Montag, 14. November 2022

Lava-Gestein vor der Botschaft erinnert an Vulkanausbruch

Die Nordischen Länder setzen ein Zeichen der Zusammenarbeit

Wir schreiben den 23. Januar 1973, als auf der kleinen isländischen Insel Himaey die Erde bebte. Nur 200 Meter vor der Stadt öffnete sich die Erde und spuckte unerbittlich Feuer und Asche in die Luft.

Die 5300 Einwohner ließen all ihre Habseligkeiten zurück und wurden mitten in der Nacht mit Fischerbooten auf das Festland evakuiert. Der Ausbruch dauerte schließlich fünf Monate und bildete den neuen Vulkan „Eldfell“, der das Gesicht der Insel für immer veränderte.

Familien mussten die verheerende Zerstörung ihrer Häuser und Lebensgrundlagen mit ansehen. Ein Viertel der Stadt wurde unter Lava begraben und mit Tonnen von Asche überzogen.

Der Bund der Nordischen Länder (Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Island) sorgten für einen Wiederaufbau der Stadt, damit die Menschen in ihre Heimat zurückgehen konnten.

Der Lava-Stein vor der Botschaft der Nordischen Länder in Berlin in der Rauchstraße soll nicht nur an das schlimme Ereignis erinnern, vielmehr die gemeinsamen Werte und Fürsorge hervorheben, die eine starke Gemeinschaft bewerkstelligen kann.

Diese und andere Geschichten und Informationen gibt es auf der lialo-Tour: „Berliner Highlights Hop on Hop off mit dem Bus 100“. Diesen Link nutzen und schon kann es losgehen. 

Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Sonntag, 30. Oktober 2022

„WALK OF FAME“ am Olympiastadion Berlin

Die Geschichte deutscher Fußballhelden

Fußballfans und Besucher des Olympiastadions in Berlin können auf dem "WALK OF FAME" und "WALL OF FAME" wandeln und dabei die Pokalgeschichte des Deutschen Fußballbundes (DFB) auf unterhaltsame Weise kennenlernen.

Nach dem denkmalgerechten Umbau 2004 besichtigen jährlich immer mehr Besucher die eindrucksvolle Arena, die 1936 zur Olympiade erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde.

Mit der Neueröffnung erhielt das Stadion eine Fünf-Sterne-Klassifizierung, was es zu einer Top-Sehenswürdigkeit in Berlin machte, aber auch für den Europäischen Fußballverband (UEFA) von Interesse wurde.

Die Auszeichnung ist Voraussetzung, damit in einem Stadion ein Champions-League-Finale ausgetragen werden kann. In ganz Europa erfüllen gerade mal 24 Stadien diese Auflagen.

Seit 1985 wird im Olympiastadion das Endspiel des DFB-Pokals durchgeführt. Mit dem "WALK OF FAME" und "WALL OF FAME": WEGE ZUM RUHM hat der Deutsche Fußballbund auf dem Gelände des Olympiastadions eine Ausstellung installiert, die inzwischen Wallfahrtsort für Fußballfans geworden ist.

Der "Walk of Fame" zeigt Fuß- und Handabdrücke von Helden der Vergangenheit. Vom Bremer Erfolgstrainer Thomas Schaaf, von Keeper Oliver Kahn oder Torjäger Gerd Müller. Aber auch von Kurt Sommerlatt, der als einziger Spieler dreimal in Folge den DFB-Pokal gewann: zweimal mit dem Karlsruher SC (1955 und 1956) und einmal mit dem FC Bayern München (1957). Er war der erste Bundesliga-Trainer des Karlsruher SC.

Günter Netzers „goldene Füße“ sind in Bronze gegossen und seine Geschichte vom Pokalfinale 1973 ist genauso legendär, als er sich als Gladbacher Spieler selbst einwechselte und gegen den 1. FC Köln das Siegtor schoss, wie die Geschichte von Norbert Dickel, dem Dortmunder Pokalhelden von 1989.

Norbert Dickel genießt bei den Dortmunder Fans bis heute Kultstatus, weil er trotz einer schweren Verletzung in der Saison 1998/99 im Pokalfinale auflief und zwei Tore erzielte. Nach diesem Spiel bekam er den Spitznamen „Held von Berlin“.

Es wird von großen Taten kleiner Vereine, von Favoritensiegen, von Erfolgen und Sensationen berichtet und an unvergessene Spieler erinnert.

Besucher können selbst entscheiden, ob Sie das Gelände auf eigene Faust erkunden oder sich mit einem sachkundigen Guide auf die Spuren deutscher Sport- und Architekturgeschichte im Olympiastadion und dem Olympiapark Berlin begeben. Auf dem Stadiongelände befinden sich Tafeln und Aufsteller, die über die Geschichte und Besonderheiten informieren.

Wer zusätzlich noch den Olympiapark besuchen möchte, kann mit einer Web-App und seinem Smartphone auf Erkundungsrundgang gehen. Dabei werden, wie bei einer Schnitzeljagd, kleine Aufgaben gestellt und Rätsel „geknackt“. Wer diesen Link verwendet: Historischer Olympiapark Berlin kann sofort loslegen und in die erlebnisreiche Geschichte eintauchen. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Samstag, 22. Oktober 2022

Claire Waldoffs zuhause waren Varietés und Revuen

Die Chanson- und Liedsängerin mit der kratzbürstigen Stimme

Mitte der 1920er Jahre wird Berlin zur größten Industriestadt Europas. Kunst und Kultur erlebten einen bisher unbekannten Aufschwung. Große Künstler der damaligen Zeit traten entweder im Romanischen Café am Kurfürstendamm auf oder in den zwei größten Varietés Berlins, der Scala und dem Wintergarten. Josephine Baker brachte den Charleston nach Deutschland und die „Dreigroschenoper“ erlebte im Theater am Schiffbauerdamm ihre Uraufführung.

Mittendrin Claire Waldoff, als Clara Wortmann in Gelsenkirchen geboren, stand sie zu dieser Zeit mit der noch unbekannten Marlene Dietrich auf der Bühne.

Besonders erfolgreich wurde sie mit Darbietungen von Chansons, gesungen im Berliner Dialekt, den sie auf Kneipentouren gelernt hatte. Ihr Markenzeichen waren Krawatte, Hemdbluse und bronzeroter Bubikopf und sie rauchte und fluchte auf der Bühne. Ihre wohl berühmtesten Lieder sind: „Wer schmeißt denn da mit Lehm“ und „Hermann heeßta“. Sie trat in Revuen und Operetten auf, sang Soldatenlieder wie auch Volksweisen. Claire Waldoff sang besonders gern Lieder, die Walter und Willi Kollo getextet hatten.

Während ihrer Berliner Zeit lebte sie von 1919 bis 1933 in der Regensburger Straße 33, in der Nähe des Viktoria-Luises-Platzes in Schöneberg.

1903 hatte Claire Waldoff ihre ersten schauspielerischen Engagements im niedersächsischen Bad Pyrmont. 1906 bekam sie ihre ersten kleineren Auftritte in Berlin. 1915 debütierte sie beim Stummfilm, machte aber über drei Jahrzehnte mit der berühmten kratzbürstigen Stimme Karriere als kabarettistische Chanson- und Liedsängerin.

1917 lernte Claire Waldoff Olga von Roeder (1886–1963) kennen, die aus einer US-amerikanischen Schauspielerfamilie stammte. Die beiden standen im Mittelpunkt des lesbischen Nachtlebens im Berlin der 1920er Jahre.

Von 1939 bis zu ihrem Tod lebte sie mit ihrer Lebensgefährtin Olga von Roeder zurückgezogen in Bayerisch Gmain. Die Währungsreform 1948 hatte all ihre Ersparnisse aufgebraucht und sie verarmte, obwohl Im Juli 1951 der Senat von Berlin ihr einen Ehrensold von monatlich 150 D-Mark zukommen ließ. Am 22. Januar 1957 verstarb sie nach einem Schlaganfall.

Claire Waldoff wurde nur 72 Jahre alt. Ihre Urne wurde im Roederschen Familiengrab auf dem Pragfriedhof Stuttgart beigesetzt, wie nach Olgas Tod 1963 auch deren Urne.

Als das Familiengrab zwanzig Jahre später aufgelöst wurde, hat man beide Grabgefäße auf Veranlassung der Stadt Stuttgart in eine gemeinsame Nische in der rechten hinteren Außenmauer des Kolumbariums umgesetzt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 18. Oktober 2022


Hallo liebe Blogbesucher.

Heute möchte ich mich mal für die rege Teilnahme in meinem Blog bedanken und drei kleine Preise ausloben, weil ich immer wieder neue Anregungen und Tipps erhalte, die ich in meine Stadtführungen bei lialo.com einarbeiten kann.

Wer den gesuchten Kiez gut kennt, wird die Lösung parat haben, andere müssen evtl. ein bisschen recherchieren.

Preisfrage: Wo in Berlin steht dieser alte Feuermelder?

Wer mir den genauen Standort (Platz und/oder Straße plus Bezirk) nennt, kommt in die Verlosung. Zu gewinnen gibt es 3 x 1 Tour (per Smartphone-geführt für bis zu 4 Personen) aus meinem kostenpflichtigen Angebot.

Hier kannst du dir eine Tour aussuchen: https://www.lialo.com/de/profile/rzgPmJMe0Bflqek9ZE2P3f49FtG2

Die Lösung bitte bis zum 26.10.2022 an meine E-Mail: meinberlin.erleben@gmail.com

Die Gewinner werden dann hier veröffentlicht.

Samstag, 15. Oktober 2022

Der Flensburger Löwe aus Dänemark

Der Flensburger Löwe
Löwen-Kopie stand im Berliner Villenviertel Alsen

Nach einem Besuch im Haus der "Wannsee-Konferenz" am Westufer des Großen Wannsees in Berlin sollte man gleich nebenan noch einen Blick auf den „Flensburger Löwen“ richten. Rund zwei Tonnen schwer ist der Zinkabguss des Bronzeoriginals des dänischen Bildhauers Herman Wilhelm Bissen. Sie erinnert an den entscheidenden Sieg der Preußen im Dänischen Krieg 1864 auf der Insel Alsen. Das Original steht nach einem Zwischenstopp in Dänemark seit 2011 wieder in Flensburg.

Im Deutsch-Dänischen Krieg, in dem Preußen und Österreich den Schleswig-Holsteinern beistanden, siegte bei der Festung Düppeler Schanzen im April 1864 die deutsche Seite. Dänemark musste eine weit nördlichere Grenzlinie akzeptieren. Fast das gesamte Herzogtum Schleswig fiel an Preußen und wurde 1867 mit dem Herzogtum Holstein eine neue Provinz. Flensburg wurde damit deutsch.

Die Bronzestatue wurde im Jahre 1867 gemeinsam mit den vier Sockel-Reliefs auf Betreiben des Generalfeldmarschalls Friedrich Graf von Wrangel nach Berlin transportiert.

Das Haus der Wannsee-Konferenz
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs setzte sich der Berliner Korrespondent der Zeitung Politiken Henrik V. Ringsted bei den US-amerikanischen Militärbehörden für eine Überführung des im Krieg unbeschädigt gebliebenen Löwendenkmals nach Dänemark ein. Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa und spätere Präsident Dwight D. Eisenhower veranlasste im Herbst 1945 den Transport nach Kopenhagen.

Am 20. Oktober nahm König Christian X. den Löwen offiziell in Empfang und drückte dabei die Hoffnung aus, dass das Denkmal zum Gedenken an die Opfer des Krieges von 1848 bis 1850 und an die Zeit danach dereinst wieder in Flensburg stehen sollte.

Die Berliner Kopie ließ 1873 der Bankier Wilhelm Conrad anfertigen. Der Flensburger Löwe zierte ursprünglich den Bergpark im von Conrad gegründeten Villenviertel Alsen und zog erst 1938 an seinen heutigen Standort um. Conrad hatte wenige Jahre zuvor am westlichen Wannseeufer die "Colonie Alsen" gegründet, ein prächtiges Villenviertel weit vor den Toren Berlins, von dem heute nur noch wenige Häuser erhalten sind. Text und Foto: Klaus Tolkmitt