Ein Ortsteil ohne Zentrum
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Der Steubenplatz |
Während Napoleon nach seiner Schlacht bei Jena und Auerstedt
1806 ins Schloss Charlottenburg einzog, lagerten seine Truppen am damals noch spärlich
bebauten Westend (entlang der heutigen Königin-Elisabeth-Straße). Danach
dauerte es noch einige Zeit, bis aus der sandigen Hochebene vor den Toren
Berlins ein eigenständiger Ortsteil im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde.
Ursprünglich war Westend als reine Villenkolonie geplant.
Heute leben neben einigen prominenten Persönlichkeiten etwas mehr als 40 000
Einwohner im Ortsteil.
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Der blaue Obelisk am Theodor-Heuss-Platz |
Das Zentrum ist eigentlich kein Zentrum, Westend hat
aber einige markante Plätze und Sehenswürdigkeiten, die zu besuchen sich
allemal lohnen. Als erstes sticht natürlich das Olympiastadion heraus, daneben
der Funkturm am Messegelände und das Internationale Congress Centrum (ICC). Das
„Raumschiff“, wie die Berliner das Alumonster nennen, steht allerdings schon
einige Jahre leer und ungenutzt am Messedamm. Ganz in der Nähe war einst die Nordkurve der AVUS (Automobil-Verkehrs-
und Übungsstraße). Die 8 Kilometer lange Strecke diente zwischen 1921 und 1940
als Renn- und Teststrecke, danach bis 1998 als Rennstrecke an wenigen Wochenenden.
Mit der über 20.000 Zuschauer
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Olympiastadion |
fassenden Waldbühne am Olympiapark hat Berlin
eine Open-Air-Arena, die noch heute für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen
genutzt wird. Denn der Bau der Waldbühne wurde im Rahmen der Olympiade 1936 vorangetrieben
und orientierte sich an dem antiken griechischen Theater in Epidauros. Städtebaulich markant ist das von Le Corbusier entwickelte
Hochhaus zwischen Olympiastadion und Heerstraße. Es wurde für die
Internationale Bauausstellung 1957 entworfen und steht seit 1996 unter
Denkmalschutz.
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ICC und Funkturm |
sondern die lange
Reichsstraße zwischen dem Theodor-Heuss-Platz und dem Steubenplatz, benannt
nach General Friedrich Wilhelm Graf von Steuben (1730-1794). Auf der
Mittelinsel des Platzes steht seit 1961 die Freiplastik „Der Sieger“, 1902 von Bildhauer
Louis Tuaillon geschaffen.
Beliebt sind aber auch die Grünbereiche in Westend. Neben dem Olympiapark mit der Murellenschlucht
und dem Park Ruhwald mit den Kleingartenkolonien, sind es der Brixplatz mit dem
Park an der Reichsstraße, der Fürstenplatz, der Georg-Kolbe-Hain mit dem
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Der Brixplatz |
Georg-Kolbe-Museum und den Skulpturen, sowie der Waldfriedhof Heerstraße, auf
dem zahlreiche prominente Persönlichkeiten begraben sind.
Im Jahr 1908 erhielt Westend mit der Eröffnung des von
Alfred Grenander entworfenen U-Bahnhofs am heutigen Theodor-Heuss-Platz
Anschluss an das Berliner U-Bahn-Netz. Drei S-Bahnanschlüsse (Heerstraße,
Olympiastadion und Pichelsberg) und einige Buslinien komplettieren das öffentliche
Verkehrsangebot.
Die Liste der Prominenten, die einst (oder noch heute) in
Westend lebten oder leben ist lang.
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U-Bahn-Station Olympiastadion |
Mehr als 300 Adressen berühmter Persönlichkeiten
sind bekannt. Sie reichen von Joachim Ringelnatz, Robert Koch, Lilian Harvey, Heinz
Rühmann, Lilli Palmer, Max Schmeling, Theo Lingen, bis Emil Nolde, Lil Dagover,
Marlene Dietrich, Curt Goetz, Willy Fritsch und dem Berliner Kabarettisten
Wolfgang Gruner. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt