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Die Beton-Cadillacs

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Die umstrittenen Cadillacs in Beton Wer auf der A 115 (Avus) Richtung Berlin-Mitte am Funkturm auf die A 100 wechselt und dann Richtung Kurfürstendamm fährt, kommt am Rathenauplatz an einer merkwürdigen Skulptur vorbei, die auf den ersten Blick wie ein Betonklotz aussieht. Aus dem Beton ragen allerdings zwei Cadillacs heraus, die jahrelang bei den Anwohnern ein Stein des Anstoßes waren. Das 1987 zur 750-Jahr-Feier von Berlin aufgestellte Kunstwerk des Happening- und Fluxus-Künstlers Wolf Vostell sollte die Blechlawine dokumentieren, die sich über den Kurfürstendamm ergießt. Außerdem gehörte sie zu der Ausstellung: „Skulpturenboulevard auf dem Kudamm“. Obwohl sich ein lautstarker Bürgerprotest gegen die Skulptur formierte, steht sie noch heute auf der grünen Mittelinsel des eher tristen Rathenau-Platzes und wurde 2006 für 100.000 Euro saniert und illuminiert. Text und Foto: Klaus Tolkmitt

Berliner Bilderbogen

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So wohnen die Berliner

Eine Fassade ohne Haus

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Die Fassade ohne Haus Alles nur Fassade Die Hausnummer ist abgefallen und auch das Klingelschild hat keine Namen mehr. Und doch stand hier in der Menckenstraße 17 in Berlin-Steglitz einst ein Parkhaus mit einigen Wohnungen. Außer der Fassade ist von dem Haus heute nicht mehr viel zu sehen. Inzwischen ist die Wand ein Baudenkmal, denn das Parkhaus, das hier angeblich als erste deutsche Großgarage 1924 gebaut wurde, ist verschwunden und musste einem Reichelt-Markt nebst Parkplätzen weichen. Der Reichelt-Markt wurde ich den letzten Jahren durch einen Edeka-Markt ersetzt, aber die Fassade mit den offenen Fenstern und der offenen Tür, durch die man von der einen zur anderen Seite gelangt, ist geblieben und erzählt uns die kuriose Geschichte von der Fassade ohne Haus. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt Ohne Hausnummer und Klingeschild

Der letzte "Rundblickbeobachtungsturm"

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Ein Relikt aus vergangenen Zeiten Nur wenige Schritte vom Potsdamer Platz entfernt in der Erna-Berger-Straße im Berliner Bezirk-Mitte ist auch 30 Jahre nach dem Mauerfall noch DDR-Geschichte lebendig. Hinter dem heutigen Berliner Abgeordnetenhaus in der Niederkirchner Straße steht ein „Rundblickbeobachtungsturm“. So nannte man im DDR-Sprachgebrauch den Wachturm, in dem Grenzsoldaten saßen, die verhindern sollten, dass Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands in den Westen flüchten konnten. Der pilzförmige Turm ist der letzte seiner Art in Berlin. Dieser Bautyp wurde ab 1966 zur Grenzsicherung eingesetzt. Allein an der Berliner Grenze standen rund 200 dieser Türme, die später Zug um Zug gegen quadratische Beobachtungstürme ausgewechselt wurden. Das Relikt aus vergangenen Zeiten in der Erna-Berger-Straße steht seit 2001 unter Denkmalschutz und kann besichtigt werden. Text und Foto: Klaus Tolkmitt schau auch mal hier: https://berlinwallexpo.de/