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Dienstag, 21. Januar 2020

Das gotische Haus in Spandau

Baudenkmal aus dem Mittelalter
Das Gotische Haus in der Spandauer Altstadt in der Breiten Straße 32 ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmale nicht nur in Spandau, sondern im gesamten Berliner Raum. Ein repräsentativer Steinbau wie dieser war im Mittelalter äußerst selten, üblich waren Holz- und Fachwerkbauten. Der Bau des Gotischen Hauses begann Ende des 15. Jahrhunderts. Ursprüngliche Teile, wie das Netzrippengewölbe im hinteren Teil des Hauses und die Spitzbogenarkade, sind teilweise noch erhalten. Wer das Haus erbaute, ist aus den vorhandenen Quellen nicht zu ermitteln. Vermutlich handelte es sich um eine Kaufmannsfamilie, darauf deutet auch die Lage des Grundstückes hin, das damals bis zur Havel, einer von jeher
wichtigen Wasserstraße, reichte. Nach einem Brand im 18. Jahrhundert, der große Teile zerstörte, wurde das Haus von seiner damaligen Besitzerin wieder aufgebaut. Es erhielt eine klassizistische Fassade und eine neue Raumaufteilung. Das Gotische Haus blieb mit seiner überkommenen Innenstruktur und Fassade bis ins 20. Jahrhundert erhalten und überdauerte auch den zweiten Weltkrieg. Erst Ende der 50er Jahre wurde erheblich in die historische Bausubstanz eingegriffen. Nach umfangreichen baugeschichtlichen
Untersuchungen begannen 1987 die Restaurierungsarbeiten. Heute ist im Gotischen Haus die Tourist-Information Berlin-Spandau untergebracht und weitere Räume werden für wechselnde Ausstellungen genutzt. Quelle: Wikipedia, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Dienstag, 5. November 2019

Das bömische Dorf in Rixdorf

Dorfidylle am Richardplatz

Ein Dorf steht unter Denkmalschutz

Während auf der Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln das Leben pulsiert, kommt man nach ein paar Schritten abseits in einen Ort der Ruhe und Beschaulichkeit. Das Böhmische Dorf rund um den Richardplatz war der Mittelpunkt des alten Rixdorf.
Nach einer Schlacht im Jahre 1620 verließen immer mehr Protestantnen Böhmen und kamen ab 1737 auf Einladung von Friedrich Wilhelm I. auch nach Rixdorf.

Im Jahre 1899 erhielt Rixdorf das Stadtrecht, 1912 erfolgte die Umbenennung in Neukölln und acht Jahre später im Jahre 1920 wurde der Stadtkreis Neukölln zusammen mit den Nachbargemeinden Britz, Buckow und Rudow im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes als 14. Verwaltungsbezirk (Neukölln) nach Groß-Berlin eingemeindet.
Friedrich Wilhelm I
Das gesamte Ensemble der Gebäude des früheren Böhmisch-Rixdorf steht heute als Böhmisches Dorf unter Denkmalschutz und gilt als bedeutendes Kulturdenkmal. Die Dorfkirche, der Dorfanger, die Schmiede sowie kleine Kolonistenhäuser in den Kopfsteinpflaster-Gassen verleihen der Siedlung den unverwechselbaren Charakter.

Zu den am besten erhaltenen historischen Gebäuden von Böhmisch-Rixdorf gehört das Haus Kirchgasse 5. Eingeweiht wurde es am 14. November 1753 als eine Schule, in der bis 1909 Unterricht abgehalten wurde. Am Giebel sieht man deutlich einen Kelch, der verdeutlichen soll, dass sich zwischen 1754 und 1761 hier der erste Gebetssaal der Brüdergemeine befand. In zwei Räumen befindet sich hier heute ein kleines Museum. Die historische Schmiede, die sich mitten auf dem Richardplatz befindet, wurde zuerst 1624 erwähnt. Sie gehörte ursprünglich einem Schmied aus Berlin. 1797 wurde hier ein Schmied ansässig, dessen Nachkommen die Schmiede über 150 Jahre führten. Sie ist bis heute in Betrieb. Die Schmiede nimmt jährlich am traditionellen Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt teil. Gleich nebenan hat „Kutschen-Schöne“ seinen Fuhrbetrieb, der 1894 eröffnet wurde.
Die Bethlehemskirche auf dem Richardplatz, auch „Rixdorfer Dorfkirche“ genannt, stammt aus dem Jahre 1481. Die Kirche ist bekannt für ihre gute Akustik, darum finden regelmäßig Konzerte im Gotteshaus statt.
Der Comenius-Garten an der Richardstraße wurde 1995 in Anwesenheit der Oberbürgermeister von Berlin und Prag eröffnet. Seine Architektur soll an die pädagogischen und philosophischen Vorstellungen von Johann Amos Comenius anknüpfen. Bei der Eröffnung wurde auch die Partnerschaft beider Städte - Berlin und Prag - besiegelt. Text und © Fotos: Klaus Tolkmitt
Am Dorfanger
Die alte Schmiede