Hier findet Ihr kleine und große Geschichten aus dem "Dschungel" der Großstadt. Ich erzähle meine Erlebnisse von unbekannten Kleinoden, möchte aber auch Tipps geben und Hintergründe erklären, die Touristen und Berliner*innen auf den ersten Blick nicht sehen. Berlin hat viele Persönlichkeiten, deren Spuren ich aufnehme, eine Story, die erzählt werden muss und unzählige Ansichten, die ich im Bild festhalte.
Donnerstag, 20. Februar 2020
Samstag, 15. Februar 2020
Die Brunnen am Wittenbergplatz
Berliner Fenstergucker |
"Berliner Fenstergucker" und der Stahl-Pilz
Am Ende der Tauentzienstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft
zum Nobelkaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens) im Berliner Bezirk Tempelhof- Schöneberg
verschönen gleich zwei Brunnen den Wittenbergplatz. Auf der Südseite des Platzes gruppieren sich
die „Berliner Fenstergucker“ um das sprudelnde Wasser, auf der
gegenüberliegenden Seite hat der Brunnen die Form eines Pilzes aus Stahl.
Beide Brunnen wurden nach Entwürfen des Bildhauers Waldemar
Grzimek errichtet, der 1980 den Wettbewerb für die Neugestaltung des Platzes gewann.
Nach seinem Tod 1984 führten enge Mitarbeiter des Bildhauers die unvollendete
Arbeit am Figurenbrunnen auf der Südseite des Platzes weiter. 1985 wurden die Brunnen
fertiggestellt. Zu seinen Lebzeiten gelang es dem Bildhauer noch, die
Kindergruppe und Einzelpersonen des Südbrunnens als Skulpturen zu gestalten. Die
Bildgießerei Richard Barth im niedersächsischen Rinteln goss die Skulpturen dann
in Bronze. Text und Fotos: Klaus
Tolkmitt
Der Stahl-Pilz |
Freitag, 7. Februar 2020
Ein Theater zum "Anfassen"
Das kleinste Berliner Theater
Keine langen Schlangen am Einlass, kein Gedrängel an der
Garderobe und wenn Theaterdirektor Günter Rüdiger ein zartes Glöckchen ertönen
lässt, nehmen 33 Besucher Platz im kleinsten Berliner Theater.
Im Zimmertheater
Steglitz geht es recht gemütlich zu, auch wenn das Schild am Eingang
„Ausverkauft“ signalisiert. Günter Rüdiger, der seit 2010 das Theater leitet,
begrüßt seine Gäste noch persönlich und führt durch das Programm, sei denn er
steht selbst auf der Bühne. Der künstlerische Leiter ist Schauspieler, Sänger
und Regisseur, Eintrittskarten-Verkäufer, Barmann und Lichtarrangeur in einer
Person. Rüdiger ist seit über 30 Jahren im „Geschäft“, mit Engagements am Maxi
Gorki Theater, Hansa-Theater, Friedrichstadtpalast, Volksbühne, Berliner
Ensemble, Hebbel-Theater, Neuköllner Oper, Berliner Kammerspiele und anderen.
Er war Mitglied im Kabarett „Berliner Brettl“ und „Klimperkasten“.
Viele seiner Gäste sind nicht zum ersten Mal im
Zimmertheater Steglitz, das unweit der Schloßstraße im Berliner Bezirk
Steglitz-Zehlendorf in der Bornstraße 17 sein Zuhause hat. Hier wird jeden
Freitag, Samstag und Sonntag ein buntes Kaleidoskop an Unterhaltung geboten.
Theater für Kinder und Familien, Literarisches Theater, Kabarett, Satire und
Chansons. Besonders beliebt sind die Wunschkonzerte mit Max Biundo und Günter
Rüdiger und der Kleinkunst-Cocktail am ersten Sonntag im Monat, mit wechselnden
Gästen.
Foto: Entertainer Ulli Lohr (li.) nach seinem Gastauftritt bei Günter Rüdiger
Der Schauspieler und Sänger Günter Rüdiger steht gleich mit
mehreren eigenen Programmen auf seiner Bühne. Er rezitiert und singt Stücke von
Heine, Tucholsky und Brecht, gibt eine Hommage auf die Berliner Komponisten
Walter und Willi Kollo und macht einen musikalischen Bummel durch die Berliner
Operetten-, Kabarett- und Musical-Szene. Daneben präsentiert und kommentiert er
Gastspiele mit Buchautoren, Comedy- und Kabarett-Künstlern oder lässt die Gäste
im kleinen Theater 90 Minuten in eine Magie- und Zauberwelt versetzen. Text und
Fotos: Klaus Tolkmitt
Siehe auch: Zimmertheater-Steglitz
Freitag, 31. Januar 2020
Martin Luther King predigte in der Sophienkirche
Kirche war ein Ort des Widerstands
Nach Plänen des Baumeisters Philipp Gerlach wurde 1713 die
Sophienkirche als evangelisches Gotteshaus in der Spandauer Vorstadt des
Berliner Ortsteils Mitte erbaut. Die Grundsteinlegung für den Saalbau der vormals
„Spandauischen Kirche“ fiel noch in die Regierungszeit König Friedrichs I. von
Preußen. Erst unter König Friedrich II wurde sie nach Sophie Luise von
Mecklenburg-Schwerin benannt und heißt seitdem „Sophienkirche“.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Pfarrkirche
mehrmals umgestaltet. Der 70 Meter hohe barocke Turm entstand 1732 auf
Veranlassung König Friedrich Wilhelms. Als Vorbild diente der Schlüter’sche
Münzturm des Stadtschlosses.
Während der DDR-Zeit war die Kirche ein Ort des Widerstands.
Prominenten Besuch erhielt die Pfarrgemeinde im September 1964, als der US-amerikanische
Menschenrechtler und Baptistenprediger Martin Luther King bei einem Besuch in
West-Berlin darauf bestand, auch im Ostteil der Stadt eine Predigt halten zu
wollen. „Auf beiden Seiten der Mauer
leben Gottes Kinder, und keine durch Menschenhand gemachte Grenze kann diese
Tatsache auslöschen,“ so der Bürgerrechtler, in seiner Andacht. Text und Fotos:
Klaus Tolkmitt
Samstag, 25. Januar 2020
Die Berliner Friedensmauer
Kunst für den Frieden
Jugendliche aus aller Welt wollen mit kreativer Kunst die Welt friedlicher machen. Nach London, New York und anderen Städten haben 2013 auch Kinder und Jugendliche aus 12 Berliner Schulen an einer Friedenswand mitgewirkt, die in der Großen Hamburger Straße 25 in der Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte an einer Hauswand zu sehen ist.
Die Berliner Friedenswand ist Teil des Young Minds Build Bridges Programms von CITY-arts, Gemeinsam mit der Künstlerin Svenja Teichert, die sich in ihrem künstlerischen Schaffen auf Mosaike spezialisiert hat, wurde die Wand in der „Straße der Toleranz“, wie die Große Hamburger Straße auch genannt wird, kreiert. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
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