf das Schicksal der Zwangsarbeiter aufmerksam macht. Seitdem diente er wiederholt als Schauplatz für Ausstellungen. 2010 wurde der Bunker schließlich entwidmet und 2011 unter Denkmalschutz gestellt. Quelle: Infotafel Pallasstraße, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Sonntag, 20. Dezember 2020

Kunst am Bau im Berliner Flughafen

Mit dem „fliegenden Teppich“ durch den „Sternentalerhimmel“

Wer das neue Abflug-Terminal 1 im Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) zum ersten Mal betritt und suchend nach oben blickt, wird unter dem Dach eine riesige rote „Matte“ schweben sehen, die sich bei näherer Betrachtung und Erkundung als „fliegender Teppich“ herausstellt.

Heißt das nun, ab Berlin fliegt man umweltfreundlich mit Teppichen und nicht mehr mit Flugzeugen? Natürlich nicht, hier es handelt es sich hier um „Kunst am Bau“ und „Kunst im öffentlichen Raum“.

Kunst am Bau im öffentlichen Raum ermöglicht einer breiten Öffentlichkeit eine ästhetische Erfahrung und Auseinandersetzung mit Kunst. Werden Gebäude, Straßen oder Plätze mit öffentlichen Mitteln (also Steuergeldern) gebaut oder neu gestaltet, dann sind gemäß der Anweisung des Landes Berlin Mittel für Kunst am Bau bereitzustellen.

Die Höhe der bereitzustellenden Mittel berechnet sich nach Prozentanteilen. Bei Investitionen von unter einer Million Euro sollen zwei Prozent oder mindestens 3.750 Euro und bei Investitionen von über einer Million Euro sollen ein Prozent oder mindestens 10.000 Euro für Kunst am Bau ausgegeben werden. Die Werke sollen dabei einen Bezug zur Architektur und zur Funktion des Bauwerkes herstellen.

Von dieser Regelung ist natürlich auch der neue Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) betroffen, in dem gleich mehrere Kunstprojekte zu bestaunen sind.


So scheint der von der kalifornischen Künstlerin gestaltete rote Teppich aus Metallgewebe geradezu durch den Luftraum zu schweben. Sie lässt sich in ihrer Kunst „The Magic Carpet“ von Architektur, Handwerk und Design inspirieren.

Wenn nicht am Flughafen Willy Brand, wo sonst liegt das Geld sozusagen auf der Straße und muss nur aufgehoben werden.

Gleich nach der Ankunft am Flughafen werden die Fluggäste von einem „Sternentalerhimmel“ in Form von im Boden eingelassenen Münzen begrüßt. Die Verlockung ist groß, sich zu bücken und diese aufzusammeln.

Die Künstler Cisa Bogman und Oliver Störmer (STOEBO) haben 5000 Münzen aus aller Welt gesammelt, sie in die Marmorfliesen eingearbeitet, um so eine Verbindung von fernen Ländern, vom Reisen und Fliegen herzustellen.

Auch die riesige rot-weiße, um eine Fluggastbrücke gewickelte Perlenkette drängt die Assoziation an eine Bauabsperrung auf. Und geradezu visionär erscheint die Multimedia-Installation von Bjørn Melhus. Er entführt Betrachter via Smartphone in das „Gate X“, durch das eine computergenerierte Familie geistert. Der Flughafen, so hieß es bei der Präsentation, erscheine als „virtuelles Luftschloss“.

Zwischen 150.000 und 350.000 Euro haben jeweils die insgesamt sechs Kunstwerke im Publikumsbereich des Flughafens gekostet. Angesichts der Gesamtausgaben von über 6 Milliarden Euro für den Flughafen, ein „Schnäppchen“. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 15. Dezember 2020

Berlin mit anderen Augen sehen

 Mit lialo eine „Reise“ durch die Stadt

„Berlin ist immer eine Reise wert“, mit diesem Slogan hat Berlin viele Jahre Touristen aus aller Welt angelockt. Und tatsächlich, Berlin ist immer noch eine Reise wert.

Allein in den letzten 10 Jahren hat sich die Stadt so radikal verändert, dass viele beliebte kleine Treffpunkte weggefallen, aber genauso viele neue Hotspots dazugekommen sind.

Selbst der Urberliner wundert sich, wenn er mit offenen Augen durch seinen Kiez spaziert, was es alles neu in seiner Stadt zu entdecken gibt. Bei einem Spaziergang mit der kostenlosen App von: www.lialo.com lässt sich Berlin nun von einem ganz anderen Blickwinkel aus betrachten. Wie auf einer Schnitzeljagd werden die Nutzer der App durch den „Dschungel“ der Großstadt geführt, bekommen Hintergründe erklärt und werden auf unbekannte Details aufmerksam gemacht.

Die „Reise“ durch alle Berliner Bezirke wird zu einer Erlebnistour, da kleine Aufgaben und Rätsel den Unterhaltungswert der App noch steigern.


Die Autoren von lialo bringen dabei ihre eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Kenntnisse mit ein, wenn sie: „Dalli, Dalli, durch das Wins- und Bötzowviertel“ laufen oder auf den Spuren von David Bowie wandeln.

Allein schon auf der kurzen Strecke vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor hat der Autor so viel Neues und Unbekanntes entdeckt, dass selbst Berliner aus dem Staunen nicht herauskommen.

Die Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg ist voller Überraschungen und ein Spaziergang über den Kurfürstendamm erzählt die Geschichte aus der Zeit um 1920, als der Jazz die Stadt eroberte.


Ein literarisch-fiktiver Mit-Mach-Krimi  führt die App-Nutzer an Original-Schauplätze im „Milljöh“ und mit der S-Bahn lässt sich die Stadt wie ein Satellit im Orbit umrunden und erkunden.

lialo erzählt die Geschichte Berlins nicht neu, aber mit anderen, mit offenen Augen, damit die Reise durch die Stadt auf Ausflügen, Spaziergängen und Radtouren eine Reise voller Erlebnisse mit Tipps und Informationen wird. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Freitag, 11. Dezember 2020

Wer hat an der Uhr gedreht?

Bund der Steuerzahler zeigt die Staatsverschuldung an

Knapp 27.000 Euro hat jeder Deutsche an Schulden angehäuft, so jedenfalls zeigt es die Schuldenuhr an der Geschäftsstelle des Bundes der Steuerzahler Deutschlands e.V. an.  Hier in der Reinhardtstraße 52 in Berlin-Mitte läuft für jeden sichtbar seit 2004 unaufhaltsam die Schuldenuhr.

Neben der vom Verein prognostizierten Staatsverschuldung wird auch die Zunahme pro Sekunde angezeigt.

Der auf der Schuldenuhr angezeigte Gesamtschuldenstand umfasst neben den Schulden der öffentlichen Kernhaushalte auch die Schuldenentwicklung bei den sogenannten Schattenhaushalten. Der Betrag zeigt an, wie viele Staatsschulden seit Gründung der Bundesrepublik aufgelaufen sind.

Der eingetragene Verein ist laut seiner Satzung überparteilich, unabhängig und gemeinnützig. Der Verein hatte nach eigenen Angaben 2018 etwa 230.000 Mitglieder. Damit ist der BdSt die größte Steuerzahlerorganisation der Welt.

Neben Mitgliedsbeiträgen und Spenden hat er keine anderen Einnahmequellen. Er besteht aus 15 eigenständigen Landesverbänden, die sich an den deutschen Bundesländern orientieren, und verfügt mit dem Deutschen Steuerzahlerinstitut, das bis 2013 den Namen Karl-Bräuer-Institut (KBI) trug, über eine eigene finanzwissenschaftliche Forschungseinrichtung. Text und Foto: Klaus Tolkmitt